Mitleiden (gelöscht)

T

Thys

Gast
Hallo turbomarcel,

mir würde es besser gefallen, wenn die Formulierungen
weniger gestelzt/aufgesetzt wären. Nur einige Beispiele
dafür:

Deines Lächeln Glanz erstarb
deren leuchtend Lied
Schau meiner müden Augen Sehnen.

Gruß

Thys
 

Vera-Lena

Mitglied
Hallo Turbomarcel,

da muss ich Thys Recht geben, manches ließe sich vielleicht schlichter formulieren. Inhaltlich gefällt mir aber Dein Text sehr gut. Auch die Länge erscheint mir hier als berechtigt. So eine Lamentation hat ja erst eine stärkere Wirkung, wenn sie anscheinend gar kein Ende nehmen will. Wenn Du mich zu einzelnen Passagen fragen möchtest, werde ich Dir gerne, sobald ich die Zeit dafür finde, antworten.

Liebe Grüße von Vera-Lena
 

Turbomarcel

Mitglied
Entschuldigt die Verspätung, doch danke für die Kommentare.

Übertrieben und aufgesetzt scheint es, natürlich!

Doch ist es nicht der Wahn des Empfindens, dieses Gefühls, welcher nichts anderes zulässt?
Erreicht es nicht seine Berechtigung im Empfinden?
Wie fühlt es sich sonst an?

Trocken?

Nein!

Es ist ein Überschlagen, ein Hetzen, es ist nur in der Übertreibung zu begründen, denn es ist reines Übertreiben, was es schuf!

Und doch ist dieses Übertreiben gefühlte Wirklichkeit; und für den, der ihr erliegt, alles andere als Übertreibung.
 

mitis

Mitglied
Deines Lächeln Glanz erstarb
Unter der Last aller [blue]Tränen;
deren leuchtend Lied
das Vergehen der Tage
vor dir verstummte.[/blue]
entweder kann ich nicht richtig deutsch oder irgendwas an diesen ersten zeilen stimmt nicht.

was soll das blau markierte genau heißen, in anderen worten/sätzen gesagt?

lg mitis
 

Turbomarcel

Mitglied
@ mitis

Ja, natürlich klingt es eigenwillig ... aber ist es nicht ganz einfach?

[blue]"Tränen, deren leuchtend Lied [...]" [/blue]- eine [red]Metapher[/red] die nicht erklärt werden muss und soll.

Dieses Lied [blue]"verstummte"[/blue] FÜR SIE [[blue]"vor dir"[/blue]], da die dahingezogenen Tage (der Ohnmacht und des Leides) es ihrem Bewusstsein genommen haben = sie lebt wie in einem Traum, teilnahmslos; auch sich selbst gegenüber (-> [blue]"Deines Lächeln Glanz erstarb"[/blue] ). Folglich "hört" sie es nicht mehr. Die Zeit ist schuld ...

Deines Lächeln Glanz erstarb
Unter der Last aller Tränen;
deren leuchtend Lied
(das Vergehen der Tage)
vor dir verstummte.

Ich hoffe es ist jetzt verständlicher ... ?

Aber danke, dass du dich damit beschäftigt hast!
 

HerbertH

Mitglied
Lieber Turbomarcel,

klingt für mich so ein bisschen wie Herz-Schmerz Lyrik, nur dass es sich bei Dir nicht reimt.

Viele der Bilder ist schon seit langem ein wenig abgenutzt...
zumindest für mich.

LG

Herbert
 

presque_rien

Mitglied
Hallo Turbomarcel,

ich schließe mich Vera-Lena an: Der Inhalt gefällt mir sehr, auch einige Formulierungen, aber es ist teilweise wirklich zu gestelzt! Du schreibst:
Übertrieben und aufgesetzt scheint es, natürlich!

Doch ist es nicht der Wahn des Empfindens, dieses Gefühls, welcher nichts anderes zulässt?
Erreicht es nicht seine Berechtigung im Empfinden?
Ich denke: Nein. Die Stärke des Empfindens kann sich in übertriebenen Formulierungen ausdrücken - aber doch nicht in aufgesetzten! Was hat z.B. die Tatsache, dass du in "leuchtend Lied" bzw. "einsam Lied" undeklinierte Adjektive in attributiver Funktion benutzt mit Empfindungen zu tun? Solche Formulierungen (und das war nur ein Beispiel) haben nur mit gekünsteltem Deutsch zu tun, und "gekünstelt" ist das Gegenteil von "ehrlich (empfunden)".

Lg presque
 

mitis

Mitglied
Deines Lächeln Glanz erstarb
Unter der Last aller Tränen;
deren leuchtend Lied
(das Vergehen der Tage)
vor dir verstummte.
den sinn, denk ich, hatte ich schon verstanden, schon allein aufgrund der verwendeten worte. nur die grammatik war mir völlig unklar. wenn du "das vergehen der tage" weglässt, ist es klar.
ist das "vergehen der tage" nun mit dem lied gleichzusetzen? das würde ich interpretieren, wenn ich die klammer einbeziehe.

lg mitis
 



 
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