Psychogramme

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Klaus K.

Mitglied
Psychogramme

Die wissenschaftliche Forschung hat sich auch mit diesem Forum beschäftigt, intensiv. Unter meiner Leitung, ich gebe hier jetzt erstmals zu, dass ich bislang undercover unterwegs war. Das ist eine Tatsache, seit knapp zwei Jahren wurde und wird von sechs meiner Doktorand:innen untersucht, welche signifikanten Auffälligkeiten bei den "producern" hier eindeutig festzuhalten sind.

Wir sprechen also von den Autoren m/w. Die aktuell fertiggestellte Studie ist umfangreich, differenziert nach diversen Parametern, selektiert nach Geschlechtern, natürlich mit der Ausnahme von "divers". Die Abweichungen, sowohl gegenüber der Normalbevölkerung und speziell anderen eindeutig zu definierenden Gruppen, sind psychologisch derart signifikant, dass es weiterer Forschung bedarf. Aber die bislang vorliegenden Ergebnisse sind bereits verifiziert und eindeutig belegbar. Auf eine zu wissenschaftliche Beschreibung wurde jetzt an dieser Stelle aber verzichtet, der Fachbereich Psychologie ist selbstverständlich in der Lage, Ergebnisse auch in allgemeinverständlicher Form zu präsentieren.

Hier nur die Ergebnisse in Kurzfassung.

Warnhinweis:
Da sich viele Leser als Verfasser jetzt hier selber wiederfinden werden und die Resultate dieser Zielgruppenforschung alles andere als schmeichelhaft sind, sei an dieser Stelle gewarnt. Die nur grob dargestellten Ergebnisse der untersuchten Teilnehmer sind entlarvend genug, und die Leser werden einige der von ihnen präferierten Autoren sofort wiederfinden.

Männer

Die männlichen Schreiber bewegen sich altersmäßig mehrheitlich im Bereich von 35 bis 55 Jahren. Sie sind überwiegend Singles, und weisen vermehrt auch signifikante sexuelle Orientierungen auf. Sie haben viel Zeit, suchen auch hier Kontakt. Dies ist das Hauptmerkmal ihrer Beiträge, es geht ihnen nicht um den Inhalt, die eigentliche Intention ist eine andere. Die Suche nach einer Partnerin, einer passenden neuen oder zusätzlichen Partnerin. Der Köder ist dabei die Literatur. Man outet sich als vermeintlicher "Könner" und "Literat".

Alternativ aber auch: Sie spiegeln den weiblichen Part in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung wieder. Fotografische Abbildungen von ihrem Konterfei oder eindeutige bildhafte Darstellungen als Ersatz dafür markieren das versuchsweise beackerte Terrain.
Ihre Beiträge sind entsprechend auch vielfach auf "Lyrik" in jeder möglichen und unmöglichen Form ausgerichtet. Die Qualität ist laut beratend hinzugezogener Literaturwissenschaftler eher ernüchternd, teilweise lächerlich, summa summarum sehr schlecht. Auffällig war dabei, dass diese Autoren trotz dieser mangelnden Qualität eine Fangemeinde generieren konnten.
Dies wird aktuell erforscht, da denkende Menschen selten völlig verunglückte Ergüsse präferieren. Man registriert dabei deshalb bislang überwiegend nur devote Verhaltensmuster.
Die andere männliche Gruppe bewegt sich dann im Normalbereich, wir reden hier von ca. 60 Prozent der Autoren. Hier sind dann nur die absoluten Versager auffällig, die größte Probleme mit der deutschen Sprache haben. Rechtschreibung, Satzbau, Interpunktion, Stil und Konstruktion eines Beitrags sind bei dieser Klientel absolute Fehlanzeige. Sie versuchen es einfach einmal.
Für die Leserschaft sind sie einfach nur eine Zumutung.

