1.
der mond blitzt mit dem lächeln einer sense
in dieser nacht, an einem dieser orte
der ruhelosigkeit. die alte pforte
steht offen. gräber kentern an der themse
ein schwarzer strich am park und dunkles garn
beschreibt sie gut. die plastiktüte
die rose mit dem reif an ihrer blüte
die beeren, die gleich frost pupillen starrn
du drückst sie, bis das glas in deiner hand
zerbricht. katzen balgen an der mauer
the english rain sagst du, dem regenschauer
folgt peitschend schnee, ein grauer rauher
es sitzt der blick der eule auf der lauer
in dieser nacht verlierst du den verstand.
2.
in dieser nacht verlierst du den verstand
haarfeine risse ziehen durch das hirn
nicht ganz bei dir und außerhalb der stirn
beginnt die bucht aus sand, das flache land
bespannt das weite netz der straßenlichter
(hier leiht der fluss sich seine bilder
und zeigt im spiegel schunkelnd die gesichter)
von ferne bleibt ihr blinder blick ein milder,
zerstreuter fingerzeig, ein blick zurück
ist's furcht. die folgt? die sucht? die findet?
im dunkel bist du an dem licht erblindet
das ist das drama wohl in deinem stück
gespielt von jedermann, in fremder hand.
die zeiger bröckeln aus dem uhrenrand.
3.
die zeiger bröckeln aus dem uhrenrand
durch einen feinen riss im horizont
verschwand der vogelzug. die wolkenwand
zieht sich ergraut zurück. ein breites band
von weißen körnern bleibt so in das tuch
des himmels eingestreut, wie helle
geschliffne salze. und die grelle welle
der lkw's (du denkst an einen schlechten fluch)
das aquarell der landschaft welkt in gelbe
und rote farben ein. der garten ist derselbe
den du vergessen hast, die schweren kränze
die ihre düfte tragen und der leise klang
der blätter. licht fällt leicht am weg entlang
und schatten ziehen eine feine grenze
4.
und schatten ziehen eine feine grenze
halb im finstern liegt die szenerie
der grose wagen rollt geräuschlos wie
ein kauz in seinem flug, die wilden gänse
im park verbergen sich in ihrem schweigen
ein altes paar pflückt schnecken von den gräsern,
verrücktes bild, so fremd als ob es gläsern
zu scherben fällt, bei deinem blick. es zeigen
sich die blüten kaum. die enten hellen
das weiße porzellan des sees. so sacht
doch ausgeblutet liegen wiesenwellen,
mit kleinen messingknöpfen in dem blau
und grau. am himmel öffnet sich genau
die dunkle blüte einer langen nacht.
5.
die dunkle blüte einer langen nacht
ein passepartout für wechselnde gefühle
vor dem cafe verwelken matt die stühle
die bäume haben ihre körper überdacht
ein alter mann sieht seinem schatten nach
der kopf der pfeife wie ein rotes lid
und vor ihm liegt ein wilder garten brach
die dunkle blüte - die dich immer sieht.
das mosaik der blätter in der böe
hast du enträtselt und als wort getragen
die zeitung, alt vergilbt, gewinnt an höhe
im flug zeigt sie verstorbene gesichter
ein bild wird deutlicher und dichter
hat sich die bresche zu dir hingeschlagen
6.
hat sich die bresche zu dir hingeschlagen
was lange in dir ruhte? sind's die raben?
schon wieder die bronchiale reizung? haben
die vögel die ihr schweigen tragen
dich so verwirrt, zerstört? und dieses bellen
des hundes - klagt es nicht wie still es ist?
als ob die stadt die weiße fahne hisst
siehst du die hasen auf den wiesen. wellen
des friedens. flocken die im winde jagen
ein büschel gras verdeckt die weichen ohren
sie lauschen, lauschen wie ein stummes heer
und fast als hätten sie sich still verschworen
verschwinden sie. die nacht wird wieder schwer
du musst sie ächzend auf dem rücken tragen.
