Odins Tanne

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Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Liebe Hera,

ich habe erst einmal gegoogelt und Kiefern können tatsächlich bis zu tausend Jahre alt werden und ja, es gibt keine hässlichen Lebewesen. Es gibt nur hässliche Herzen.

Liebe Grüße
Manfred
 

Hera Klit

Mitglied
Zu den damaligen Zeiten nannte man Fichten, Kiefern und Tannen, alle Tanne,
lehrte das Schild darüber hinaus noch.



Vielen Dank

Liebe Grüße Hera
 

sufnus

Mitglied
Hey Hera!

Ich mag die Schilderung der Baumszenerie! Die "Moral von der Geschicht" finde ich persönlich jedoch nicht so gelungen.

Ich lese es zumindest so, dass Du mit dem Aspekt der krummbuckligen Schönheit, die der Baum uns lehrt, den Sprung von der Objektästhetik in den Bereich des Sozialen unternimmst. Sprich: Du willst (so vermute ich) mit dem Sinnbild vom krummen aber dennoch (oder gerade deshalb) schönen Baum, keine Theorie der Gartengestaltung bilden, sondern eine Parabel wider Jugendwahn, menschliche Überoptimierung und Diskriminierung optisch benachteiligter Mitmenschen schildern.

irgendwie ist aber ein (schöner!) knorzeliger, alter Baum der Sphäre des menschlichen Mit- oder Gegeneinanders doch recht stark entrückt, wie ich finde. Als "Lehrmeister" in Sachen Mitmenschlichkeit scheint mir ein Baum daher nur bedingt tauglich zu sein. Das sieht man meines Erachtens daran, dass vermutlich die wenigsten Menschen beim Anblick eines uralten Baumes mit all seinen Wind-Wetter-Zeit-bedingten Irregularitäten nach einem gärtnerischen Faconschnitt schreien oder gleich eine Neuanpflanzung fordern würden, sondern durchaus in oberflächlicher Ergriffenheit dastehn, um dann ein paar nichtssagende Selfies mit coolem Baum im Hintergrund anzufertigen. Einige dieser Mitmenschen würden vermutlich Deinem Gedicht sogar heftig nickend zustimmen, um gleich an der nächsten Ecke die Nase über einen "ungepflegten" Obdachlosen zu rümpfen. Solche unreflektierten Hohlköpfe wären nun im übertragenen Sinne durchaus als (innerlich) "ungerade" gewachsen anzusehen - sind sie dennoch "schön"? Vermutlich ja. Vermutlich sollte ich die "Hohlköpfe" zurücknehmen. Mea culpa.

Aber der Baumvergleich überzeugt mich dennoch nicht so richtig....

LG!

S.
 

Hera Klit

Mitglied
Hey Hera!

Ich mag die Schilderung der Baumszenerie! Die "Moral von der Geschicht" finde ich persönlich jedoch nicht so gelungen.

Ich lese es zumindest so, dass Du mit dem Aspekt der krummbuckligen Schönheit, die der Baum uns lehrt, den Sprung von der Objektästhetik in den Bereich des Sozialen unternimmst. Sprich: Du willst (so vermute ich) mit dem Sinnbild vom krummen aber dennoch (oder gerade deshalb) schönen Baum, keine Theorie der Gartengestaltung bilden, sondern eine Parabel wider Jugendwahn, menschliche Überoptimierung und Diskriminierung optisch benachteiligter Mitmenschen schildern.

irgendwie ist aber ein (schöner!) knorzeliger, alter Baum der Sphäre des menschlichen Mit- oder Gegeneinanders doch recht stark entrückt, wie ich finde. Als "Lehrmeister" in Sachen Mitmenschlichkeit scheint mir ein Baum daher nur bedingt tauglich zu sein. Das sieht man meines Erachtens daran, dass vermutlich die wenigsten Menschen beim Anblick eines uralten Baumes mit all seinen Wind-Wetter-Zeit-bedingten Irregularitäten nach einem gärtnerischen Faconschnitt schreien oder gleich eine Neuanpflanzung fordern würden, sondern durchaus in oberflächlicher Ergriffenheit dastehn, um dann ein paar nichtssagende Selfies mit coolem Baum im Hintergrund anzufertigen. Einige dieser Mitmenschen würden vermutlich Deinem Gedicht sogar heftig nickend zustimmen, um gleich an der nächsten Ecke die Nase über einen "ungepflegten" Obdachlosen zu rümpfen. Solche unreflektierten Hohlköpfe wären nun im übertragenen Sinne durchaus als (innerlich) "ungerade" gewachsen anzusehen - sind sie dennoch "schön"? Vermutlich ja. Vermutlich sollte ich die "Hohlköpfe" zurücknehmen. Mea culpa.

