(Lese-)Tagebuch

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zeitistsein

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Aus aktuellem Anlass Aufsatz von Ulrich Schmid gelesen zum Thema Nationsbildung in der Ukraine.
Sehr interessant der Schlenker zum Leninismus und Stalinismus mit der These, dass es bislang immer noch nicht gelungen sei, diese genau zu verstehen. Die Historiker haben viel Energie drauf verwendet, den Holocaust aufzudröseln, wobei von Anfang an klar war, dass der Nazi-Ideologie nichts Gutes anhaftet. Da gab es im Vergleich zu dem, was in der Sowjetunion ablief, viel weniger zu verstehen.
Hier aber kippte der Diskurs und dieses Kippen nachzuvollziehen ist immer noch eine unerledigte Aufgabe.
Wie konnte aus einer Idee, die auf Gleichheit und Gleichwertigkeit der Menschen aus war auf einmal eine grausame Diktatur werden? Wo, wie und warum kam es zu dieser verheerenden Wende?
Anscheinend wiederholt sich die Geschichte jetzt. Der Wolf im Schafspelz, so wird Putin in den Medien dargestellt. Doch wie kam es zu seiner Wandlung vom anfänglich versöhnlich gestimmten Präsidenten zum Imperialisten und Kriegsstifter? Wie und warum kippen Erzählungen? Das zu verstehen bleibt eine offene Frage.
 

petrasmiles

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Wie konnte aus einer Idee, die auf Gleichheit und Gleichwertigkeit der Menschen aus war auf einmal eine grausame Diktatur werden? Wo, wie und warum kam es zu dieser verheerenden Wende?
Da bin ich vollkommen bei Dir!
Ich musste letztens noch nachdenken darüber, dass ich in einer älteren Dokumentation über ein kleines russisches Dorf mit ansah, wie groß einerseits die Kraft der Bewohner im Erdulden ist und wie gering ihr Impuls, selbst als Kommune die dringendsten Probleme in Angriff zu nehmen. Alle warteten auf 'Moskau' - die entweder an sie dachten, oder sie 'vergaßen'.
Das hat natürlich auch mit der unglaublichen Zeitspanne der 'Unfreiheit' zu tun, aber dieses Argument ist wie ein Monolith, der sich vor andere mögliche Antworten schiebt. Warum gibt es die Denkmodelle Westen-Demokratie-Individualismus und Osten-Unfreiheit-Kollektivismus?
In dem Maße, wie das Funktionärswesen (ich meine damit diese Zugewandtheit zur eigenen Gruppe, die auch nur die Interessen dieser Gruppe vertritt) auch im Westen Fuß fasst, indem Parteien wie diese Organisationen von Separatinteressen auftreten, wird mir bewusst, dass dieses Funktionärswesen einen Hinweis darauf gibt, wie augenscheinlich kollektives Funktionärswesen Einzelinitiativen erstickt, oder sogar bestraft. Fortkommen sichert nur das Heulen im Rudel und keiner darf seinen Kompetenzbereich verlassen.
Das ist jetzt noch ein bisschen unausgegoren, was ich da geschrieben habe, aber das Thema beschäftigt mich schon länger, ohne dass ich einen guten Ansatz gefunden hätte.

Liebe Grüße
Petra
 

zeitistsein

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Hillbilly Elegy


Heute mal eine ungewöhnliche Buchbesprechung: Um die Autobiografie des derzeitigen US-amerikanischen Vize, J.D. Vance, soll es gehen.

Schon vor einem Jahrzehnt erschienen und alsbald ganz oben auf den Bestsellerlisten gelandet, kommt das Buch als Trauergesang - eben als Elegie - über einen Aussenseiter - besagten Hillbilly - daher.