Frauen

Hier sprechen wir vom überwiegenden Teil der Autoren.
Die altersmäßige Bandbreite ist erheblich größer als bei den Männern, sie bewegt sich im Bereich von 25 bis zu 75 Jahren.
Es sind überwiegend Singles. Aber hier muss unterschieden werden, denn es lässt sich deutlich nachweisen, dass ein extremer Unterschied zwischen "verheiratet", "mit Partner", "verwitwet", "geschieden", "partnerlos" oder einfach nur "chancenlos" existiert.
Bei den fünf zuerst genannten Autorinnen kommen Erfahrung und Einfühlungsvermögen deutlich zum Ausdruck. Dies gilt sowohl für die Kreation von Texten, als auch für die Kommentierung fremder Werke. "Belesen" und "mit Kinderstube" trifft es, respektive wurde es exakt so von den Studienbeteiligten bezeichnet. Aber dann wurde es glashart. Wenn Frauen ihre Geschlechtsgenossinnen erforschen, dann gibt es teilweise drastische Ergebnisse. Eine entsprechende Umformulierung wurde in der Studie bereits veranlasst.
Kommen wir also zu "chancenlos", und zwar nicht nur inhaltlich.

Festgehalten wurde: Die Aufenthalts- und Verweildauer dieser Mitgliederinnen im Forum ist extrem signifikant. Täglich, und viele Stunden, teilweise auch nachts. Signifikant lang, signifikant auffällig.
Die geschriebenen und gelieferten Beiträge sind inhaltlich überwiegend völlig uninteressant, sie dienen primär der reinen Provokation. Das gemessene Frustrationspotential in den Texten ist fast immer im toxischen Bereich. Primäre Zielgruppe sind dabei männliche Leser. Dazu kommt eine fast kindlich-naive und extrem niedrige Dünnhäutigkeit. Wehe, man sollte beim Lesen ihrer Machwerke auch nur einmal hüsteln, das hören sie dann bis zur ungarischen Grenze, so formulierte es eine Doktorandin.

"Nicht kritikfähig", nicht einmal lernfähig, lautet das wissenschaftlich nachweisbare Urteil. Vernichtend. Im Prinzip für ein Literaturforum also völlig ungeeignet.
Das lässt weitere Rückschlüsse zu, da sich auch in den vermeintlich sinntriefenden Inhalten deutliche Hinweise auf eine partnerschaftliche Lücke finden lassen. Die ist bei den auffälligen gezeigten Verhaltensmustern auch sofort nachvollziehbar. Man spricht hier bei den Kollegen aus der Neurologie bereits von deutlich nachweisbaren pathologischen Befunden. So verhält sich keine normale Frau. Auch nicht, wenn sie eine andere Frau sucht. Und Männer? Da machen Männer einen weiten Bogen.
Das muss man sich nicht antun. Das wird nie etwas, da fehlen viel zu viele Bausteine.
Leider hat aber diese Klientel hier ein Ventil gefunden und eine unbegrenzte Aufenthaltserlaubnis dazu.
Über die intellektuelle Ausstattung einiger dieser chancenlosen Damen breitet die Studie dann den Schleier der Barmherzigkeit. Es genügt, wenn die Autorinnen selber davon überzeugt sind. Der denkende Mensch wendet sich erneut sowieso kopfschüttelnd ab. Und diesmal eben auch nicht nur der Mann.

Na, Sie haben sich wiedergefunden? Bravo! Dann nehmen Sie sich das doch mal zu Herzen, wir als Wissenschaftler wollen Ihnen doch nur helfen! Und, damit das klar ist: Das ist keine Satire, es ist die reine Wahrheit. Humor dürfen Sie dabei diesmal auch mit der Lupe suchen. Gefunden? Nochmal bravo! Oder stimmt das etwa alles nicht?
 
Zuletzt bearbeitet:

Matula

Mitglied
Hallo Klaus K. !
Heute komme ich aus dem Sternderlvergeben gar nicht mehr heraus. Ein sehr amüsanter Text, wenngleich ich Dir nicht in allen Beobachtungen recht geben kann. Auch scheint mir ein Aspekt zu fehlen. Als Wienerin habe ich natürlich schon vom Furor teutonicus gehört, aber seit ich hier mitlese, weiß ich: den gibt es wirklich - und er ist nicht von Pappe !

