Nur ein rollender Stein

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Tula

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Hallo Hera
Nicht auch, sondern offensichtlich an ein bekanntes Bild des alles mit sich reißenden Steins angelehnt. Ich denke dabei zuerst an den Song "... like a rolling stone ..." von Dylan, d.h. nicht unbedingt an die Band der Rolling Stones.

Die inhaltliche Umkehrung (der Stein wird getreten und kullert (als herbeigesehntes Ereignis) irgendwann im Sand aus) mag irgendwo sinnvoll sein. Die sprachliche Umsetzung halte ich allerdings für wenig gelungen, der zusätzliche Vergleich mit Davids Steinschleuder ehrlich gesagt für ziemlich unglücklich. Die Bilder sind auch zum Teil widersprüchlich; immerhin reißt dein Stein andere mit, was Kraft beinhaltet und nicht in jedem Falle negativ ist - der Einfluss auf andere. Bleibt es beim negativen Bild des 'Sturzes' (in seiner Bedeutung kräftiger als 'rollen'), wird das selbe nicht weiter ausgearbeitet. Die verarbeiteten Bilder wirken auf mich für den Ernst der Absicht eher pathetisch, nicht sehr kohärent und als Text insgesamt daher unglaubwürdig (immerhin fasst du hier ein Leben zusammen).

Ein Hinweis: dreimal 'nur' in 10 Versen ... und obendrein gleich in den ersten beiden.

PS: habe mir soeben nochmals die Lyrics von Dylans Song reingezogen. Großartiger Text. Keinerlei Vorlage, aber dennoch ein Beispiel für eine gelungene Verdichtung eines doch schwierigen Themas.
How does it really feel ..?

LG
Tula
 
Zuletzt bearbeitet:

Hera Klit

Mitglied
Hallo Hera
Nicht auch, sondern offensichtlich an ein bekanntes Bild des alles mit sich reißenden Steins angelehnt. Ich denke dabei zuerst an den Song "... like a rolling stone ..." von Dylan, d.h. nicht unbedingt an die Band der Rolling Stones.

Die inhaltliche Umkehrung (der Stein wird getreten und kullert (als herbeigesehntes Ereignis) irgendwann im Sand aus) mag irgendwo sinnvoll sein. Die sprachliche Umsetzung halte ich allerdings für wenig gelungen, der zusätzliche Vergleich mit Davids Steinschleuder ehrlich gesagt für ziemlich unglücklich. Die Bilder sind auch zum Teil widersprüchlich; immerhin reißt dein Stein andere mit, was Kraft beinhaltet und nicht in jedem Falle negativ ist - der Einfluss auf andere. Bleibt es beim negativen Bild des 'Sturzes' (in seiner Bedeutung kräftiger als 'rollen'), wird das selbe nicht weiter ausgearbeitet. Die verarbeiteten Bilder wirken auf mich für den Ernst der Absicht eher pathetisch, nicht sehr kohärent und als Text insgesamt daher unglaubwürdig (immerhin fasst du hier ein Leben zusammen).

Ein Hinweis: dreimal 'nur' in 10 Versen ... und obendrein gleich in den ersten beiden.

PS: habe mir soeben nochmals die Lyrics von Dylans Song reingezogen. Großartiger Text. Keinerlei Vorlage, aber dennoch ein Beispiel für eine gelungene Verdichtung eines doch schwierigen Themas.
How does it really feel ..?

LG
Tula
Ich werde dir den Sinn meines Textes nicht erklären, aber, dass du ihn nicht verstanden hast, scheint mir leider evident.
Damit muss man als Künstlerin immer rechnen.

