Hallo Scal, lieber Stavanger,
@Scal - ich denke, dass
@mondnein über den Zugang stolpert:
Der Einstieg
„Am Rand der Wiese hält der Boden Licht“ klingt erstmal idyllisch, vielleicht fast romantisch und ungewöhnlich.
Warum „hält“ der Boden Licht? Das wirkt wie ein Bild für einen Zustand, in dem etwas eingefangen wird, vielleicht sogar fixiert, als würde der Boden eine Art Speicher sein für Wahrnehmung, für Bewusstsein. Und dieser Ort liegt am Rand, nicht mittendrin: das deutet schon an, dass wir uns hier nicht im Zentrum der Normalität bewegen... Andererseits steht "Licht & Liebe" für eine bewusstseinserweiternde Lebenshaltung in den 1960-1970er Jahren. "Licht" als "Licht", also symbolisch, steht ja unmittelbar für spirituelles Erwachen.
„das jenen stand, die heimlich sich verrieben“. Das ist grammatikalisch nicht ganz alltäglich.. Gemeint sind Menschen, die „sich verreiben“ und das „heimlich“. Das kann man sehr konkret lesen: sich verrieben wie Drogenkonsumenten, die eine Substanz (in diesem Kasus Mohn, Opium) zerkleinern und oder konsumieren und somit sich selbst in die Verreibung treiben. "Reibung" ist völlig bewusst gewählt, weil bei einem Rausch im Kern nichts anderes geschieht. Das Reflexivpronomen „sich“ legt - meiner Meinung nach, nahe, dass sie nicht nur etwas konsumieren, sondern sich selbst in diesem Prozess verlieren, womit die Auflösung beginnt.
„In Räumen, wo sich Formen kaum verschrieben“ setzt das fort... das sind keine realen Räume, sondern eher Zustände, in denen feste Strukturen nicht greifen. Formen - also klare Grenzen, Identität, Ordnung - sind hier nicht präsent oder verweigern sich sogar. Es gibt ausreichend Dokumentationen über Opiate und Halluzinogene. Der Rausch als formloser Zustand, in dem nichts mehr eindeutig ist und sich der Realität entfremdet.
Und zum Schluss:
„bereit zum Wuchs, doch ohne Angesicht“ - das ist eine paradoxe Hoffnung. Da ist etwas, das sich entfalten könnte, vielleicht eine neue Wahrnehmung, ein anderer Zustand, aber eben „ohne Angesicht“. Also anonym, ungreifbar, ohne klares Ich, sich einer klaren Figur verweigernd, weil die Auflösung durch den Rausch schon stattgefunden hat. Dies verweist auf das psychische Erleben im Rauschzustand; eine Öffnung hin zu Erfahrungen ohne festes Ich, ohne erkennbares Subjekt.
Dass es zwei Sterne gab, ist für mich völlig in Ordnung. Diese Möglichkeit nehme ich bewusst in Kauf, sobald ich im Internet veröffentliche. Ich schreibe jedoch nicht für Bewertungen, sondern aus Freude am Schreiben. Trotzdem denke ich, dass
mondnein einen Teil der Verantwortung trägt: Es wäre klüger gewesen, respektvoll in die Diskussion einzusteigen - oder, wenn ihm das Werk nicht zusagt, einfach zu schweigen. Andererseits habe ich vollstes Verständnis dafür, dass er Lyrik aus seiner Perspektive beurteilt - auch wenn diese sich deutlich von meiner unterscheidet. Mit mir und meiner Arbeit hat das letztlich wenig zu tun. Ein einfaches „?“ als Hilfeschrei zu deuten, dabei aber weder eine Anrede zu verwenden noch ein Wort des Kommentars zu hinterlassen, wirkt auf mich eher so, als läge das Problem möglicherweise ganz woanders. Auf mich wirkt das ziemlich verbittert...
Künftig werde ich darauf nicht reagieren, weil der Kern Provokation sucht und keine Diskussion auf Augenhöhe.
@Stavanger - ich danke Dir!
Maren