Danke für Dein genaues Lesen,
@zurabal.
Die „unpassenden“ Zuordnungen sind Absicht – man nennt das in der Rhetorik
Katachrese (das bewusste „falsche“ Bild) oder auch
paradoxe Kopplung.
Die Bohne ist für sich nicht feurig, stimmt – aber in der Suppe brennt sie, weil Chili und Bohne im selben Topf untrennbar werden. „Feurig“ färbt also über.
Und ein „still singender Mais“ ist kein logischer Widerspruch, sondern eine paradoxe Wendung: ein Mais, der singt, ohne Geräusch – innerlich, fast wie ein stilles Gebet.
Lyrik folgt nicht der Logik eines trockenen Sachberichts. Sie darf Bilder verrücken, Eigenschaften vertauschen, Dinge ins Paradoxe kippen.
Mit solchen Verrückungen wollte ich die Suppe nicht kulinarisch beschreiben, sondern poetisch überhöhen: sie soll lodern und klingen, nicht nur sättigen.
Das Verrühren der Adverbien ist also der Punkt – die Suppe selbst wird ein kleiner Maskenball von Eigenschaften.