Doch die Lektüre fördert schon bald einen ernüchternden Tatbestand zutage: Nicht mit einem der gehobenen Literatur zugehörigen Trauergedicht, wie sie die Elegie definitionsgemäss ist, bekommt der Leser es zu tun, sondern durchweg mit einer derben, frechen und ungehobelten Ausdrucksweise, die den aus dem ländlichen Milieu stammenden Figuren in den Mund gelegt wird.

Die Figuren, das sind Oma, Opa, Schwester und Mutter des heranwachsenden J.D., dazu kommt im Laufe der Erzählung ein scheinbar nicht enden wollender Rattenschwanz an Männerbekanntschaften, die willkürlich ins Leben der aus drogenabhängiger Mutter und dem Geschwisterpaar bestehenden Kleinfamilie tritt und diese früher oder später sang- und klanglos wieder verlässt.

Es entsteht das Bild einer unbehüteten Kindheit, die von Unberechenbarkeit der Erwachsenen, Armut und einer gewissen Gewaltverherrlichung geprägt ist.

Man habe nicht gewusst, dass Pepsi gesundheitsschädlich ist, beschwichtigt der Ich-Erzähler rückblickend die Erziehungsunfähigkeit seiner Mutter, daher habe man sie den Kindern schon im Babyalter zu trinken gegeben.

In einem erzählerischen Kraftakt wird der als tagaus tagein stockbesoffen dargestellte Grossvater als ideale Vaterfigur hochstilisiert. Immer, wenn der Wagen nicht ansprang, war der betrunkene alte Mann zur Stelle, um auszuhelfen. Einen besseren Vater könne man sich nicht wünschen.

Die kompromisslose Suche des Ich-Erzählers nach Liebe hat schon fast etwas Rührendes. Noch in den düstersten Abgründen der menschlichen Seele wühlt J.D. Vance, um etwas Liebenswertes in der harschen ihn umgebenden Welt zu finden, in die er nunmal hineingeboren wurde.

So etwa bei der Grossmutter, die der Ich-Erzähler geradezu als seine Retterin bezeichnet. Alle Klischees der buckeligen, liebenswerten, warmherzigen Oma, die dem Enkelkind Märchen vorliest, werden spätestens dann über Bord geworfen, wenn davon berichtet wird, wie diese vermeintliche Lebensretterin ihren betrunkenen Ehemann eines Tages mit Benzin übergiesst, um ihn, aus Wut über seine anhaltende Besoffenheit, anzuzünden. Sogar das Zündholz habe schon gebrannt, heisst es.

Eine Tante sei rechtzeitig eingesprungen und habe den qualvollen Tod verhindert.

Elegisch soll das alles sein?

Der politisch interessierte Leser wird sich fragen, wie die in dieser Autobiografie stattfindende Überhöhung der Gewalt, des Einzelkämpfertums, der sprachlichen und geistigen Verrohung mit dem aktuellen Zustand des weltpolitischen Parketts zusammenpasst und der Rolle, die die Weltmacht USA dabei zu spielen beansprucht.

Man könnte ja die Lebensgeschichte des J.D. Vance durchaus im Dienste sozialpolitischer Forderungen stellen: Gewaltprävention, Gesundheitsvorsorge, Solidarität mit den Leidenden und Weinenden - von alledem ist in der Autobiografie nichts zu spüren. Der Lebensweg war hart, aber gut. Änderungsbedarf scheint der Ich-Erzähler nicht zu sehen. Das Recht des Stärkeren ist für ihn ein Lebensprinzip, das er, statt es infrage zu stellen, vielmehr als erhaben hochhält. Die Härte ist bei ihm beinahe so mit dem Elegischen verknüpft wie die Verwechslung von Terrorismus und Philosophie, ohne dass die Verwechslung als solche benannt, vielleicht nicht mal erkannt worden wäre.

In seiner Familie sei es eine Auszeichnung gewesen, "Hillbilly" genannt zu werden. Aussenseitertum als Ehre. Dem Leser werden viele Beispiele für rühmliche Außenseiter einfallen. Menschen, die kraft ihrer Aussenstellung eine Umwertung der Werte in Gang gesetzt haben.

