Lass uns

5,00 Stern(e) 7 Bewertungen

wiesner

Mitglied
Wie der Auszug eines Vademecums, für unterwegs ... z.B. bei der Rast auf einer Bank ganz nah am Abgrund ;). Oder halbieren, zwei Röllchen drehen und in die Ohren stecken, wenn's drumherum zu laut und blöde wird. Am besten aber stets lesebereit halten. 'lass uns betrunken' gefällt mir besonders (wie affektreduziert man noch sein ranhängt, um sich sodann zu korrigieren, weil's so, wie geschrieben, viel besser ist). 'sein' ist ja der Schlusswunsch.
Ich mag sowas. Danke, liebe Ubertas, für dieses schöne Mitnehmsel!

Gruß
Béla
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Béla,
ich freue mich sehr über deine wunderbare Ausführung und dein tiefes Verständnis! Danke auch für deine tolle Bewertung und dein Lob. Das soll es sein: ein Mitnehmsel :). Die Idee, sich daraus zwei Ohrröllchen zu drehen, finde ich faszinierend. Es stellt sich unmittelbar heilende Ruhe ein.
Ich danke dir!
Lieben Gruß, ubertas.
 

Rachel

Mitglied
Hei Ubertas, gefällt mir auch richtig gut! :)

Hat was Beruhigendes und was Mitreißendes unter einem Hut.

LG, Rachel
 

Ubertas

Mitglied
Hallo Rachel,
ich freue mich sehr über deine Worte :)
Das ist schön, wenn es dir gefällt.
Und auch ein großes Dankeschön für die vielen Sterne.
Lieben Gruß zurück, ubertas.
 

Schreibfan

Mitglied
Mir gefällt es gut. Zuerst habe ich mich am Vegriff "betrunken" gestoßen. Aber ich vermute, das LI möchte sich nicht betrinken, sondern in dem "betrunkenen" Zustand nicht verändert werden. Von daher ist der Begriff ok .
LG Schreibfan
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Manfred,
an erster Stelle möchte ich mich bedanken. Ich sitze gerade da und lese deine Zeilen
Betrunken und offen bleiben, was kann eine Liebe sich mehr wünschen.
Weder nachtarocken noch etwas zusätzlich auftragen will ich. Nur deinen wunderschönen Worten hinzufügen:
Liebe will sich selbst. Ich glaube, ihre Einzigartigkeit begründet sich darin, jenseits vieler Annahmen - sobald sie wahr ist - beides zu begreifen.
Meine Hoffnung und mein Wunsch ist es, nicht nur in diesem Augenblick, dass dich meine Wertschätzung und mein Dank durch diese Tastatur erreichen.
Danke.
Liebe Grüße zurück, ubertas.
 

trivial

Mitglied
Liebe ubertas,
zwischen bitten und fordern,
der Moment der ist, obwohl er nicht hätte sein müssen,
weder notwendig noch unmöglich…
Geht mir in letzter Zeit öfters durch den Kopf.

Liebe Grüße
R
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @trivial,
danke für deine sinnigen Worte. Du hast Recht. Oft fordern wir statt zu bitten. Auch von uns selbst fordern wir oft zuviel. Vielleicht geraten wir zuweilen sogar soweit, das Bitten verlernt zu haben. Obwohl es uns die Möglichkeit ließe, zu akzeptieren. Daher ist es auch, wie es Béla schon so treffend beschrieben hat, mein Schlusswunsch, uns sein zu lassen. Natürlich ist das ein sehr großer Wunsch.
Ein großes Dankeschön an dich für deine tolle Bewertung und ebenso an die Sternenmächte im Hintergrund: danke lieber Arcos und lieber Tula :) !
Liebe Grüße, ubertas.
 

Perry

Mitglied
Hallo Ubertas,
spricht mich durchaus an, dieses "lass uns sein." ;)
Zwei kleine Vorschläge:
Statt "betrunken" -> "trunken" und
statt " die Augen" -> "Augen."
LG
Manfred
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Ubertas,

da ist noch etwas anderes, das mich zu meiner Empfehlung bewogen hat:

Ich weiß nicht, ob dir das bewusst ist, aber es gibt hier zwei verschiedene Lesarten.

1. Lass uns sein, im Sinne von "Lass uns einfach leben".

2. Lass uns sein, im Sinne von "sich trennen". Für mich persönlich gibt es keinen größeren Beweis der Liebe, als den anderen ohne Groll gehen zu lassen. Er und Sie sollen einfach wieder sein.

Liebe Grüße
Manfred
 

wiesner

Mitglied
Möglicherweise sogar eine dritte, indem ich eine Betonungsverschiebung vornehme - von sein auf uns, womit das Siegel der Liebe unverbrüchlich würde.
(Be)trunken und sein sah ich von Anfang an als die Schlüssel des Gedichts.
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @Perry,
lieber Manfred,
deine Vorschläge freuen mich sehr - sie sind wohl durchdacht. Trunken würde tatsächlich zarter und eleganter klingen, da es einen mehr an das Liebestrunkene erinnert. Irgendwie gefällt es mir aber auch, ganz nüchtern über das etwas rauhbeinigere betrunken zu stolpern. Die Augen will ich bestimmt lassen, da ich damit ganz konkret die eigenen meine, durch die wir sehen sollten. Ich liebäugle durchaus mit deiner Variante, denn ich finde sie sehr schön und passend! Ich verstehe, was du damit meinst.
Danke, dass du dir die Zeit genommen hast, mir diese Alternativen vorzuschlagen. Es ist immer ein Anreiz, die eigene Wortwahl durch einen gemeinschaftlichen Denkprozess zu hinterfragen. Dadurch lernt man nie aus. Ich danke dir .
Lieben Gruß zurück, ubertas.
 

Ubertas

Mitglied
Lieber Manfred,
da stimme ich dir vollkommen zu. Beide Lesarten sind möglich. Für mich liegt in lass uns sein die Aussage, uns so anzunehmen wie wir sind. Gegenseitig und jeder für sich. Dazu gehören natürlich nicht nur die "Hochzeiten" des lass uns leben, das Hurra, sondern die Eigenschaften der Liebe, sich zu akzeptieren und zu respektieren, auch wenn sie uns augenscheinlich verlässt. Erst wenn wir fähig sind, so zu denken, zeigt sich ihre wahre Größe und wir sind.
Mit Bélas Betonungsverschiebung ergibt sich wiederum eine weitere Lesart, die "uns" den Zaubertrank bereits eingeflößt hat .
Sehr schöne Worte sind das, dich da lese.
Ich freue mich sehr.
Liebe Grüße zurück, ubertas.
 

Ubertas

Mitglied
Hallo @mondnein,
lieber Hansz,
ich sehe dein "lass es sein", welches du in das "lass uns sein" legst, sogar als Voraussetzung an, um das Loslassen, das sich trennen, überhaupt erst zu ermöglichen. Wer dem anderen gegenüber so offen bleibt, lässt ihn frei sein. Sein. Auch nach einer Trennung. Das offenbart wahre Liebe zum anderen und zu sich, Besitzansprüche weglassen zu können. Wie unschön manches endet, ist weithin bekannt.
Ein uns sein lassen können ist es, was es braucht, um aufrichtig zu lieben und geliebt zu werden.
Ich danke dir für dein Nachsinnen!
Liebe Grüße, ubertas.
 



 
Oben Unten