Hi anbas,
schön stimmungsvoll (nicht zuletzt der Zeilenumbrüche wegen) - ja, so wirkt es auch auf mich.
Meine Lieblingsstelle:
an unserem platz
stand ich
alleine
Klar, keine gedrechselten Worte, nicht besonders raffiniert gesagt, aber: "an unserem Platz" - das ist sehr griffig, viele kennen dieses Gefühl, dass ein Platz nicht nur ein Platz ist, sondern ein Ort des Zusammenwachsens, des Aufbruchs, ein Ort, der ein Versprechen in sich trägt ...
Dadurch, dass in dieser Zeile nichts anderes steht als eben
an unserem platz
ist hier Raum für eine Rückblende, Raum zum Innehalten, Raum, den der Leser mit eigenen Assoziationen füllen kann, Raum, um noch einmal nach der Hoffnung und dem Aufbruch greifen zu können ...
Schön auch der Titel, der erst mal suggeriert: Das alles geht LyrI unmittelbar rein gar nichts an, es glotzt ja nur so ein bisschen um sich.
Gerade die vorgegaukelte Distanz ist es, die, als sie kippt, die Angelegenheit umso schmerzlicher offenlegt.
lg wüstenrose