Hallo Bernd,
vielen Dank für deine ausführlichen und hilfreichen Anmerkungen! Freut mich, dass du den (Binnen-)Reim erwähnst. Eigentlich finde ich den Rhythmus des Limerick nach wie vor ganz gut.
Nun aber zum wichtigsten Punkt, der diesem Limerick offenkundig reihenweise schlechte Bewertungen beschert hat (ich unterstelle jetzt mal, dass die kommentarlosen Bewerter/innen die letzte Strophe ähnlich wie du gelesen haben): das Bild, was ich im Kopf hatte und nach wie vor habe, ist keineswegs negativ, verachtend, bloßstellend oder pännelerhaft. Es geht hier um eine Oma, die körperlich schon etwas leidet, aber im Kopf noch sehr agil ist. Flatulenzen sind etwas sehr natürliches und normales. Ja, es stinkt, aber es spricht auch für eine gute Verdauung (da halte ich es mit Luther). Ich bin nicht auf die Idee gekommen, dass man in einem Furz ein Kennzeichen für Verachtung sehen könnte. Vielmehr habe ich ein liebevoll-amüsantes Bild einer Oma im Kopf, die gar nicht erst versucht, sich gegen unvermeidliche Flatulenzen krampfhaft zu wehren, sondern den Dingen ihren natürlichen Lauf lässt in dem gesunden Selbstbewusstsein, dass es kommt, wie es kommt. Dafür schämt sie sich nicht, sie kann das sogar etwas komisch finden. Das ist doch schön, dass sie im Kopf noch sehr wach ist. Die Pointe sollte ein kleines positives Schmuzeln hervorrufen.
Nun ja, ich habe zur Kenntnis genommen, dass die Wirkung bei den Leser/innen eine vollständig andere war. Ich muss ja nicht alles verstehen; interessant finde ich es schon.
Die schlechten Bewertungen kann ich auch gut akzeptieren. Nur dass man es kommentarlos macht, finde ich - vorsichtig gesagt - sehr schade. Daher nochmals herzlichen Dank, Bernd!
Auf bald,
MicM