Ein Lied klingt. Ich stelle es mir gesungen vor, lyrischer Bariton, vertont à la Schubert.
Schön. Sehr schön.
Und doch - und doch.
In dieser Strophe
"Doch wie eine stumme Weise,
so sacht verklingt im Zeitenmeer,
gingst du von mir, still und leise,
auf Reisen ohne Wiederkehr."
reißt der Rhythmus etwas ab, das leichtfüßige Schwingen bricht leicht ab (und das auch noch, wo es inhaltlich um eine Weise geht, die verklingt; auch eine verklingende Weise verklingt ja rhythmisch), um sich in der dritten und vierten Zeile wieder einzustellen.
Mit dem "Doch" am Anfang wird mE eine zu starke Betonung auf dieses "doch" gelegt, die der stummen Weise besser anstünde.
Leider kann ich nicht mit einem Vorschlag dienen, es fällt mir keiner ein, nimm es einfach als meine Impression.
Das "so" in der zweiten Zeile kann meiner Meinung nach entfallen, die Einheit der ersten und zweiten Zeile wird dadurch deutlicher.
Das Komma nach "Weise" ist falsch, erstens grammatisch und zweitens bleibt der Blick daran hängen, die Gedanken müssen dadurch neu Schwung holen.
"... wie eine stumme Weise sacht verklingt im Zeitenmeer" -- laut gelesen macht die Empfindung hörbar.