Schöne Grüße,
Matula
 

petrasmiles

Mitglied
Hallo Klaus K.,

gelungen, möchte man meinen, ich habe die ganze Zeit gegrinst.
Allerdings weniger wegen der unterstellten Ähnlichkeit mit real existierenden Avataren, sondern für den Text an sich.
Er muss nicht 'stimmen', um gut zu unterhalten.
Ist Dir schon aufgefallen, dass Dein Frauentext nahezu doppelt so lang ist wie der Männertext.
Mhm. Solltest Du etwa bei Frauen aufmerksamer sein - oder bei Männern großzügiger?
Oder solltest Du etwa gendermäßig Vorurteile hegen - oder sind Deine wissenschaftlichen Mitarbeiter nicht ausgewogen m/w?
Das könnte den ernstaften, durchschlagenden Erfolg Deiner Studie allerdings beträchtlich mindern.
Ich fürchte, da musst Du noch mal ran :)

Liebe Grüße
Petra
 

fee_reloaded

Mitglied
Ist Dir schon aufgefallen, dass Dein Frauentext nahezu doppelt so lang ist wie der Männertext.
Mhm. Solltest Du etwa bei Frauen aufmerksamer sein - oder bei Männern großzügiger?
Oder solltest Du etwa gendermäßig Vorurteile hegen - oder sind Deine wissenschaftlichen Mitarbeiter nicht ausgewogen m/w?

Grins,
Petra,

du hast mir die Worte aus dem Mund (bzw. der Tastatur) genommen. Exakt das waren auch meine Beobachtungen und Gedanken beim Lesen. :cool:
Noch spannender finde ich, dass ich persönlich die Verteilung im Forum ganz anders wahrnehme. Ganz anders nämlich...und Männer in Lyrikforen, um Frauen aufzureißen? DAS fand ich am lustigsten.

LG,
fee
 

Klaus K.

Mitglied
Servus Matula,

danke und "furor teutonicus"? DER ist doch längst schon einer "stultitia teutonica" gewichen! Die letzte Bastion dagegen sind
übrigens - wissenschaftlich betrachtet - die Frauen. Mit Gruß bis an die ungarische Grenze, Klaus
 

Klaus K.

Mitglied
Hallo Petra,

ebenfalls Dank, und auch du hast es inhaltlich mal wieder perfekt beschrieben. Ja, wissenschaftliche Erkenntnisse werden nicht überall sofort geheckt, manchmal würde es ja bereits schon genügen, einfach sorgfältig zu lesen. "Der überwiegende Teil der Autoren", so sagt es die Studie in der Einleitung zu den "Frauen".
Ergo verdient wohl WER die meiste Aufmerksamkeit und die meisten Zeilen? Um zur conclusio zu kommen, eine Hommage an die Damen vorausschickend, bedurfte es dann wahrlich bei mir hier lächerlicher acht Zeilen mehr. Aber wehe, der umgekehrte Fall wäre eingetreten, das Geschrei möchte man dann nicht hören! Diskriminierung!
Das hier ist eine sorgfältig durchgeführte wissenschaftliche Studie, verflixt noch mal! Meine Doktorand:innen und selbstredend meine Wenigkeit haben mehr Respekt verdient, dies an eure Adresse, ihr treulosen Ungläubigen! Es grüßt, recht zerknirscht, klaus k.
 

petrasmiles

Mitglied
Na was nun? Zerknirscht oder in Harnisch? Oder beides?
Vielleicht solltest Du mal eine Pause machen mit der Sophisterei äh Philosopherei äh Psycho... ach, mit dem Denken halt!
Ich mache mit ernsthaft Sorgen um Deine seelische Gesundheit - viel zu viele Frauen hier :cool:
LG Petra
 

Klaus K.

Mitglied
Keine Befürchtungen bitte, was meine Person angeht. Prophylaxe? Einfach meine Beiträge komplett übergehen. Hilft.
Mit Gruß, Klaus
 

Klaus K.