7.
du musst sie ächzend auf dem rücken tragen
die bitterstoffe liegen auf der zunge
der straßenstaub sitzt kratzend in der lunge
und lässt dich pfeifen. selbst der magen
schein voll und schwer, als trüge er die last
der stunden. an den kaufpassagen liegt
ein duft von moder. an die türen schmiegt
sich hart das schloss. es biegt der ast
sich krumm. und hoch auf den terrassen
geht schwarz der vollmond eines nagels auf
darunter eine rote jacke, drauf
ruht still ein hut, du hast die bunte tracht
schon oft am tag gesehen, in den gassen.
derweil der mond, im scherz, darüber lacht.
8.
derweil der mond, im scherz, darüber lacht
das du noch immer durch die gassen ziehst
beginnt die salve früher krähen. vis-a'-vis
die bäckerei, bis sie die tür um acht
von der umarmung ihrer kette löst
ist lange hin. die laiber brote streichen
als duft herum. noch sind die morsezeichen
der sterne, wie ein rätsel, ungelöst,
und die figuren, die am wegrand matt
nur stehen, leihen sich ihr schwarz am schatten
an dürre bäume wirft der wind den satten
gekrümmten körper, bis der baum sich duckt
und zuckt, doch bleibt's zu still! als sei die stadt
ein karpfenmaul das alle laute schluckt.
9.
ein karpfenmaul das alle laute schluckt
durchbricht die haut des teichs, du wirfst die krumen
hinab, und schaust wie wild der körper zuckt
die algen, dünne schlangen, und die blumen
am teichrand wirken trotz der dunkelheit
wie leuchtdioden, hell und grün mit roten
verwischten knöpfen. wie die boten
des letzten frühlings, einer fremden zeit.
ein kurzer blick, hinab in dein gesicht
bis hart dein blick in deine augen traf
ein vogel fliegt den körper durch die fische
am rand wirft die laterne dünne striche,
wie zeichen einer fremden welt, das licht
beschreibt die stadt in ihrem leichten schlaf.
10.
beschreibt die stadt in ihrem leichten schlaf
nur eines deiner bitteren gefühle
du denkst an rilke: "freund der vielen fernen fühle"
doch ist dein atem schwach, es traf
dich sonst kein wort, und die kristalle
die auf den autos feine bilder spannen
verwischst du mit der hand. die hohen tannen
mit ihrem nadelblick im niederfalle
verhöhnen dich (du nimmst es ihnen übel)
fehlt nur noch das ein blumenkübel
dich jetzt erschlägt (wenn man noch hoffen darf)
wie geister tragen taxis ihr verschöntes gold
an dir vorbei (nur einer der dir achtung zollt
der wind) - wetzt seine messer an dir scharf
11.
der wind wetzt seine messer an dir scharf
die kleinen klingen schneiden rot in deine haut
das auge brennt, wenn es nach innen schaut,
bis es sich selbst in seinen blicken traf
am teich, nun ist es blind für sich. und blind
bist du im fallen. keine schlucht ist tiefer
und dunkler als das herz in uns, der wind
wird stärker. an den häusern legt ein schiefer
verbogner baum die eigne krone nieder
und schwankt und steht und zittert wieder
als ob er sich im zorne sträubt und duckt.
vor deinen füßen liegen die rubine
der vogelbeeren. und der straßenschiene
folgt müd dein blick, der wie verängstigt zuckt.
12.
folgt müd dein blick (der wie verängstigt zuckt)
nicht auch dem eignen schatten und erschrickt?
das dunkle auge einer krähe blickt
dir nach - wie glatt es aus den zweigen lugt
als murmel in die federn eingestickt
ein stummer gast, der zu den wäscheleinen
und über stromnetz und balkone seinen
geschwärzten körper gleiten lässt. er tickt
im gang wie eine uhr. ein zeuge eines volks
von sehenden. die wände und die zweige
vor seinem flug, sie dehnen sich, als steige
er in zwischenräume, die nur er bewohnt
dann wendest du dich ab und folgst
den wolken. sterne schwinden um den mond
13.