Doch für das autobiografische Ich lässt sich dergleichen nicht beanspruchen. Hier fungiert das Außenseitertum nicht als Weg der Erkenntnis, sondern gipfelt in Überanpassung infolge Selbstverneinung. Der in der Kindheit erfahrenen Ablehnung wird pygmalionartig politisches Leben eingehaucht. Der Yale-Absolvent Vance begegnet seinem Mehrgenerationentrauma, wie er selbst es nennt, mit Überidentifikation statt mit einer Abgrenzungsgeste.

In ihrer Abgründigkeit lässt die Autobiografie tief blicken.
 
Zuletzt bearbeitet:

petrasmiles

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Das Du Dir das angetan hast! Genau mit so etwas hätte ich gerechnet und darum bin ich Dir dankbar, dass Du diese Leseerfahrung hier notiert hast.
 

zeitistsein

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Da bin ich vollkommen bei Dir!
Ich musste letztens noch nachdenken darüber, dass ich in einer älteren Dokumentation über ein kleines russisches Dorf mit ansah, wie groß einerseits die Kraft der Bewohner im Erdulden ist und wie gering ihr Impuls, selbst als Kommune die dringendsten Probleme in Angriff zu nehmen. Alle warteten auf 'Moskau' - die entweder an sie dachten, oder sie 'vergaßen'.
Das hat natürlich auch mit der unglaublichen Zeitspanne der 'Unfreiheit' zu tun, aber dieses Argument ist wie ein Monolith, der sich vor andere mögliche Antworten schiebt. Warum gibt es die Denkmodelle Westen-Demokratie-Individualismus und Osten-Unfreiheit-Kollektivismus?
In dem Maße, wie das Funktionärswesen (ich meine damit diese Zugewandtheit zur eigenen Gruppe, die auch nur die Interessen dieser Gruppe vertritt) auch im Westen Fuß fasst, indem Parteien wie diese Organisationen von Separatinteressen auftreten, wird mir bewusst, dass dieses Funktionärswesen einen Hinweis darauf gibt, wie augenscheinlich kollektives Funktionärswesen Einzelinitiativen erstickt, oder sogar bestraft. Fortkommen sichert nur das Heulen im Rudel und keiner darf seinen Kompetenzbereich verlassen.
Das ist jetzt noch ein bisschen unausgegoren, was ich da geschrieben habe, aber das Thema beschäftigt mich schon länger, ohne dass ich einen guten Ansatz gefunden hätte.

Liebe Grüße
Petra

Vielen Dank für diesen erhellenden und bereichernden Kommentar, Petra.
Du nennst Punkte, über die sich ein vertieftes Nachdenken lohnt.
Hoffen wir, dass noch viele andere kluge Köpfe dazustossen und mitdenken.
Viele Grüsse.
 

zeitistsein

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Das Du Dir das angetan hast! Genau mit so etwas hätte ich gerechnet und darum bin ich Dir dankbar, dass Du diese Leseerfahrung hier notiert hast.

Vielen Dank für deinen Kommentar, Petra.
Ich weiss ihn zu schätzen.
Leider ist die Bearbeitungsfrist abgelaufen - ich hatte vergessen, dass es sie gibt -, so muss das Forum jetzt mit den Fehlern und Mängeln des Beitrags leben.
Ich entschuldige mich und bitte um Nachsicht.
Viele Grüsse.
 

zeitistsein

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Tonio Kröger

Anscheinend wurde Manns "Tonio Kröger" neu ins Japanische übersetzt. Zum sechzehnten Mal.

Ich habe nie verstanden, warum das Werk als Novelle daherkommt, wo es doch kaum ein Strukturmerkmal derselben besitzt.
Laut der Definition von Goethe erzählt die Novelle eine "unerhörte Begebenheit" und beinhaltet einen Wendepunkt, der die Handlung in eine überraschende Richtung lenkt. So gesehen ähnelt die Novelle dem Witz, dessen Pointe, wie Freud herausgefunden hat, ebenfalls in einem überraschenden Erkenntnismoment besteht.

