kyrill

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H

Harald

Gast
Liebe Gabi,

mit aufhoffender Ehrfurcht las ich Dein Gedicht und die Kommentare. Besonders die Neuschöpfung des Wortes „niederglücken“ beeindruckte meine staunende Seele. Bemerkenswert erschien mir auch ein (beabsichtigter?) Tippfehler von Brigitte „Strolch“, wenn sie das Wort „entfinde“ verwendet.

Ich, als altmodischer Klangdenker, bin diesem Ausschlummern kaum mehr mächtig. Aber ich bewundere die Egozentrik, die sich ihrer selbst entäußert.

Gar so weit entfernt fühle ich mich Deiner Gedankenwelt allerdings nicht, denn mir fiel ein Gedicht ein, welches ich vor fünfundvierzig Jahren schrieb. Dieses beginnt mit den Worten: „Näher als nah´ bist Du mir ...“ – Du sagst: „bin ich dir näher als mir“.

Herzliche Grüsse
Harald
 

Venus

Mitglied
Liebe Heike,
deine Nachrichten haben mich sehr tief berührt. Ich danke dir!

Ich wollte wirklich ein Gedicht ans Leben in Liebe oder an die Liebe im Leben oder einfach ans Großealles schreiben.
Ich denke, nichts ist schwerer –
Wenn ich es heute erneut lese, erscheint es mir wieder viel zu gering. Versuche ich es zu ändern, dann wird es pathetisch.
Manchmal muss man einfach eine gewisse Zeit kapitulieren, um dann mit fremder Kraft (in dem Fall wie der deinen) geduldiger zu warten...

Noch einmal danke!
Und ein recht lieber Gruß in dein Leben,
Gabi
 

Venus

Mitglied
Lieber Harald,

so viel Nähe, Wärme und Aufrichtigkeit, wie in diesem Faden, hat mich selten angetroffen.
Ein bisschen fällt mir jetzt das Atmen schwer.

Ich danke dir sehr, für deinen Kommentar.
Auch in bin lieberstaunt im „Wortspiel“ von Brigitte eingetaucht. Eine wunderschöne Schöpfung, wie ich meine. Wie sie auch gewollt sein mochte, es fügt sich irgendwie zu ihr -

Ich bin wirklich der Ansicht, dass es in der Lyrik kein Alt- bzw. Neumodisch geben sollte. Wie im wahren Leben auch, baut sich das Neue oder seis nur deren Zielsetzung, immer aufs solide Fundament.
Kein bisschen fühl ich dich entfernt, beim (An)Lesen deiner Wortgedanken, die du schon vor so langer Zeit festgehalten hast.
Gerne, wirklich gerne würde ich sie zu Ende lesen –

Recht herzlich schick auch ich dir Grüße,
Gabi
 
H

Harald

Gast
Ursprünglich veröffentlicht von Venus

Kein bisschen fühl ich dich entfernt, beim (An)Lesen deiner Wortgedanken, die du schon vor so langer Zeit festgehalten hast.
Gerne, wirklich gerne würde ich sie zu Ende lesen –

Liebe Gabi,

jetzt komme ich natürlich in Verlegenheit, denn ich war ja damals noch ein junger Mann mit sehr wenig Erfahrung. Also, wenn Du es bitte mit diesem Wissen möglichst nachsichtig lesen würdest?! Selbstverständlich kann es Deinem Gedicht nicht das Wasser reichen. Es ist halt ein Jugendversuch, ein erstes Flüggewerdenwollen, das über den Versuch nicht hinaus kam.

Largo

Näher als nah´
bist Du mir
und ich spüre Deinen Atem
in dem meinen.

Die Dämmerung
sinkt auf die Wiesen nieder
und ahnend öffnet sich
der Erde Schoß,
denn das Lebendige
vereint die Welten.
Die Blumen erschauern.

Liebend lausch´ ich
dem Sein
und in der Stille
der Harmonie
erblüht das All
und die Zeit
verliert das Zeitliche.


Liebe Grüße vom „jungen“
Harald
 

Venus

Mitglied
Lieber Harald,
ich würde mich wirklich freuen, wenn uns die Moderation diesen kleinen Ausflug in ein anderes Leben gestattet.
Mir gefällt die Gegenüberstellung dieser beiden Gedichte sehr und ich erlese unglaublich viele Parallelen! Ich bin sicher, andere Leser auch.
Bestimmt ist es so, dass ein gewisses Gefühl auch ähnliche Gedanken freisetzt. Bestimmt auch, dass das Rad nicht noch einmal erfunden werden kann. Doch die Nähe dieser beiden Wortgedanken ist wirklich erstaunlich!
Die Kraft, die in meinen Worten lediglich durch das Wort als solches besteht und bei dir in der Öffnung des Lebendigen. Dein Atem – meine Haut, dein Hineinlauschen - meine Gedanken...

Es ist wirklich so:
„...die Zeit verliert das Zeitliche...“

Der wahre Moment
hat es gezeigt

Ich danke dir sehr!
Und –
jeder Versuch ist bereits über das „Werdenwollen“ hinaus!!

Liebe Grüße,
von der „uralten“ Gabi
 



 
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