Linda (gelöscht)

Retep

Mitglied
Hallo Gernot,

war gespannt auf das Ende der Geschichte. Vielleicht zu einfach? Ich kenne mich zwar in der Branche der Zuhälter nicht aus, habe auch nur wenig darüber gelesen. Ich habe aber meine Zweifel, dass ein Zuhälter nach dieser Episode für immer verschwindet.

Kleine Anmerkungen:

- Es war ein Tag in meinem Leben [blue](Komma)[/blue] wie es viele andere auch waren,

- von den vorbeifahrenden Lichtern der Nacht ???

- Die kastanienbraunen Haare strichen sinnlich über ihren makellosen Rücken, ???

- Unter Lindas Wohnung auf der Straße,([blue]kein Komma)[/blue] sah ich in einem Schaufenster

- meinen Schirm nahm ich aber nicht nach unten. ???

- dass seine Nase platzte ???

Gruß

Retep
 
B

bluefin

Gast
lieber @gernot,

ich kann mich ganz düster an meine sturm- und drangzeit erinnern und hab noch im hinterkopf, dass man mit faustschlägen ins gesicht des nebenbuhlers, ínsbesondere mit tückischen wie dem geschilderten, bei einer "belle de jour" nicht den allergeringsten eindruck erwecken konnte. ganz im gegenteil.

und eine weitere erfahrung sagt, dass typen wie der beschriebene wegen eines simplen nasenbeinbruches die segel nicht streichen. die sind in drei minuten mit verstärkung wieder da, wie auch @retep vermutet, und ihr revier verlassen die nie - sie haben nämlich kein anderes.

mag sein, dass vor hundert jahren ein mädchen noch davon angetan war, wenn sich die jungs um es prügelten. heute finden sie's grauenhaft und wischen dem opfer das blut aus dem gesicht. "sieger" gibt's am ende gar keinen.

liebe grüße aus münchen

bluefin
 
Hallo @Retep

Ich freu mich mal erst, dass du dich zu dem Text äußerst. Fehler werde ich natürlich ändern, danke, hab noch mehr Verbesserungsvorschläge erhalten und die werde ich natürlich mit deinen zusammenfassen und nochmals über die Geschichte gehn.

Wegen dem Zuhälter und dem Ausgang der Geschichte, ich weiß, es ist fast nicht zu glauben, aber es ist damals wirklich so gewesen, die Geschichte ist nicht erfunden, aber unter Tagebuch wollte ich sie nicht einstellen,und für mich ist es heute Geschichte, also machte ich eine Kurzgeschichte drauß.

Liebe Grüße
Gernot
 
hallo @bluefin
jetzt waren wir wohl gleichzeitig beim drücken.


und eine weitere erfahrung sagt, dass typen wie der beschriebene wegen eines simplen nasenbeinbruches die segel nicht streichen. die sind in drei minuten mit verstärkung wieder da, wie auch @retep vermutet, und ihr revier verlassen die nie - sie haben nämlich kein anderes.
Dieser Zuhälter war alleine nach Vorarlberg gekommen. Er wollte sich vermutlich eine der Schwalben unter den Nagel reißen. Aber das war sowieso ein heißes Pflaster für ihn, denn das Gebiet gehörte einem Zuhälter Namens Ernstl, dem die Huren hundert Franken am Tag Standgeldbezahlen mussten, dafür bot er ihnen vor solchen Streunern und wildgewordenen Freiern Schutz, den Rest durften sie behalten und das war nicht wenig. Linda verdiente etwa jeden Monat 150 000 Schilling. Sie ging jede Nacht auf den Strich, fünf oder sechs Stunden. Dieser Ernstl mochte mich sehr, er wurde 3 Monate später erschossen. Der Zuhälter aus Wien ist wirklich abgehauen, vermutlich dachte er, Ernstl hätte jemanden auf ihn angesetzt.

Vielleicht sollte ich das alles in der Geschichte miterzählen, das war eigentlich auch die ursprüngliche Fassung, aber ich hab dann das alles weggelassen.

Liebe Grüße aus Vorarlberg
Gernot
 

FrankK

Mitglied
Hallo Gernot
Nette kleine Geschichte, auch wenn das Thema sicherlich nicht bei jedem Anklang findet.

