Religion (gelöscht)

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Val Sidal

Mitglied
orlando,

du machst mich fertig!
Dein Gedicht gefällt mir so gut.
Was soll ich bloß machen?


PS:
kennst Du Julian Janes?
Hat eine interessante Theorie zur Entstehung des Gott-Begriffs ...
 
O

orlando

Gast
Nimm es als bescheidene Gabe.
Deswegen musst du dich keineswegs genieren: Ich habe hier selber schon allerhand an "Geschenken" erhalten. ;)
Der Sprung vom Systemanalytiker zum Lyriker ist groß.
Du kannst den aber - mit Geduld - schaffen.
Denn am Anfang steht nun mal das Wort - und darüber verfügst du.
LG, orlando
 

Val Sidal

Mitglied
orlando,

danke für die (Auf-)Ermunterung.
Der Sprung vom Systemanalytiker zum Lyriker ist mir zu groß.
Ich bin ein lakonischer Erzähler.
Brauche nur manchmal die maximale Verdichtung und die andere Form.
 
D

Die Dohle

Gast
Hi Val Sidal,

deren lied fängt nicht erst mit dem kontrapunkt an. wenn du denen tatsächlich an´s leder willst, dann ist fluffigflauschig evtl. eher wein auf deren mühlen. ist zwar hype und modern aber zahnlos. ... gebe ich zu bedenken.

lg
die dohle
 

Val Sidal

Mitglied
Hi Dohle,

danke für den Hinweis.
deren lied fängt nicht erst mit dem kontrapunkt an.
... das weiß ich nicht. Der Kontrapunkt liegt manchmal tiefer. Spätestens in der Stille.

Der Text versucht einen Schnitt: Religion im Titel/Glauben am Ende der Kontemplation - mit dem skeptischen Auspruch am Ende.

wenn du denen tatsächlich an´s leder willst, dann ist fluffigflauschig evtl. eher wein auf deren mühlen.
... wirkt der Text in der aktuellen Fassung religiös?
 
D

Die Dohle

Gast
hi, Val Sidal,
ja. ist das ein mangel? du betreibst religion, in die tat umgesetzter glaube, die neugier, die schon mal gekautem misstraut. mir gefällt das.
den kontrapunkt befragte ich, weil der im barock aktuell war. dort waren viele taue mit denen die kirchen heute noch hantieren und als religion, reschpective zu glaubendem glauben verkaufen, längst verzurrt. daher.
aber!: bisschen aufpassen muß man, kirche, religion und glaube, das sind ausgesprochen verschiedene stiefel, die zwar zusammenhängen, jedoch, wie du sagst, keineswegs dasselbe sind.
ich finde dein aktueller text, der weiß nicht so recht wohin. bisschen hier, bisschen da, hm ...
man sollte den dingen, den leuten schon zeigen, dass da wer ist, der was erfahren will.
der einstieg gefiel mir sehr viel besser, war evtl. noch nicht fertig, aber dafür sehr viel klarer angesichts der rätsel. wer was stemmen will in dem thema, der muß fragen, nicht aufhören zu fragen. daher gefiel mit das.
... sag ich mal so. hoff, du kannst was anfangen damit ;-)

lg
die dohle
 

Val Sidal

Mitglied
Dohle,

ich möchte nicht, dass der Text religös wirkt.

Ich versuchte ja gerade in der Zwietracht der Strophenstruktur das Offene auf zwei Arten zusammen zu bringen: einerseits das Rationale des Fragens, andererseits, das Spitiruelle des Erkennens durch das sich selbst Aufgreifen. Klar, das ist was für die linke Gehirnhälfte - kann zum emotionalen Kurzschluss führen.

Es scheint mir, der Mensch braucht einen Halt, den er im Draußen in der Religion angeboten bekommt. Aber dieses Draußen ist eine Illusion: wenn es JETZT Innen ist, ist es Draußen längst vergangen - was es auch immer war. Ein Reality-Check ist nicht möglich.

Erstaunlich, wieviel Freiheit, Individualität und Liebe der Mensch bereit ist, als Preis für die Religion zu bezahlen. Von den vielen Leben gar nicht zu sprechen.
 
D

Die Dohle

Gast
Hallo Val Sidal,

ich sehe, da gibt es unterschiede in der auffassung darüber, was religion sein könnte.
für mich bedeutet dieser begriff wörtlich rückbindung, es ist ein vitaler teil des lebens. es ist teil der beziehung zur welt, egal ob die rational oder sonstwie geprägt ist. religion ist eine tätigkeit, die sich um vertrauen, hoffnung in den beziehungen kümmert.
was klerikale betonköpfe daraus machen, steht auf einem anderen blatt. religion dringt ins innerste, daher liegt es auf der hand, dass machtinteressierte mit vehemenz dort ansetzen.

... übrigens: schlaue lösung hast du gefunden, das kann funktionieren, denk ich ;-)

lg
die dohle
 

Val Sidal

Mitglied
Dohle,

du schreibst:
für mich bedeutet dieser begriff wörtlich rückbindung, es ist ein vitaler teil des lebens. es ist teil der beziehung zur welt, egal ob die rational oder sonstwie geprägt ist. religion ist eine tätigkeit, die sich um vertrauen, hoffnung in den beziehungen kümmert.
... das ist genau, was ich als frage an das „man“, an die normative normalität stelle – strophe für strophe.

die antwort heut steht in der letzten zeile.
in diesem sinne: ja, der text ist religiös – und nein, ist nicht religiös.

... übrigens: schlaue lösung hast du gefunden, das kann funktionieren, denk ich ;-)
ich bin ein großer fan von johann sebastian bachs musik. die kargheit seiner themen habe ich versucht nachzuahmen. und da dachte ich, ich kann mit dem nachahmen noch einen schritt weiter gehen.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich kannte "ricercar" nicht, vermutete aber, es sei kein Auto - und hatte recht. Es ist ein Instrumentalstück.
Beeinflusst von der Motette.

Das kehrt den Inhalt um.

Am Anfang ist das Wort ohne Worte, der Klang, die Harmonie.
Gottes Wort hat keinen Inhalt, keine Form, es ist einfach der Anfang des Seins.
Zugleich wird so die Religion beseitigt, die im Predigen liegt..
 
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