Ist es bezeichnend, wenn sich ein Autor, der anderen vorwirft, gegen die Moderne zu blocken, auf den Hinweis von Kitschkünstler Jeff Koons mit "
kein Kommentar : Jeff Koons. Das sagt alles." aus der Diskussion zieht?
Er müsste sich zumindest das von ihm kritisierte Verhalten vorwerfen lassen, denn Koons ist ein anerkannter, hochdotierter Künstler der Postmoderne, ob es einem nun passt oder nicht. Doch geht es hier nicht um Koons, er war nur ein typisches Beispiel für den neuen, "hemmungslosen" Kitsch in der Kunst, ebenso könnte man Gerhard Richters Kerzenbilder o. ä. hier anführen. Man könnte dazu auch auf ältere Strömungen, z.B. den Symbolismus oder auf Verfilmungen wie
"Herr der Ringe" zurückgreifen, man könnte auch auf die Werke Richard Wagners verweisen: Immer ist Kitsch ein wesentlicher, wenn nicht gar der entscheidende Bestandteil solcher Kunst.
Zurück zu Kitsch und Kitsch-Satire:
Der Künstler braucht keineswegs seine innere Distanz im Werk zu verdeutlichen, sprich: die Satire oder Ironie herauszuarbeiten. Die Ambivalenz der Deutung ist Teil des Kunstwerks. Wer sich für die
"Ästhetik des Kitsches" und ihre Funktion in der Kunst interessiert, hier ein Artikel aus der ZEIT:
http://www.zeit.de/2012/43/Koons-Richter-Hundertwasser-Kunst-Kitsch
Zurück zum Text:
Er versammelt in geradezu paradigmatischer Dichte jene naturmythologischen Elemente, die für eine Kitschtiefenwirkung unerlässlich sind, vorgebracht mit der erforderlichen Naivität, dass dies weder aufgezwungen noch konstruiert wirkt: so
"rein und fehlerfrei", wie sich das Gedicht selbst beschreibt.
JB