Leider muss ich Retep recht geben.
Ich habe aber meine Zweifel, dass ein Zuhälter nach dieser Episode für immer verschwindet.
Zuhälter vom Kaliber eines Knastbruders lassen sich in der Regel nicht von einem einzelnen Faustschlag beeindrucken. Von rostigen Rasierklingen fürs Gesicht bis hin zu Schlagringen für den Nierenbereich gibt es eine breite Antwortpalette.
Auch zu bedenken:
Ein Zuhälter aus Wien kann eigentlich nicht so ohne weiteres in Bregenz, und damit in einem fremden Revier, "wildern". Darauf achten schon die "Ortsansässigen".

Die Wandlung Deines Prots vom "Lethargiker" zum kleinen Held betrachte ich etwas schmunzelnd. Er ist verliebt, der Junge, bis über beide Ohren, ausgerechnet in eine Hure. Anstatt dies jetzt auch noch unter die analytische Lupe zu nehmen denke ich mir einfach:
Schön romantisch verklärt.

Habe ich gerne gelesen.


Viele Grüße
Frank
 

FrankK

Mitglied
Tja, als ich meinen Kommentar begann, standen da tatsächlich nur die Zeilen von Retep.
Mit Deiner Erklärung, Gernot, ergibt es natürlich alles eine etwas andere Sicht.
Somit hat sich ein Großteil meines vorherigen Kommentars erledigt.


Viele Grüße
Frank
 
Hallo @FrankK

Das freut mich, dass du sie gerne gelesen hast, die Linda. Etwas hab ich aus euren Kommentaren auf jeden gelernt: Wenn ich eine Geschichte wie diese schreibe, dann ist es unabdingbar, dass ich eventuelle Unglauwürdigkeiten plausibel erkäre, und nicht erst in den Kommentaren sagen muss, warum und weshalb, dieses so geschehen ist.

Vielen lieben Dank euch allen
und schöne Grüße aus dem sommerliche Vorarlberg.
Gernot
 
S

suzah

Gast
linda

hallo gernot,
ich kann mich nur den kommentaren von retep und bluefin anschließen. für mich als hamburgerin klingt die geschichte etwas naiv, jedenfalls in heutiger zeit. in wien wird wohl die russen-mafia ihr revier vertreten und den "nachschub" holt man ohnehin aus dem osten.
im milieu gibts nicht nur eins auf die nase, und die verstärkung ist im gegenzug weder zögerlich noch zimperlich. da hättest du dich mal umhören können.
im museum für arbeit, hamburg, gab es eine ausstellung über sexarbeit. leider ist ja die bekannte ehem. prostituierte und dann streetworkerin domenica niehoff anfang d.j. verstorben, so dass du sie nicht mehr interviewen kannst.

aber zur not gibts ja in der glotze "tatort".

liebe grüße von suzah aus berlin
 
hallo @suzah

Ich hab jetzt zurückgerechnet, diese Geschichte geschah im Jahr 1987 und es ist nichts erfunden, sondern die Wahrheit, nur verliebt war ich nicht (zwinker zu @FrankK), aber gerne mochte ich sie, die Linda. Der Zuhälter war auf fremden Gebiet und alleine, und wenn sie das sind, vorallem alleine, dann sind die meisten eigentlich nichts anderes wie feige Hunde, höchstens Angstbeißer.

Liebe Grüße nach Berlin
Gernot
 
S

suzah

Gast
linda

hallo gernot,

das war in den 80er jahren auch schon so in hamburg.
ich schätze mal der von dir beschriebene "zuhälter" war kein profi, sondern ein voralpen-amateur.
lg suzah
 

FrankK

Mitglied
Oh, Gernot

Da zwinkere ich doch gerne und genauso zurück. ;)
Mir hat`s halt die Wandlung vom schüchternen Bub zum Nasenbrecher etwas erklärt.

Die ganze Erklärung aus Deinem Kommentar würde ich nicht einbringen, das würde den Rahmen der Story sprengen. So ist es schön kompakt und dicht erzählt.
Vielleicht ein gänderter Satz zum Abschluss, etwas in der Art von:
"Ob mein Nasenstüber reichte, oder ob die Angst vor den Anspruchsinhabern dieses Reviers dazukam, ich weiß es nicht - der Wiener Zuhälter wurde in der Gegend nicht mehr gesehen."

Damit machst Du Dich als Held zwar ein bischen kleiner (zwinker), aber das Gschichterl kommt näher an die Realität.


Liebe Grüße
Frank
 
Hallo Frank

Ich habs geändert, danke für die guten Ratschläge euch allen, ich denke, der letzte Satz machts jetzt glaubwürdiger.

Liebe Grüße Gernot
 



 
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