Anagnorisis ist der Begriff, den Aristoteles für die Wahrheitserkenntnis geprägt hat, die in der Erzählhandlung stattfindet. Da erkennt Penelope im Fremden auf einmal ihren verschollenen Ehemann wieder. Und Hekabe entlarvt den Busenfreund als Mörder ihres einzigen Sohnes. Die Anagnorisis führt zur Katharsis, zur Läuterung dadurch, dass dem Publikum, das sich in der Hauptfigur wiedererkennt, ein Licht aufgeht.

Tonio Krögers Erkenntnis ereignet sich nicht momenthaft, sondern in einem schleichenden Prozess, als wäre er die Hauptfigur eines Bildungsromans: die Gleichgültigkeit des von ihm angebeteten Hans Hansen, die Gespräche mit Lizawetta, die Dänemarkreise bilden allesamt den Rahmen für das der Lizawetta in den Mund gelegte Fazit, dass er ein verirrter Künstler sei. Keine überraschende Wende ist das, sondern eine nach und nach sich entfaltende These, die sich folgerichtig aus der vorangegangenen Handlung ergibt.

Ein kurzer Thesenroman - ob diese Gattungsbezeichnung wohl besser passt?

Der Falke, das Dingsymbol, das der Novelle seit ihrer Entstehung bei Boccaccio eigen ist und als Überbringer einer Botschaft fungiert, fehlt bei Tonio Kröger ebenfalls.

Weiter stellt sich die Frage, was denn die unerhörte Begebenheit ist, die erzählt werden soll. Die homoerotische Anziehung passt nicht in diese Kategorie, denn sie zieht sich eher leitmotivisch durch den Text, wobei das Leitmotiv in vielen Fällen das Dingsymbol abzulösen vermag.

Etwas näher kommt man der Bedeutung der Mannschen Gattungsbezeichnung, wenn man diese nicht bloss als solche, sondern auch als juristischen Begriff in Betracht zieht. Demnach ist eine Novelle ein gesetzlicher Nachtrag zu einem bereits erlassenen Gesetz.

In Manns Novelle scheinen sich zwei gegensätzliche Gesetzlichkeiten gegenüberzustehen, nämlich diejenige des Künstler- und diejenige des Bürgertums, deren Vereinbarkeit versucht, jedoch gen Ende der Erzählung als aporetisch abgestempelt wird.

Der sportliche und allseits beliebte Hans Hansen ist dabei nicht so sehr das Kontrastprogramm zu Tonio Kröger, sondern vielmehr die Projektionsfläche, die Kröger immer aufs Neue auf sich selbst zurückwirft. Die zwei Gesetzmässigkeiten sind ein in Kröger selbst angelegter unlösbarer Widerstreit, gar nicht so sehr im Sinne des aufklärerischen Auseinanderdriftens von Pflicht und Neigung, sondern eher als Nietzschescher Januskopf:

"Das Glück meines Daseins, seine Einzigkeit vielleicht, liegt in seinem Verhängnis: ich bin, um es in Rätselform auszudrücken, als mein Vater bereits gestorben, als meine Mutter lebe ich noch und werde alt. Diese doppelte Herkunft, gleichsam aus der obersten und der untersten Sprosse an der Leiter des Lebens, décadent zugleich und Anfang – dies, wenn irgend etwas, erklärt jene Neutralität, jene Freiheit von Partei im Verhältnis zum Gesamtproblem des Lebens, die mich vielleicht auszeichnet. Ich habe für die Zeichen von Aufgang und Niedergang eine feinere Witterung als je ein Mensch gehabt hat, ich bin der Lehrer par excellence hierfür – ich kenne beides, ich bin beides." (Ecce homo, Warum ich so weise bin).

