Lebensfreude (Gereimtes) (gelöscht)

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JoteS

Foren-Redakteur
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Hallo Molly,

den ersten Vers habe ich mal metrisch geglättet. Ein sehr netter, gelungener Einstieg, der Lust zum Weiterlesen macht, obwohl er in Deiner Version arg holpert.

Wenn du Mücken tanzen siehst
dann fängst Du an zu schweben,
spürst einen zarten Hauch vom Glück,
vom frohen, leichten Leben.

Leider ist nach dieser Strophe schon Schluss mit der Poesie. In der folgenden finde ich schon wilde Gedankensprünge statt schlüssiger Bilder. Wie kommt man vom Regentropfen direkt zur Welle und von dort zum Meer und dann wieder zurück zu Wasserfällen? Das ist viel zu viel, das hat keine Steigerung, keinen Übergang, keine richtige Dramaturgie!

Wenn du Regentropfen flüstern hörst,
spürst du auch die Welle,
Du kennst den Bach, riechst Salz im Meer,
hörst tosende Wasserfälle.

...die Zweite Strophe ist übrigens wieder unrhythmisch und in der dritten wird noch ein anderer Takt geschlagen, hier wird regelrecht zum nächsten Thema gespungen, wieder sind wir bei unpassenden, KITSCHIGEN, mit dem bisher skizzierten nicht harmonierenden Bildern.

Ahnst du, wie weit der Himmel ist,
weißt du, dass manche Sterne lachen,
wenn sie mit dem Silbermond
unseren Schlaf bewachen.

...und hier habe ich auch aufgehört zu lesen.

2 Tipps:

1.) Achte auf den Rhythmus, die Metrik
2.) Achte auf einen roten Faden, eine Dramaturgie, die Story

Sorry

Jürgen
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
...wenn Du die Strophe 3 entfernst und die anderen glättest, dann könnte das durchaus noch ein nettes Gedicht werden.
 

molly

Mitglied
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@ JoteS,

Wenn du schon so gute Vorschläge machst, warum vergibst du dann eine schlechte Note?
Sollten deine Vorschläge befolgt werden, passt die schlechte doch nicht dazu, oder?

Fragt Marie-Luise
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich denke, es könnte auch ein Lied sein.

Rhythmisch und zum Teil poetisch erinnert es mich an einige ungeglättete Gedichte aus "Des Knaben Wunderhorn".
 

JoteS

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Marie-Luise,

da haste recht. Zwischen dem ersten Wurf und der jetztigen Version liegt doch ein beträchtlicher Unterschied und allein schon die (leider seltene) Offenheit für Anregungen anderer verdiente eine wesentlich bessere Bewertung.

Naja, das übernehmen nun vielleicht andere für mich ;)

Gruss

Jürgen
 

molly

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Walther

Mitglied
hi marie-luise,

kann man in der tat so machen, evtl. sollte man aber den letzten vers etwas peppiger/lustiger/mutiger fassen:

Mücken, Wände, Leute.

lg w.
 

Walther

Mitglied
hallo marie-luise,

man muß der banalität des alltags, schön, aber vorhersehbar beschrieben, gelegentlich einen schuß überschwang, den kleinen irr- oder wahnsinn, den pfiffigen twist hinzufügen - dann macht es einem selbst und den anderen gleich mehrfach so viel spaß. :D

lg w.
 
Hallo Walther,
ich verstehe wohl, was du sagen willst. Ich meine aber, dass das Gedicht von molly wirklich Lebensfreude ausdrückt.
Es hat m. E. die schlechte Benotung der drei Experten nicht verdient.
Doch das ist ja nur meine bescheidene Meinung.

Viele Grüße,
Marie-Luise.
 

Walther

Mitglied
hi marie-luise,

so weit sich die bewertungen auf die urform bezogen, waren sie berechtigt, jetzt sehe ich nicht mehr so. aber vielleicht könnte sich die autorin einmal selbst einbringen. ;)

lg w.
 

ENachtigall

Mitglied
Liebe molly,

willkommen in der leselupe! Nun hast Du schon so viele Tipps zu Deinem Gedicht bekommen! Da traue ich mich kaum, noch darüber hinaus zu denken. Aber ich glaube, es noch ein wenig weiterentwickeln zu können. Und sei es nur, um Dir Möglichkeiten zu zeigen, die der Text an Potenzial birgt.

Zunächst fände ich "Wenn du Mücken tanzen siehst" auch einen sehr schönen Titel für das Gedicht, weil es die "Lebensfreude" gleich in ein begreifbares Bild setzt. Dann fiel mir eine Variation der Strophenanfänge ein, die - statt der Wiederholung - eine aufbauende Struktur in das Gedicht brächte.
Den "Frohsinn" finde ich persönlich etwas "altbacken" und neben der einfacheren Freude passt hier vielleicht auch "Unsinn" hin ...
Den Schluss finde ich jetzt gut gelöst, würde aber aus klanglichen Gründen die Substantive durch gestern, heute, morgen (ohne "am") ersetzen.

Das wäre dann in etwa so:

Wenn du Mücken tanzen siehst
fange an zu schweben
spür den zarten Hauch von Glück
und von leichtem Leben

Falls du Käfer geigen hörst
scheu dich nicht zu singen
lass in einen grauen Tag
Spaß und Unsinn dringen

Doch wer Flöhe husten hört
weiß nicht viel von Freude
weil er sich an allem stört
gestern, morgen, heute

Die sei natürlich nur ein unverbindlicher Vorschlag, von dem Du Dir auswählen kannst, wie es Dir passt! Viel Spaß beim Dichten, Denken und Diskutieren wünscht Dir,

grüßend

Elke
 

molly

Mitglied
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molly

Mitglied
Lebensfreude

Dank an Euch: Jürgen für den ersten Anstoß, Marie-Luise für den Beistand, das erste Lob und den Vorschlag, Walther für den letzten Satz, Elke für den Feinschliff und allen für die guten Tips und Ratschläge! Es macht Spaß mit Euch zu arbeiten!
 
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