Hallo Label,
gefesselt mit gutgläubigkeit
und zweifelverbot
hemmen religiöse dogmen
zu schimpansenschläue
in blökenden schafherden
erheben sich hörner zu
teuflischen zweifel
entfesselnd zum jäger
der waidet
aus
Ein Kollege aus der Prosaabteilung (Ronneberger) bemerkte mal, man solle schreiben, was man kennt.
Dies möchte ich dir ganz besonders ans Herz legen. Denn wer weiß, wie deine
spontanen Mails, Kommentare oder Beiträge im Lupanun abgefasst sind, merkt sofort, dass sich hier jemand um eine gehobene Sprache bemüht, dem sie weder anerzogen noch spielerisch möglich ist (und leider nicht nur dem Kenner besonderer Forenumstände).
Ergo: eine völlig unnötige, ja, schädliche lyrische Bemühung.
Nun aber zum Sinn.
Es geht offenbar um jemanden, der durch Gutgläubigkeit und Zweifelsverbote (!) gefesselt war, nunmehr aber vom frommen Schimpansenschläuling in einer blökenden Herde zum teuflischen Jäger mutiert, zum Gehörnten, der die armen Lämmer auswaidet.
Ja so kann es kommen. Oder nicht.
Was will uns die Dichterin damit sagen? Dass religiöe Dogmen blöde sind? Dass nur Schimpansenschläue darüber hinweghelfen kann? Dass hernach die sofortige (nicht-vegane) Belohnung folgt?
Mit Verlaub, das halte ich für einen ziemlichen Schmarren. - Sei aber deshalb nicht traurig, auch dieses Werk wird seine Leser finden und gute Bewertungen erhalten.
Wäre ich gemein, könnte ich dir schon im Vorfeld sagen von wem.
Zwinkergrüße
orlando