Liebe Grüße
Hera
 

Hera Klit

Mitglied
Lieber Tula,

ich werde dir den Sinn meines Textes nicht erklären, aber, dass du ihn nicht verstanden hast, scheint mir leider evident.
Damit muss man als Künstlerin immer rechnen.
Herbeigesehnt wird das Liegen im Sand z.B. gar nicht, sondern das früher gering geschätzte Rollen.
Wenn ein Stein getreten wird und kullert runter, dann reißt er andere mit, obwohl er es vielleicht nicht wollte und nicht aus eigener Kraft.
Und so weiter und so fort.., was soll ich jetzt wieder lange erklären und dann wird die Erklärung auch wieder falsch verstanden.
Ermüdend!
Lese den Text von Dylan doch mal durch, nichts als eine Handvoll Plattitüden. Aber es war ja Dylan gell, der war ja toll, das sagen doch die Leute. Stimmts?
Das Bild des rollenden Steines, haben die Genannten Epigonen von alten Bluesmusikern (Muddy Waters) bereits übernommen,
aber es ist seit der Antike geläufig.

Liebe Grüße
Hera
 
Zuletzt bearbeitet:

Tula

Mitglied
Hallo Hera
Sicher, wir könnten uns hier gegenseitg die Hucke vollloben ...

Was die Interpretation der letzten beiden Verse angeht, hast du natürlich recht. Lyrich sehnt sich herbei, wieder zu rollen.
Ansonsten ist dein Kommentar von Eitelkeit und der Unfähigkeit zur (Selbst-)Kritik geprägt und ändert auch wenig an meinem Eindruck (des Gedichtes) als Leser. Vielleicht kommt ja dennoch irgendwann jemand, der dich erfolgreich als Geschoss benutzt und die Mauern eines lyrischen Jerichos zum Einsturz bringt.

Ich bin kein Schlecht-Bewerter, würde dir auf dieses aber gewiss nur zwei Sternchen geben.

LG
Tula
 

Hera Klit

Mitglied
Hallo Hera
Sicher, wir könnten uns hier gegenseitg die Hucke vollloben ...

Was die Interpretation der letzten beiden Verse angeht, hast du natürlich recht. Lyrich sehnt sich herbei, wieder zu rollen.
Ansonsten ist dein Kommentar von Eitelkeit und der Unfähigkeit zur (Selbst-)Kritik geprägt und ändert auch wenig an meinem Eindruck (des Gedichtes) als Leser. Vielleicht kommt ja dennoch irgendwann jemand, der dich erfolgreich als Geschoss benutzt und die Mauern eines lyrischen Jerichos zum Einsturz bringt.

LG
Tula
Ohne Eitelkeit geht es nicht beim Autor und nicht beim Kritiker. So ähnlich sagte es MRR und
ich schäme mich nicht, an mich zu glauben.
Wenn nicht ich für mich bin, wer ist dann für mich?
Aber verzeih, wenn einer falsch versteht und dann Urteile fällen will, dann muss man es nicht ernst nehmen.
Warum soll ich selbstkritisch sein, wenn die Kritik danebengreift?

Konstruktive Kritik hat nichts mit vollloben zu tun, sondern sie ist einfach nur konstruktiv.
Wenn du, nur weil das Gedicht den rollenden Stein im Titel hat, anfängst von Dylan
zu schwärmen und wie klasse er das doch gemacht hat, frage ich mich was das soll.

Ich singe die Dylan Songs selbst zur Gitarre oft und gern, so ist es nicht, aber echte Literatur sind sie womöglich nicht.
Jedenfalls gibt es zur Zeit sicher etliche Dichter auf der Welt, die den Nobelpreis eher verdient gehabt hätten.
Er hätte ihn eigentlich ablehnen müssen, die Helden seiner Songs hätten es womöglich getan.
Diese Preise dienen nur der Aufwertung derer, die sie vergeben und der Künstler wird dann gelähmt durch
die große Ehre die man ihm verlieh. Die meisten sind danach erledigt, weil sie in der Rolle des Titanen erstarren.
Ein impotenter Titan allerdings. Siehe Grass.

Ein Autor schreibt für sich und für Leser die so gestrickt sind wie er. Sonst nichts.
Er will seinen Arsch retten und hofft andere werden mit seiner Hilfe ihren retten.


Liebe Grüße
Hera
 
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petrasmiles

Mitglied
Liebe Hera,

das ist ein sehr schöner Subtext und dem sollte Tula eigentlich zustimmen können.