Im Unterschied zum klassischen Novellenheld sieht sich Kröger in keine Begebenheit verwickelt, die der Leser voyeuristisch-belustigt zur Kenntnis nimmt, um sie dann sensationslustig weiterzuverbreiten. Vielmehr folgt der Erzählfluss der Nietzscheschen Zweiheit von Niedergang und Anfang, die mit der Kausalität zwischen doppelter Herkunft und Parteifreiheit einhergeht. Spinozas Lehrer, Uriel da Costa, ist ein Beispiel für den verheerenden Ausgang einer solchen Perspektive: Im Versuch, Protestantismus, Katholizismus und Judentum unter einen Hut zu bringen, nahm er sich das Leben. Der Brückenbau ist nicht gelungen, der metaphorische Prozess, sprich: der Prozess der Bedeutungsübertragung von einem Glaubenssystem ins andere endete in öffentlicher Demütigung und dem darauffolgenden Selbstmord.

Ich bringe Nietzsche auch deshalb ins Spiel, weil sein Zarathustra-Kapitel "Vom Gesicht und Räthsel" nach einem den Ecce homo-Ausführungen ähnlichen Doppelheitsprinzip aufgebaut ist. Auf den ersten Blick ist dessen Aufbau dem novellistischen verblüffend ähnlich. Doch schon bald glänzen wie auch bei Tonio Kröger die klassischen Strukturmerkmale der Novelle darin durch Abwesenheit. Die janusköpfige Textstruktur besteht bei Nietzsche darin, dass der Erzählakt der Fibonacci-Formel folgt, wonach die jeweils dritte Zahl die Summe der beiden vorangegangen Zahlen ist und der Mitte der Zahlenreihe einen Bruch aufweist. Es gibt also gewissermassen zwei Textblöcke, deren Mitte ungefähr bei der Zeile 56 liegt.

Ob die Textgestalt des "Tonio Kröger" eine ähnliche zwiegespaltene Form aufweist, ist derzeit noch eine offene Forschungsfrage. Kluge Köpfe, die an vorderster Front forschen, mögen sich ihrer Beantwortung widmen.
 

zeitistsein

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Die deutsche Erstübersetzung von Ramuz' Roman "Terre du ciel" ist herausgekommen.
Die wunderbar lyrische Prosa des Lausanner Autors erzählt vom dystopischen Dasein auferstandener Toten im titelgebenden himmlischen Dorf.
Schon bald wird ihnen die Amnesie an ihr ehemals irdisches Leben zum Verhängnis. Emotions- und leidenschaftslos leben die Dorfbewohner dahin.
Bis eines Tages eine Ziege abhanden kommt fast, als hätte die Hirtin, der sie gehört, sie absichtlich ziehen lassen, um etwas Aufregung in den eintönigen Dorfalltag zu bringen.
Der Roman ist nicht nur von der Thematik her zeitlos. Er knüpft an die letztlich auch biblische These an, dass das Unheil dem menschlichen Willen entstammt. Noch in der makellosesten Paradieswelt wird sich dieser in Richtung Unglück ausstrecken.
Interessant sind auch die Parallelen zur zeitgenössischen Literatur, etwa zu Annemarie Schwarzenbachs "Flucht nach oben", wo die Figuren ebenfalls abgeschottet in der Bergeshöhe leben, weitestgehend ohne Teilhabe an dem, was im Tal vor sich geht. Thomas Mann hat in seinem "Zaubergerg" ebenfalls eine Gesellschaft porträtiert, die sich in der Nabelschau gefällt. Immerhin verfügt sie über ein Erinnerungsvermögen.
Bei Ramuz ist auch dieses abhanden gekommen. Der Todesschlaf hat sämtliche Überbleibsel des Irdischen ausradiert. Die fortwährende Harmonie ist den Figuren aber zu viel des Guten.
Ich empfehle den Roman wärmstens. Die Sprache ist vorzüglich und die Thematik hat keineswegs an Aktualität eingebüsst.

 



 
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