Mitglied
Wenn meine Beiträge prophylaktisch übergangen würden, dann bekäme ich dadurch auch keine Kommentare von den "viel zu vielen Frauen hier".
Also für mich eher gesundheitsfördernd, vorbeugend, "Birne frei für etwas anderes". Mehr war nichr gemeint! LG, Klaus
 

Klaus K.

Mitglied
Groupies? Weibliche Fans? Oh ja, her damit! Wo sind sie? Bisher kenne ich nur Ursula Annette, mit ihr bin ich allerdings glücklichst verheiratet, denn ich kann zeitweilig auch mal recht nett sein. MG, Klaus
 

petrasmiles

Mitglied
Mhm, ich habe jetzt das Gefühl, als würde man unter Humor & Satire nicht mit 'Witz' umgehen können, uff, und suche verzweifelt nach dem Zeh, auf den ich getreten habe. Ach was, Schwamm drüber.
Aber groupie, liebe Fee, neeeee, das hätte mein Klaus-Dieter was dagegen (Scherz) :)

Liebe Grüße
Petra
 

Klaus K.

Mitglied
Liebe Petra,

also ich gestehe, ich kann einer Konversation manchmal nicht so richtig folgen. Mir hast du jedenfalls nicht auf den Zeh getreten, Das "Überlesen" sollte ein Gag von mir sein (ach, wie witzig!). So, und jetzt auch mit einem Gruß an deinen Klaus-Dieter, denn Männer müssen zusammenhalten, die Zeiten für uns sind härter geworden, diese ewige Frauenpower bringt alles durcheinander. "Klaus, kommst du mal!" Ursula Annette! Sackzement, was ist jetzt schon wieder? LG, Klaus
 

petrasmiles

Mitglied
Püh, da bin ich aber froh - alles gut. Hätte nie gedacht, dass 'Witzischkeit' manchmal ganz schön viel Subtext hat/braucht - und ein recht intimer Vorgang sein kann ;-)
Schönen Sonntag Dir uns Deinem legalen Groupie, und schöne Grüße auch von meinem Klaus-Dieter (der natürlich nicht so heißt) und auch ganz schön unter mir zu leiden hat :D oder liegst am Vollmond :cool:
Liebe Grüße
Petra
 

Klaus K.

Mitglied
Petra,

Gott sei Dank! Ich schätze deine Kommentare und die Unterhaltung mit dir, auch wenn du kein Groupie bist! "Klaus-Dieter" existiert also nicht, ich dachte schon, es sei eine Reminiszenz an den von mir oft zitierten "Karl-Erwin". Aber "Klaus-Dieter" ist auch furchtbar!
Du musst bei mir bitte aber ganz vorsichtig sein, mein zweiter Vorname lautet "Sensibilibus".- Ja, nicht "Satiricus"!
So, und jetzt wird weiter universitär geforscht, da ist ja noch allerhand in der pipeline, und die Wogen schlagen bereits hoch. Ja, man muss sie nur mal leicht mit Satire kitzeln, schon kommen sie aus dem Versteck. Nun, die Wahrheit tut halt weh, wenn sie denn mal ausgesprochen wird. Da ist richtig Lerninhalt für manche Möchtegern-Spezialisten drin. Und dank Teilnehmerinnen wie dir und anderen Nicht-Groupies ist es halt auch kein Streichelzoo. In diesem Sinne, LG, Let's Go, diesmal also in doppeltem Sinn, Klaus
 

Klaus K.

Mitglied
@Hagen und @Rainer,

Dank für diese Wohltat von euch! Ja, wer sich hier im Text wiederfindet, muss wie ihr weit über den Dingen stehen.
Der Fachbereich hat für diese Studie den "Klartext-Preis" gewonnen. Denn wir kämpfen nur mit offenem Visier und niemals inkognito.
Alls druff, nur die Wahrheit lüftet den Muff! Mit sportlichem Gruß aus der Freudschen Kammer, Klaus
 
G

Gelöschtes Mitglied 24194

Gast
Menschen in Schubladen zustecken - eine hässliche Angewohnheit und wirklich nicht amüsant.
 



 
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