Ansonsten ist dein Kommentar von Eitelkeit und der Unfähigkeit zur (Selbst-)Kritik geprägt und ändert auch wenig an meinem Eindruck (des Gedichtes) als Leser.
Das war er eben nicht, sondern es ist eine Art Resignation über die Grenzen der Erklärbarkeit für jemanden, der nicht mir Neugier an einen Text heran geht, sondern seinen eigenen Meßbecher anlegt, der nicht immer konsenfähig ist. Darum geht es doch auch, darum präsentieren wir doch hier unsere Texte.
Und leider bestätigt dieser Satz wieder Heras Einsicht, dass Erklärungen in diesem Kontext nur auch wieder falsch verstanden werden und eigentlich überflüssig sind.
Vielleicht kommt ja dennoch irgendwann jemand, der dich erfolgreich als Geschoss benutzt und die Mauern eines lyrischen Jerichos zum Einsturz bringt.
Das war jetzt nur selbstverliebt in die eigene Formulierkunst und mehr als an 'gemein' vorbeigeschrammt. Da habe ich eigentlich mehr erwartet.

Liebe Grüße
Petra
 

Hera Klit

Mitglied
Liebe Hera,

das ist ein sehr schöner Subtext und dem sollte Tula eigentlich zustimmen können.


Das war er eben nicht, sondern es ist eine Art Resignation über die Grenzen der Erklärbarkeit für jemanden, der nicht mir Neugier an einen Text heran geht, sondern seinen eigenen Meßbecher anlegt, der nicht immer konsenfähig ist. Darum geht es doch auch, darum präsentieren wir doch hier unsere Texte.
Und leider bestätigt dieser Satz wieder Heras Einsicht, dass Erklärungen in diesem Kontext nur auch wieder falsch verstanden werden und eigentlich überflüssig sind.

Das war jetzt nur selbstverliebt in die eigene Formulierkunst und mehr als an 'gemein' vorbeigeschrammt. Da habe ich eigentlich mehr erwartet.

Liebe Grüße
Petra
Vielen Dank, liebe Petra, für den Verständnis und deine Unterstützung.

Liebe Grüße
Hera
 

mondnein

Mitglied
Der Dylan-Vergleich,

gewissermaßen im Schatten oder Nachhall eines bedeutenden Liedes (man sehe Hendrix und seine weit ausholende Dylan-Würdigung, mit der er das in Haufenreimen gerappte Meistergedicht einleitet beim Monterey-Festival) -

hätte Deinen Versuch, lieber Heraklit, gerettet.
 
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Hera Klit

Mitglied
Der Dylan-Vergleich hätte es gerettet.

Aber nun ...
Das hat mit Dylan nicht das Geringste zu tun. Es ging nur um die Metapher des rollenden Steins,
die Muddy Waters genauso wenig erfunden hat wie Dylan und die Stones.

Mein Text nimmt auf die Werke dieser Leute keinen Bezug. Warum auch?
Mein Text ist in sich schlüssig, richtig und mit tollen Bildern versehen, die
viele der Kritiker nicht hinbekämen. Womöglich verstehen sie es auch nicht.

Es ist Zeitvergeudung sich mit Autoren herumzubalgen,
sie werden es nicht schlucken, besonders, wenn es guelungen ist.
Diesen Brocken bekommen sie nicht hinunter.
Das war immer so und so wird es auch so bleiben.
Börne hätte sich lieber was abgehackt, als einen Text von Heine auch nur annähernd gut zu finden.
 

Klaus K.

Mitglied
Hera,

du siehst, ich beschäftige mich inzwischen öfters mal mit deinen - Achtung: "sauberen" -Texten.
So auch hier. Eine tolle Miniatur! Wenn ich Deutschlehrer wäre, dann wäre genau das hier eine hervorragende Vorlage für eine Interpretation, vor allem, da die von mir dann betreute "Klientel" wohl kaum vorher etwas von Dylan etc. gehört haben dürfte, Literatur-Nobelpreis hin oder her. Um diese Vorläufer geht es auch überhaupt nicht! Dein Text steht für sich. Er hat etwas philosophisches, untermauert mit Religion zur Verdeutlichung der Alternativen. Das ist "Futter für die Birne", kurz und gut. Mit Gruß, Klaus
 



 
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