Aber der Baumvergleich überzeugt mich dennoch nicht so richtig....

LG!

S.
Vielen Dank, für deinen Kommentar, S.

Wenn man so, -halb schon der Welt und der Menschheit entrückt,- unter einem solchen Baumwesen
in die Jahrhunderte seiner Existenz hineinfühlt, dann macht man spirituelle Erfahrungen,
die kaum in Worte zu fassen sind, geschweige denn, durch logische Querverweise, des
schnöden Alltagsverstandes abgemessen werden können.

Liebe Grüße
Hera
 

petrasmiles

Mitglied
Aber der Baumvergleich überzeugt mich dennoch nicht so richtig....
Glücklicherweise sind wir Menschen unterschiedlich - und vielleicht hast Du, lieber Sufnus, die Gleichsetzung des Baumbildes mit einer sozialen Übertragungsabsicht exklusiv? Kommt mir jetzt nicht ganz sauber vor: Erst geheimnist Du das in das Gedicht hinein, um Deine eigene These dann wortreich abzulehnen. Merkwürdig.
Der Schattensucher hat da vom Baum etwas gelernt, was recht intim ist und kein Theorem werden sollte.
Zumindest habe ich das so verstanden.

Liebe Grüße
Petra
 

Hera Klit

Mitglied
Ich könnte jetzt dutzende Beispiele bringen, um das Gedicht doch logisch zu fassen.

Eins sei mir gestattet:


gerade = straight


Liebe Grüße
Hera
 

sufnus

Mitglied
Hey Petra!

Ich weiß nicht genau, wo Du die Grenze zwischen einer (ich vermute: auch aus Deiner Sicht statthaften (?) ) Interpretation und einem "Hineingeheimnissen" ziehst? Wenn ich Dich richtig verstehe, willst Du sagen, dass ich dem Gedicht etwas unterstelle, was es gar nicht in sich trägt, womit dann auch mein "wortreiches Verwerfen" (also echt... lakonische Prägnanz ist mein zweiter Name... :p ) eine Art Spiegelfechterei sei.

Aber zumindest Franke hat doch auch den Sprung von der Kiefer in die menschliche Ebene vollzogen (hässliche Herzen dürften wohl kein vegetabiles Phänomen sein) und Hera will doch mit "straight" vermutlich auch den Bereich des geometrischen (der geraden Linie) verlassen und auf die zwischenmenschlichen Bedeutungen hinaus (offen, freimütig, geradeheraus). Oder geheimnisse ich jetzt wieder was in das "straight" hinein? Dann her mit der Aufklärung! :)

Was ich aber natürlich gerne unterstreiche ist Petras Lob der Differenz! (glücklicherweise sind wir Menschen unterschiedlich)! Insofern wird wohl sowohl das Gedicht, als auch Hera, als auch die positiv berührte Leserschaft meine abweichende Haltung ganz ganz sicher easy aushalten.

LG!
S.
 

petrasmiles

Mitglied
Lieber Sufnus,

die Grenze verläuft - glaube ich - zwischen Theorem und Empfindung.
Das ist ein Theorem,
keine Theorie der Gartengestaltung bilden, sondern eine Parabel wider Jugendwahn, menschliche Überoptimierung und Diskriminierung optisch benachteiligter Mitmenschen
und das ist eine (Nach-) Empfindung.
es gibt keine hässlichen Lebewesen. Es gibt nur hässliche Herzen.
... und wir werden uns sicher nicht darüber streiten, ob Bäume Lebenwesen sind.

Heras Versuch der 'Logoisierung' kam nach meinem Post :D

Liebe Grüße
Petra
 

sufnus

Mitglied
Hey Petra!
Ah ok... das kann ich jetzt nachvollziehen - aber um ausschließlich (im Sinne einer Exklusivität, nicht einer Limitation) die Empfindungsebene zu durchwandern, bin ich dann wirklich zu "verkopft" (womit ich persönlich voll im Reinen bin :) ).
Und der Lebewesencharakter von Bäumen ergibt wirklich nicht viel Streitmasse, Petra.
Es sind zwar (von Salatbäumen abgesehen) herzlose Lebewesen, aber sie sind dennoch toll. Natürlich mit Ausnahme der Birken (sage ich als Heuschnupfengeplagter Mensch... aber meine es nicht ernst).
LG!
S.
 



 
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