Menschen an Bord

1,60 Stern(e) 5 Bewertungen
A

aligaga

Gast
Wie muss man sich eine "Halle mit dem Kleinen" den vorstellen, "am Flughafen"? Eine besondere Form des Terminals?

In welchem Flughafengebäude Welt kann man vom Terminal aus jemandem Kusshändchen zuwerfen, der gerade ins Flügzeug einsteigt?

Und warum war ihr "so" zum Weinen? "So" und nicht anders?

Sorry - aber das ist keine gelungene Prosa, sondern ein rechter Schmarren.

Heiter

aligaga
 
Hallo aligaga,

deine Meinung sei dir unbenommen, aber du hast etwas falsch gelesen bzw. verstanden: ER steigt gerade ins Flugzeug und wirft IHR Kusshändchen zu, nicht umgekehrt. Kann man doch vom Fenster in der Halle beobachten, oder nicht?

Aber ich gebe zu, dass ich es nicht wirklich weiß.

Schönes Wochenende

LG SilberneDelfine
 
A

aligaga

Gast
Wer hier wem etwas an den Kopf wirft, spielt keine Rolle. Von einem Terminal gibt's (heutzutge) keine freie Sicht auf ein Flügzeug. Weder hin, noch her. Internationale Sicherheitsbestimmungen!

Wenn's ein historischer Text sein soll, müsstest du ihn entsprechend kennzeichnen.

Übrigens - die schlechte anonyme Note ist nicht vom böhsen @ali. Der kritisiert, aber er erteilt keine Zensuren.

Heiter

aligaga
 
Hallo aligaga,

okay, da ich schon ewig nicht mehr geflogen bin, dachte ich daran nicht, aber du hast natürlich recht - heutzutage ist es natürlich anders und an die strengen Sicherheitsvorkehrungen hätte ich denken müssen :)

Ach, die Bewertungen finde ich eh nicht mehr so schlimm - steht ja nicht umsonst da, wenn man sie anklickt, dass alles subjektiv ist. Ich nehme aber auch an, dass du, wenn du bewertest, sicher nicht anonym bewerten würdest. Ist einfach so mein Eindruck von dir.

Achso, warum ihr "so" zum Weinen war: Wenn ich das jetzt erkläre, erkläre ich den Text - will ich eigentlich nicht ... hm ..... ich verzichte mal darauf - andererseits ist es schwer zu verstehen, was gemeint ist.

Ich hatte überlegt, ob ich den Titel in "Der Flugzeugabsturz" ändern sollte - hilft dir das vielleicht weiter?
 
A

aligaga

Gast
Ich hatte überlegt, ob ich den Titel in "Der Flugzeugabsturz" ändern sollte - hilft dir das vielleicht weiter?
Du musst @ali nicht helfen. Er kommt schon allein zurecht in dieser merkwürdigen Cyberwelt.

Wenn du möchtest, dass erkennbar wird, dass es ein Abschied für immer ist, solltest du das zum Ausdruck bringen.

So hat der Leser das Gefühl, du schautest "Casablanca", oder sowas ähnliches - die Schwarzweißbilder flimmernd und der Ton verrauscht.

Heiter immer weiter

aligaga
 

Otto Lenk

Foren-Redakteur
Teammitglied
Sie stand in der Flughafenhalle mit dem Kleinen,
umarmte ihren Mann. Flüsterte: 'Bis bald'!
Sie winkte, lächelte, bis sie ihn aus den Augen verlor.

'Bis bald' dachte sie und weinte.
 
Hallo aligaga,

beabsichtigt war eigentlich, dass der Leser von selbst darauf kommt, deswegen habe ich auf jeden Hinweis in der Richtung verzichtet. Schließlich hat die Protagonistin auch nur eine Ahnung - mehr nicht.

Hallo Otto Lenk,

wieso sagt dein umgeänderter Text jetzt mehr aus als meiner?

Finde ich nämlich nicht ...gut, du hast die Sache mit der Sicht auf die Treppe weggelassen.

LG an euch beide
SilberneDelfine
 
A

aligaga

Gast
Sie stand mit dem Kleinen [blue]in der Flughafenhalle[/blue],
umarmte ihren Mann. Flüsterte: 'Bis bald'!
Sie winkte, lächelte, bis sie ihn (an der Treppe) aus den Augen verlor.

'Bis bald'[blue],[/blue] dachte sie[blue],[/blue] und weinte.
So wäre das ganze erst mal wirklich korrektes Deutsch.

Dass es ein Abschied für immer sein könnte, geht aus den paar Sätzlein natürlich nicht hervor. Es besteht für den Leser keinerlei Veranlassung, das anzunehmen.

Trotz der vielen Thränen heiter

aligaga
 
Mit der Flughafenhalle hast du recht. Warum ich den Rest umschreiben sollte, weiß ich nicht. Da ist mein Deutsch genauso korrekt wie deins.

Jeder hat seinen eigenen Stil. Ich habe keine Lust, so zu schreiben, wie ein anderer sich vielleicht ausdrücken würde. Dann ist es nicht mehr mein Stil und nicht meine Geschichte.

Das Einzige, was ich ändern würde:
Nicht "Und ihr war so zum Weinen", sondern: "Ihr war so sehr nach Weinen."
 

Ji Rina

Mitglied
Der Flugzeugabsturz

Sie stand mit dem Kleinen in der Flughafenhalle,
umarmte ihren Mann. Flüsterte: 'Bis bald'!
Sie winkten, lächelten, bis sie sich (an der Treppe) aus den Augen verloren.

Sie sahen sich nie wieder.
 

