Recuerdos de la Alhambra

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Kaetzchen

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Der Saal füllt sich. In letzter Minute drängelt ein Mann durch die Reihe und setzt sich rechts neben mich. Dabei lächelt er mich für einen Augenblick freundlich an. Verstohlen mustere ich ihn und bewundere sein schönes Profil und seine tolle Ausstrahlung. Dann Applaus. Ein Gitarrist kommt auf die Bühne, das Konzert beginnt. Als die zarten Gitarrenklänge den Raum erfüllen, wage ich nicht , mich zu bewegen. Erst recht nicht, weil ich spüre, dass mein Nachbar zu mir herüber sieht. Er schlägt seine Beine übereinander, berührt dabei fast meine Wade. Zwischen unseren Händen auf den Armlehnen ist nur ein fingerbreiter Abstand. Während des ganzen Konzertes bin ich mir seiner Nähe bewusst, doch am Schluss fesselt mich mein Lieblingsstück, die Alhambra. Das Tremolo perlt wundervoll durch den Saal. Ich weiß, wie schwer es ist, das Tempo zu beherrschen. Das Spiel des Künstlers ist voller Melancholie. Sicher glitzert in meinen Augen das Bühnenlicht. Der Klänge Sehnsucht läßt meine Gedanken in die Ferne schweifen, zur Alhambra in Granada und ich kann die Stimmung dieses Ortes spüren. Ob der Fremde neben mir auch die Töne als flirrende Hitze empfindet? Abrupt wird meine Ergriffenheit vom tosenden Beifall unterbrochen. Der Mann an meiner Seite erhebt sich, dreht sich in meine Richtung und lächelt strahlend. „Wie schön Anna, dass du auch da bist. Darf ich dich zu einem Glas Wein einladen?“ Verwundert blicke ich zu der Frau links neben mir. Sie antwortet freudig: „Gern Anton“. Ich stehe auf und gehe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Mann an meiner Seite erhebt sich, dreht sich in meine Richtung und lächelt strahlend. „Wie schön Anna, dass du auch da bist. Darf ich dich zu einem Glas Wein einladen?“ Ich bin verwirrt. Wieso nennt er mich Anna, ich heiße doch Miriam. „Gern Anton“, ertönt es von links.
Ohne diesen Schluss hätte ich die Geschichte besser gefunden. Er ist irgendwie überflüssig... und verdirbt die Beschreibung des Konzertes.

LG SilberneDelfine
 

Ji Rina

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Hallo Kätzchen,
Deine Geschichte gefällt mir gut. Wer kennt eine solche Situation nicht?:)
Das Ende finde ich gut, nur will es bei mir nicht so richtig zünden.
Der Mann an meiner Seite erhebt sich, dreht sich in meine Richtung und lächelt strahlend. „Wie schön Anna, dass du auch da bist. Darf ich dich zu einem Glas Wein einladen?“ Ich bin verwirrt. Wieso nennt er mich Anna, ich heiße doch Miriam. „Gern Anton“, ertönt es von links.
Der Saal ist voll. Der Mann erhebt sich. Dreht sich in Richtung der Prot (also schaut sie ihn an - sonst wüsste sie es ja nicht), dabei müsste sie sehen, dasss er sie granicht anschaut. Es folgt der Satz: Wie schön Anna, dass du auch gekommen bist" (klingt für mich in dieser Situation "unecht"), und: "Darf ich dich zu einem Glas Wein einladen?" - dabei schaut er doch die ganze Zeit an Miriam vorbei - und nicht ihr ins Gesicht.
Somit erscheint mir die Pointe verzerrt.

Mit Gruss, Ji
 

Kaetzchen

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Hi Silberne Delfine
ich brauche den Schluss. Er ist meine Pointe, wo sie erkennt, dass mal wieder die Phantasie mit ihr durchging, angeheizt durch die Musik.
LG Kaetzchen
 

Kaetzchen

Mitglied
Hi Ji
Du hast recht, der Schluß ist verzerrt. Ich habe ihn etwas geändert. Beim Schreiben sehe ich die Szene innerlich vor mir und gehe immer davon aus, dass der Leser das auch so sieht. Ich hoffe, du kannst es so besser nachvollziehen.
Vielen Dank fürs Lesen und die Hinweise.
LG Kaetzchen
 

Ji Rina

Mitglied
Hi Ji
Du hast recht, der Schluß ist verzerrt. Ich habe ihn etwas geändert. Beim Schreiben sehe ich die Szene innerlich vor mir und gehe immer davon aus, dass der Leser das auch so sieht. Ich hoffe, du kannst es so besser nachvollziehen.
Vielen Dank fürs Lesen und die Hinweise.
LG Kaetzchen
Hallo Kätzchen,
Ich finde, das klingt schon besser! ;)
Mit Gruss, Ji
 



 
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