Hallo Patrick
Die erwähnten Kommentare habe ich verpasst, insofern weiß ich nicht, ob ich jetzt etwas wiederhole.
Der Anhaltspunkt für mich ist "es tagt". Meine erste gedankliche Assoziation war deshalb ein nicht mehr schlafender Lyrich, der vielleicht halb-beobachtend (im Sinne der körperlichen Sinne) halb-in-sich-schauend über alles und nichts sinniert.
Zu den 3 Versen davor:
Im Schiffsbauch schläft das dunkle Geräusch,
das ein Stern macht, wenn er über den Himmel rollt.
Hier überlege ich, warum das Geräusch "dunkel" ist, von einem rollenden Stern würde ich anderes erwarten. Den Schiffsbauch sehe ich als Metapher für etwas Inneres, rein seelisch. Bleibt die Frage, ob der Stern gerollt ist (in der vergangenen Nacht), oder ob es sich um eine nicht erfüllte Erwartung handelt.
Fischschwärme, einzelne Silben im Vokabular
dessen, was Meer ist, gleiten unter ihm weg.
Das scheint mir in etwa wie ein "die anderen haben's gut" Seufzer. Eine Unerreichbarkeit (unter dem Schiffsbauch) mit inbegriffen.
Der Horizont schluckt die Gedanken,
dann fällt er langsam ins Gefühl und zerbricht.
Der Horizont als Metapher der Hoffnungen und Aussichten. Keine guten. In meiner Auslegung würde ich dann allerdings nicht 'Gefühl' nehmen, vielleicht Lethargie o.ä.
Also alles in allem interpretierbar und sinnvoll. Besonders gut gefällt mir S2.
LG
Tula