Lieber Ralf
Indirekt hast Du Recht, denn es war Dein Gedicht, das mich dazu veranlaßt hat, über Wertigkeit des Lebens an sich nachzudenken.
Dieses Gedicht ist entstanden in Anlehnung an zwei noch lebende Menschen in meiner Vergangenheit, die ich beide weder in ihren Handlungen verstehe, noch deren Handlungen meine Zustimmung finden. Ich bin hin und hergerissen zwischen Mitleid und Abscheu. Mein Lyri ist sozusagen das Destilat aus beiden und noch übertrieben zugespitzt.
Die eine Person war bei der Geburt so schwach, daß man sich über fast zwei Monate nicht die Mühe gemacht hat, die Geburt registrieren zu lassen. Als man es schließlich doch tat, wußte man den Geburtstag nicht mehr mit Sicherheit. Daraus wurde ein völlig haltloser Mensch, der immer empfunden hat, daß er eigentlich nicht sein sollte. Völlig unverständlich für mich. Er sucht seine Bestätigung bei häufig wechselnden verzweifelten Frauen, die er wohl eher als Masturbationswerkzeug sieht.
Die andere Person führt ein sehr bequemes parasitäres Leben und hat seine Umgebung für das eigene Fortkommen an ihrer eigenen Entwicklung gehindert. So sehr, daß die betroffenen Personen alle wie gelähmt und krankhaft antriebslos vor sich hin vegetieren, während sich die Schlupfwespe mit dem Ertrag davongemacht hat.
Wie Du siehst, beides keine Sympathieträger, die einen ganzen Fächer an unangenehmen Eigenschaften und Angewohnheiten ihr eigen nennen. Sie stellen meine tiefsitzende Meinung, daß es kein unwertes Leben gibt, gründlich auf die Probe.
LG Thylda