mehr/nichts

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Gelöschtes Mitglied 24694

Gast
Hallo Zensis,

grundsätzlich gefällt mir dein Kurzgedicht.

Ich hätte einen kleinen Vorschlag, der möglicherweise helfen könnte deine Zeilen besser zu verstehen.

Ohne ein Ziel oder eine Absicht hat nichts einen Sinn, auch Worte nicht. Von daher finde ich das - ziellos - überflüssig.


Worte
verlieren/verloren den Sinn
sie sagen/sagten mir immer mehr
nichts


Wie du siehst, habe ich nichts von mehr getrennt, was für mich mehr Sinn macht als der Schrägstrich. Aber wie immer gilt: dein Gedicht, es muss für dich stimmig sein, nicht für mich.


Ein lieber Gruß
AVALON
 

Zensis

Mitglied
Hallo Zensis,

grundsätzlich gefällt mir dein Kurzgedicht.

Ich hätte einen kleinen Vorschlag, der möglicherweise helfen könnte deine Zeilen besser zu verstehen.

Ohne ein Ziel oder eine Absicht hat nichts einen Sinn, auch Worte nicht. Von daher finde ich das - ziellos - überflüssig.


Worte
verlieren/verloren den Sinn
sie sagen/sagten mir immer mehr
nichts


Wie du siehst, habe ich nichts von mehr getrennt, was für mich mehr Sinn macht als der Schrägstrich. Aber wie immer gilt: dein Gedicht, es muss für dich stimmig sein, nicht für mich.


Ein lieber Gruß
AVALON
Hallo Avalon,
vielen Dank für deinen Kommentar! Ich finde das ziellos nicht überflüssig, da dass die Begründung darstellt, weswegen die Worte ihren Sinn verloren haben. Den Schrägstrich im letzen Vers habe ich dort plaziert, da ich wollte, dass man ihn in zwei verschiedenen Weisen lesen kann "sie sagen mir mehr nichts" und "sie sagen mir nichts mehr". Deine Version des Gedichts gefällt mir jedoch auch recht gut. Sie enthält nur eben nicht alles, was ich wollen würde, dass es enthält. Ich habe aber noch eine weitere, etwas abgewandelte Version geschrieben:

ziellose worte
ein leeres gerüst
sie umschließen
immer mehr nichts

Würde mich interessieren, was du von dieser hälst.

Liebe Grüße
Zensis
 

mondnein

Mitglied
ziellose worte
verloren den sinn
gibt es gar nicht. Ziel aller Worte ist der Leser bzw. Hörer. Der erste Leser ist der Sprecher. Das subtilste Sprechen, unvermeidlich, ist das Denken im Selbstgespräch. Das unvermeidliche. Der tiefste Inhalt ist die Stille, das Schweigen als Grundsubstanz allen Denkens und Sprechens, das unwegdenkbare Selbstbewußtsein des wachen Menschen.

Wenn aber eine Absicht über die nüchterne Kommunikation (auch des Selbstgespräches) hinausgeht, muß sie mit Gegenabsichten rechnen.

Klingen die Worte dagegen absichtslos, rein musikalisch, oder verschenken sie sich wie Haufenwolken, Herbstblätterfarben, Himmelblau und Sonnenwärme, sind sie Dichtung. Ich würde sie nicht als "sinnlos" verurteilen. Sondern sie bis in die stille Grundsubstanz durchlauschen. Der Leser macht das Gedicht. Die Leserinnenatmung ist die verkannteste Dichterin.
 

Zensis

Mitglied
gibt es gar nicht. Ziel aller Worte ist der Leser bzw. Hörer. Der erste Leser ist der Sprecher. Das subtilste Sprechen, unvermeidlich, ist das Denken im Selbstgespräch. Das unvermeidliche. Der tiefste Inhalt ist die Stille, das Schweigen als Grundsubstanz allen Denkens und Sprechens, das unwegdenkbare Selbstbewußtsein des wachen Menschen.

Wenn aber eine Absicht über die nüchterne Kommunikation (auch des Selbstgespräches) hinausgeht, muß sie mit Gegenabsichten rechnen.

Klingen die Worte dagegen absichtslos, rein musikalisch, oder verschenken sie sich wie Haufenwolken, Herbstblätterfarben, Himmelblau und Sonnenwärme, sind sie Dichtung. Ich würde sie nicht als "sinnlos" verurteilen. Sondern sie bis in die stille Grundsubstanz durchlauschen. Der Leser macht das Gedicht. Die Leserinnenatmung ist die verkannteste Dichterin.
Lieber mondnein,
ich finde es beachtlich mit welcher Selbstsicherheit du glaubst den Inhalt meines Gedichts verstanden zu haben. Denn mein Primärziel mit diesem Gedicht war es nicht Lyrik zu kritisieren oder der gleichen. Trotz dessen, finde ich es immer wieder spannend, was andere Menschen in meinen Gedichten finden. Ich stimme dir hier also voll und ganz zu.
Der Leser macht das Gedicht.
Lieben Gruß
Zensis
 

Tula

Mitglied
Hallo Zensis
Grundsätzlich stimme ich den Kritikern zu, dass das Wörtchen 'ziellos' das eigentliche Problem in diesem Kurzgedicht ist. Denn irgendeine Absicht steckt hinter jedem Wort. Hier sind es vielleicht die leichten Schmeicheleien und 'schönen Worte', die für recht herzlose Zwecke missbraucht werden.

Das poetische Umschließen einer Leere hingegen, gefällt mir recht gut.

LG
Tula
 

Zensis

Mitglied
Hallo Zensis
Grundsätzlich stimme ich den Kritikern zu, dass das Wörtchen 'ziellos' das eigentliche Problem in diesem Kurzgedicht ist. Denn irgendeine Absicht steckt hinter jedem Wort. Hier sind es vielleicht die leichten Schmeicheleien und 'schönen Worte', die für recht herzlose Zwecke missbraucht werden.

Das poetische Umschließen einer Leere hingegen, gefällt mir recht gut.

LG
Tula
Hallo Tula,
ich kann die Kritik nachvollziehen, denn der dahinterstehende Gedanke ist richtig. Wieso ich aber dennoch finde, dass Worte durchaus ziellos sein können, ist: wenn sie nur gesprochen sind um gesprochen geworden zu sein und keinerlei Inhalt bieten, gibt es natürlich das "Ziel", dass sie gesprochen werden sollen, doch dieses Ziel ist für mein Empfinden nichtig. Vielleicht hätte man/ich aber auch nach einem "passenderen" Wort suchen sollen.

Liebe Grüße
Zensis
 

Zensis

Mitglied
darf ich Dein Gedicht nicht verstehen?

Schade.
Das habe ich mit keinem Wort behauptet? Jeder und jede soll meine Gedichte verstehen wie es ihm oder ihr gefällt. Doch ich würde mir wünschen, es nicht so darzustellen, als wäre die eigene Auffassung, jene mit absoluter Sicherheit vom Autor gemeinte. Du hast aufbauend auf deiner Interpretation, die nicht meinen Gedanken hinter dem Gedicht entsprechen, eine Kritik geäußert, und dabei nicht in einem Satz in Erwägung gezogen, dass ich es gar nicht so gemeint haben könnte, wie du es aufgenommen hast, bzw. was du darin erkannt hast.

Grüße
Zensis
 



 
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