Ji Rina

Mitglied
Der Flugzeugabsturz

Sie stand mit dem Kleinen in der Flughafenhalle,
umarmte ihren Mann. Sagte: 'Bis bald'!
Sie winkten, lächelten, bis sie sich (an der Treppe) aus den Augen verloren.

Sie sahen sich nie wieder.
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Es können beide Titel nicht funkionieren: Menschen an Bord ist insofern falsch, als der Prot zum Zeitpunkt des Erzählens überhaupt noch nicht an Bord ist. Und andere Menschen, die an Bord gehen, werden nicht erwähnt.

Der Titel Flugzeugabsturz nimmt die Pointe vorweg, die der Text nicht liefern kann. Daher nützt es überhaupt nichts, den Titel zu ändern. Die Geschichte müsste auf jeden Fall ausgebaut werden, wenn sie wirklich etwas erzählen sollte.

Ciconia
 
Stimmt, Ciconia, um das nicht vorweg zu nehmen, wollte ich dann auch nicht den Titel "Der Flugzeugabsturz" nehmen.

Insgesamt hat mir dein Kommentar jetzt am meisten geholfen.
 
Danke, JiRina, für deinen Vorschlag, allerdings würde ich es nicht so übernehmen, Gründe siehe oben bzw.: Was ich eigentlich wollte, war eine alltägliche Situation beschreiben, aus der dann eine Katastrophe/Tragödie wird, ohne den Leser direkt darauf hinzuweisen.
 

FrankK

Mitglied
Hallo, SilberneDelfine
Dein Stück Kurzprosa funktioniert in der Hinsicht nicht, indem Du dem Leser keine Chance bietest, die Endgültigkeit zu erkennen oder überhaupt zu bemerken. Dein Text bietet nicht den kleinsten Hinweis darauf, dass ein Unglück geschehen würde.

Wie bereits erkannt – der Titel ist ungeschickt gewählt. „Reisende“ oder noch einfacher „Reise“ böten da bessere Möglichkeiten der freien Interpretation („Die letzte Reise“).

Sie stand am Flughafen in der Halle mit dem Kleinen.
So konstruiert stolper ich als Leser, ich hatte zunächst den Eindruck, etwas würde fehlen. Es brauchte einen Moment, bis ich „mit dem Kleinen“ auf „Sie“ bezog, nicht auf „in der Halle“ (Satzposition des Objekts). Es gibt zwei Möglichkeiten. Einen Aktionsbezug:
Sie stand am Flughafen in der Halle [blue]und hielt den[/blue] Kleinen [blue]an der Hand[/blue].
Oder (wie bereits empfohlen) eine Umstellung des Satzes:
Sie stand mit dem Kleinen am Flughafen in der Halle.
Außerdem – es gibt viele Hallen an einem Flughafen. Wie wäre es mit dem präziseren Abflugterminal?
Darüber hinaus – es müsste sich doch um das Plural an Personen handeln, ihr unerwähnter Mann ist schließlich auch noch dabei. Also möglicherweise auch „Sie standen …“

Dann umarmte sie ihren Mann und sagte: "Bis bald!"
In Ordnung so. ;)

Sie winkte und lächelte, als er an Bord ging und ihr und dem Kind [blue]von der Treppe[/blue] aus eine Kusshand zuwarf.
Ich habe kein Problem damit, dass er von der Treppe aus noch Kusshände werfen kann. Nirgendwo wird erwähnt, wie „groß“ der Flughafen ist und das ist auch belanglos. Jeder (ich glaube wirklich jeder!) kann sich diese Szene vorstellen. Und nur darauf kommt es an.
Zusätzlich wäre diese Szene ein wunderbarer Platz für einen Hinweis auf das Endgültige, indem Du ihn „eine [blue]letzte[/blue] Kusshand“ werfen lässt.

Und ihr war so zum Weinen.
Das könnte man so stehen lassen.
Man könnte auch das einleitende „Und“ unter den Tisch fallen lassen. Einen zeitlichen Abstand erfährt der Abschluss durch die räumliche Distanz zum vorhergehenden Text.
Man könnte das „so“ auch um ein „lange“ ergänzen:
Ihr war so lange zum Weinen.


Nachdem ich Deinen Text jetzt Satz für Satz zerlegt habe, bin ich gespannt auf Deine Reaktion. ;)
Ich hoffe aber, ich konnte Dir eine externe Sicht auf Deinen Text etwas näher bringen.


Herzlichst und aufmunternd Grüßend
Frank
 
Hallo Frank,

vielen Dank für deine freundliche und sehr konstruktive Kritik. Es stört mich nicht, wenn meine Sätze "zerlegt" werden - damit gehst du ja auf meinen Text ein und wischst nicht einfach alles weg und schreibst es anders.

Es freut mich, dass du einige meiner Sätze in Ordnung findest :). Auch dass du den Satz mit der Treppe stehenlassen würdest (schließlich ging es auch nicht darum, einen Flughafen exakt zu beschreiben).

Den Titel "Reisende" finde ich gut - "die letzte Reise" ist vielleicht schon wieder zu verräterisch.

Ich werde versuchen, den Text neu zu bearbeiten und einige deiner Vorschläge sicher dabei überdenken.

Vielen lieben Dank
SilberneDelfine
 

FrankK

Mitglied
Schön, wenn ich Dir Anregungen liefern konnte.

Noch ein Hinweis:
Meinen Vorschlag mit "Sie stand[blue]en[/blue] am Flughafen ..." solltest Du auf jeden Fall ignorieren.
Der Fokus würde dadurch von der Frau / Mutter weggenommen.

"Die letzte Reise" war auch nicht als Titel gedacht sondern als Interpretationsmöglichkeit für "Die Reise".
Noch eine Möglichkeit für einen passenderen Titel: "Abflug"


Herzlich Grüßend
Frank
 



 
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