den wolken, (sterne schwinden um den mond)
verzeihst du dass sie jene überdecken,
wenn sie, gewaltig, ihre leiber strecken
wie große wale. wenig wird verschont
von der gefräßigkeit, doch blitzen hier und da
schon licht und farben durch den spalt
und suchen zitternd an den ästen halt,
die dünn wie finger schwanken und dann starr
erfroren in das rosagrau
der spalten ihre fäden werfen, dran
die sonne hochgezogen wird um dann
das erste gold zu fräsen in das blau.
nur einer steht noch immer da: der mond,
die sense, die auch tags am himmel thront.
14.
die sense, die auch tags am himmel thront
der wind, der farben von den gräsern zieht
das auge, das aus zweigen auf dich sieht
die dunkle blüte, die dich nicht verschont
die alte kette, die geschlossen liegt
die krumen, die in deiner tasche ruhn
der vogelzug, der horizont, was tun
wenn all das nun zu ende ist? und schmiegt
sich rilke sanfter an dein ohr? und wann
wird auch der zeiger heil? das frostgewand
der rosen, schmilzt es denn? die themse
so groß, ein blaues, hingemaltes band
wird sie noch dunkel werden, nächste nacht?
- der mond blitzt mit dem lächeln einer sense.
15.
der mond blitzt mit dem lächeln einer sense
in dieser nacht verlierst du den verstand
die zeiger bröckeln aus dem uhrenrand
und schatten ziehen eine feine grenze.
die dunkle blüte einer langen nacht
hat sich die bresche zu dir hingeschlagen
du musst sie ächzend auf dem rücken tragen
derweil der mond, im scherz, darüber lacht
ein karpfenmaul das alle laute schluckt
beschreibt die stadt in ihrem leichten schlaf
der wind wetzt seine messer an dir scharf.
folgt schwach dein blick (der wie verängstigt zuckt)
den wolken? sterne schwinden um den mond,
die sense, die auch tags am himmel thront.
der mond blitzt mit dem lächeln einer sense
in dieser nacht, an einem dieser orte
der ruhelosigkeit. die alte pforte
steht offen. gräber kentern an der themse
ein schwarzer strich am park und dunkles garn
beschreibt sie gut. die plastiktüte
die rose mit dem reif an ihrer blüte
die beeren, die gleich frost pupillen starrn
du drückst sie, bis das glas in deiner hand
zerbricht. katzen balgen an der mauer
the english rain sagst du, dem regenschauer
folgt peitschend schnee, ein grauer rauher
es sitzt der blick der eule auf der lauer
in dieser nacht verlierst du den verstand.
2.
in dieser nacht verlierst du den verstand
haarfeine risse ziehen durch das hirn
nicht ganz bei dir und außerhalb der stirn
beginnt die bucht aus sand, das flache land
bespannt das weite netz der straßenlichter
(hier leiht der fluss sich seine bilder
und zeigt im spiegel schunkelnd die gesichter)
von ferne bleibt ihr blinder blick ein milder,
zerstreuter fingerzeig, ein blick zurück
ist's furcht. die folgt? die sucht? die findet?
im dunkel bist du an dem licht erblindet
das ist das drama wohl in deinem stück
gespielt von jedermann, in fremder hand.
die zeiger bröckeln aus dem uhrenrand.
3.
die zeiger bröckeln aus dem uhrenrand
durch einen feinen riss im horizont
verschwand der vogelzug. die wolkenwand
zieht sich ergraut zurück. ein breites band
von weißen körnern bleibt so in das tuch
des himmels eingestreut, wie helle
geschliffne salze. und die grelle welle
der lkw's (du denkst an einen schlechten fluch)
das aquarell der landschaft welkt in gelbe
und rote farben ein. der garten ist derselbe
den du vergessen hast, die schweren kränze
die ihre düfte tragen und der leise klang
der blätter. licht fällt leicht am weg entlang
und schatten ziehen eine feine grenze
4.
und schatten ziehen eine feine grenze
halb im finstern liegt die szenerie
der grose wagen rollt geräuschlos wie
ein kauz in seinem flug, die wilden gänse
im park verbergen sich in ihrem schweigen
ein altes paar pflückt schnecken von den gräsern,
verrücktes bild, so fremd als ob es gläsern
zu scherben fällt, bei deinem blick. es zeigen
sich die blüten kaum. die enten hellen
das weiße porzellan des sees. so sacht
doch ausgeblutet liegen wiesenwellen,
mit kleinen messingknöpfen in dem blau
und grau. am himmel öffnet sich genau
die dunkle blüte einer langen nacht.
5.
die dunkle blüte einer langen nacht
ein passepartout für wechselnde gefühle
vor dem cafe verwelken matt die stühle
die bäume haben ihre körper überdacht
ein alter mann sieht seinem schatten nach
der kopf der pfeife wie ein rotes lid
und vor ihm liegt ein wilder garten brach
die dunkle blüte - die dich immer sieht.
das mosaik der blätter in der böe
hast du enträtselt und als wort getragen
die zeitung, alt vergilbt, gewinnt an höhe
im flug zeigt sie verstorbene gesichter
ein bild wird deutlicher und dichter
hat sich die bresche zu dir hingeschlagen
6.
hat sich die bresche zu dir hingeschlagen
was lange in dir ruhte? sind's die raben?
schon wieder die bronchiale reizung? haben
die vögel die ihr schweigen tragen
dich so verwirrt, zerstört? und dieses bellen
des hundes - klagt es nicht wie still es ist?
als ob die stadt die weiße fahne hisst
siehst du die hasen auf den wiesen. wellen
des friedens. flocken die im winde jagen
ein büschel gras verdeckt die weichen ohren
sie lauschen, lauschen wie ein stummes heer
und fast als hätten sie sich still verschworen
verschwinden sie. die nacht wird wieder schwer
du musst sie ächzend auf dem rücken tragen.
7.
du musst sie ächzend auf dem rücken tragen
die bitterstoffe liegen auf der zunge
der straßenstaub sitzt kratzend in der lunge
und lässt dich pfeifen. selbst der magen
schein voll und schwer, als trüge er die last
der stunden. an den kaufpassagen liegt
ein duft von moder. an die türen schmiegt
sich hart das schloss. es biegt der ast
sich krumm. und hoch auf den terrassen
geht schwarz der vollmond eines nagels auf
darunter eine rote jacke, drauf
ruht still ein hut, du hast die bunte tracht
schon oft am tag gesehen, in den gassen.
derweil der mond, im scherz, darüber lacht.
8.
derweil der mond, im scherz, darüber lacht
das du noch immer durch die gassen ziehst
beginnt die salve früher krähen. vis-a'-vis
die bäckerei, bis sie die tür um acht
von der umarmung ihrer kette löst
ist lange hin. die laiber brote streichen
als duft herum. noch sind die morsezeichen
der sterne, wie ein rätsel, ungelöst,
und die figuren, die am wegrand matt
nur stehen, leihen sich ihr schwarz am schatten
an dürre bäume wirft der wind den satten
gekrümmten körper, bis der baum sich duckt
und zuckt, doch bleibt's zu still! als sei die stadt
ein karpfenmaul das alle laute schluckt.
9.
ein karpfenmaul das alle laute schluckt
durchbricht die haut des teichs, du wirfst die krumen
hinab, und schaust wie wild der körper zuckt
die algen, dünne schlangen, und die blumen
am teichrand wirken trotz der dunkelheit
wie leuchtdioden, hell und grün mit roten
verwischten knöpfen. wie die boten
des letzten frühlings, einer fremden zeit.
ein kurzer blick, hinab in dein gesicht
bis hart dein blick in deine augen traf
ein vogel fliegt den körper durch die fische
am rand wirft die laterne dünne striche,
wie zeichen einer fremden welt, das licht
beschreibt die stadt in ihrem leichten schlaf.
10.
beschreibt die stadt in ihrem leichten schlaf
nur eines deiner bitteren gefühle
du denkst an rilke: "freund der vielen fernen fühle"
doch ist dein atem schwach, es traf
dich sonst kein wort, und die kristalle
die auf den autos feine bilder spannen
verwischst du mit der hand. die hohen tannen
mit ihrem nadelblick im niederfalle
verhöhnen dich (du nimmst es ihnen übel)
fehlt nur noch das ein blumenkübel
dich jetzt erschlägt (wenn man noch hoffen darf)
wie geister tragen taxis ihr verschöntes gold
an dir vorbei (nur einer der dir achtung zollt
der wind) - wetzt seine messer an dir scharf
11.
der wind wetzt seine messer an dir scharf
die kleinen klingen schneiden rot in deine haut
das auge brennt, wenn es nach innen schaut,
bis es sich selbst in seinen blicken traf
am teich, nun ist es blind für sich. und blind
bist du im fallen. keine schlucht ist tiefer
und dunkler als das herz in uns, der wind
wird stärker. an den häusern legt ein schiefer
verbogner baum die eigne krone nieder
und schwankt und steht und zittert wieder
als ob er sich im zorne sträubt und duckt.
vor deinen füßen liegen die rubine
der vogelbeeren. und der straßenschiene
folgt müd dein blick, der wie verängstigt zuckt.
12.
folgt müd dein blick (der wie verängstigt zuckt)
nicht auch dem eignen schatten und erschrickt?
das dunkle auge einer krähe blickt
dir nach - wie glatt es aus den zweigen lugt
als murmel in die federn eingestickt
ein stummer gast, der zu den wäscheleinen
und über stromnetz und balkone seinen
geschwärzten körper gleiten lässt. er tickt
im gang wie eine uhr. ein zeuge eines volks
von sehenden. die wände und die zweige
vor seinem flug, sie dehnen sich, als steige
er in zwischenräume, die nur er bewohnt
dann wendest du dich ab und folgst
den wolken. sterne schwinden um den mond
13.
den wolken, (sterne schwinden um den mond)
verzeihst du dass sie jene überdecken,
wenn sie, gewaltig, ihre leiber strecken
wie große wale. wenig wird verschont
von der gefräßigkeit, doch blitzen hier und da
schon licht und farben durch den spalt
und suchen zitternd an den ästen halt,
die dünn wie finger schwanken und dann starr
erfroren in das rosagrau
der spalten ihre fäden werfen, dran
die sonne hochgezogen wird um dann
das erste gold zu fräsen in das blau.
nur einer steht noch immer da: der mond,
die sense, die auch tags am himmel thront.
14.
die sense, die auch tags am himmel thront
der wind, der farben von den gräsern zieht
das auge, das aus zweigen auf dich sieht
die dunkle blüte, die dich nicht verschont
die alte kette, die geschlossen liegt
die krumen, die in deiner tasche ruhn
der vogelzug, der horizont, was tun
wenn all das nun zu ende ist? und schmiegt
sich rilke sanfter an dein ohr? und wann
wird auch der zeiger heil? das frostgewand
der rosen, schmilzt es denn? die themse
so groß, ein blaues, hingemaltes band
wird sie noch dunkel werden, nächste nacht?
- der mond blitzt mit dem lächeln einer sense.
15.
der mond blitzt mit dem lächeln einer sense
in dieser nacht verlierst du den verstand
die zeiger bröckeln aus dem uhrenrand
und schatten ziehen eine feine grenze.
die dunkle blüte einer langen nacht
hat sich die bresche zu dir hingeschlagen
du musst sie ächzend auf dem rücken tragen
derweil der mond, im scherz, darüber lacht
ein karpfenmaul das alle laute schluckt
beschreibt die stadt in ihrem leichten schlaf
der wind wetzt seine messer an dir scharf.
folgt schwach dein blick (der wie verängstigt zuckt)
den wolken? sterne schwinden um den mond,
die sense, die auch tags am himmel thront.