G
Gelöschtes Mitglied 15780
Gast
Vedisches Sanskrt, irgendwann um 1000 v.Chr., plus minus 300 Jahre), Übersetzung Hans Zimmermann.
Die kühnen Metaphern stehen im Originaltext; die Metrik der jeweils in vier "padas" (Füße) untergliederten Verse entspricht gleichfalls in etwa der des Sanskrt-Textes.
Rgveda, 10.Mandala, Hymne 72 (eine Schöpfungshymne)
dem Brhaspati (hier = brahmanas pati, "des hohen Wortes Herr") gewidmet
[ 4]devânâm nu vayam jânâ [ 4]pra vocâma vipanyayâ
[ 4]uktheshu shasyamâneshu [ 4]yah pashyâd uttare yuge (1)
[ 4]brahmanas patir etâ [ 4]sam karmâra ivâdhamat
[ 4]devânâm pûrvye yuge [ 4]'satah sad ajâyata (2)
[ 4]devânâm yuge prathame [ 4]'satah sad ajâyata
[ 4]tad âshâ anv ajâyanta [ 4]tad uttânapadas pari (3)
[ 4]bhûr jajña uttânapado [ 4]bhuva âshâ ajâyanta
[ 4]aditer daksho ajâyata [ 4]dakshâd v aditih pari (4)
[ 4]aditir hy ajanishta [ 4]daksha yâ duhitâ tava
[ 4]tâm devâ anv ajâyanta [ 4]bhadrâ amritabandhavah (5)
[ 4]yad devâ adah salile [ 4]susamrabdhâ atishthata
[ 4]atrâ vo nrtyatâm iva [ 4]tîvro renur apâyata (6)
[ 4]yad devâ yatayo yathâ [ 4]bhuvanâny apinvata
[ 4]atrâ samudra â gûlham [ 4]â sûryam ajabhartana (7)
[ 4]ashtau putrâso aditer [ 4]ye jâtâs tanvas pari
[ 4]devân upa prait saptabhih [ 4]parâ mârtândam âsyat (8)
[ 4]saptabhih putrair aditir [ 4]upa prait pûrvyam yugam
[ 4]prajâyai mrtyave tvat [ 4]punar mârtândam âbharat (9)
1. Geburt der Götter wollen wir
[ 4]verkünden voller Staunen nun
[ 4]daß im gesungnen Spruch der Mensch
[ 4]sie schauen mag in spätrer Zeit.
2. Des hohen Wortes Herr – er schweißte
[ 4]sie zusammen wie ein Schmied:
[ 4]Im frühsten Göttermorgenlicht
[ 4]gebar das Sein sich aus dem Nichts –
3. im ersten Göttermorgenschein
[ 4]gebar sich aus dem Nichts das Sein.
[ 4]Danach geboren ward der Raum
[ 4]aus ihr, die fußemporgewandt
4. gebar die Erde; fußempor
[ 4]gewandt geboren ward der Raum.
[ 4]Die Himmlische gebar den Starken,
[ 4]doch der Starke zeugte sie:
5. die Himmlische. Als deine Tochter
[ 4]hast du Starker sie gezeugt.
[ 4]Die Götter sind nach ihr geboren:
[ 4]gut, unsterblich-trunken, eins.
6. Ihr Götter, als ihr fest verschränkt
[ 4]gemeinsam standet in der Flut,
[ 4]da stob die Gischt – da sprühte wie
[ 4]von Tanzenden von euch der Staub.
7. Ihr Götter, als gleich Zauberern
[ 4]die Wesen ihr zum Wachsen triebt,
[ 4]da brachtet aus dem Meer ihr den
[ 4]verborgnen Sonnengott hervor.
8. Acht Söhne sind, die aus dem Leib
[ 4]der Himmlischen geboren sind;
[ 4]mit sieben stieg sie zu den Göttern
[ 4]auf. Den Tot-Ei warf sie fort.
9. Mit sieben Söhnen stieg die Himmlische
[ 4]ins frühste Morgenlicht.
[ 4]Zum Zeugen und zum Sterben holte
[ 4]sie den Tot-Ei wieder vor.
Die kühnen Metaphern stehen im Originaltext; die Metrik der jeweils in vier "padas" (Füße) untergliederten Verse entspricht gleichfalls in etwa der des Sanskrt-Textes.
Rgveda, 10.Mandala, Hymne 72 (eine Schöpfungshymne)
dem Brhaspati (hier = brahmanas pati, "des hohen Wortes Herr") gewidmet
[ 4]devânâm nu vayam jânâ [ 4]pra vocâma vipanyayâ
[ 4]uktheshu shasyamâneshu [ 4]yah pashyâd uttare yuge (1)
[ 4]brahmanas patir etâ [ 4]sam karmâra ivâdhamat
[ 4]devânâm pûrvye yuge [ 4]'satah sad ajâyata (2)
[ 4]devânâm yuge prathame [ 4]'satah sad ajâyata
[ 4]tad âshâ anv ajâyanta [ 4]tad uttânapadas pari (3)
[ 4]bhûr jajña uttânapado [ 4]bhuva âshâ ajâyanta
[ 4]aditer daksho ajâyata [ 4]dakshâd v aditih pari (4)
[ 4]aditir hy ajanishta [ 4]daksha yâ duhitâ tava
[ 4]tâm devâ anv ajâyanta [ 4]bhadrâ amritabandhavah (5)
[ 4]yad devâ adah salile [ 4]susamrabdhâ atishthata
[ 4]atrâ vo nrtyatâm iva [ 4]tîvro renur apâyata (6)
[ 4]yad devâ yatayo yathâ [ 4]bhuvanâny apinvata
[ 4]atrâ samudra â gûlham [ 4]â sûryam ajabhartana (7)
[ 4]ashtau putrâso aditer [ 4]ye jâtâs tanvas pari
[ 4]devân upa prait saptabhih [ 4]parâ mârtândam âsyat (8)
[ 4]saptabhih putrair aditir [ 4]upa prait pûrvyam yugam
[ 4]prajâyai mrtyave tvat [ 4]punar mârtândam âbharat (9)
1. Geburt der Götter wollen wir
[ 4]verkünden voller Staunen nun
[ 4]daß im gesungnen Spruch der Mensch
[ 4]sie schauen mag in spätrer Zeit.
2. Des hohen Wortes Herr – er schweißte
[ 4]sie zusammen wie ein Schmied:
[ 4]Im frühsten Göttermorgenlicht
[ 4]gebar das Sein sich aus dem Nichts –
3. im ersten Göttermorgenschein
[ 4]gebar sich aus dem Nichts das Sein.
[ 4]Danach geboren ward der Raum
[ 4]aus ihr, die fußemporgewandt
4. gebar die Erde; fußempor
[ 4]gewandt geboren ward der Raum.
[ 4]Die Himmlische gebar den Starken,
[ 4]doch der Starke zeugte sie:
5. die Himmlische. Als deine Tochter
[ 4]hast du Starker sie gezeugt.
[ 4]Die Götter sind nach ihr geboren:
[ 4]gut, unsterblich-trunken, eins.
6. Ihr Götter, als ihr fest verschränkt
[ 4]gemeinsam standet in der Flut,
[ 4]da stob die Gischt – da sprühte wie
[ 4]von Tanzenden von euch der Staub.
7. Ihr Götter, als gleich Zauberern
[ 4]die Wesen ihr zum Wachsen triebt,
[ 4]da brachtet aus dem Meer ihr den
[ 4]verborgnen Sonnengott hervor.
8. Acht Söhne sind, die aus dem Leib
[ 4]der Himmlischen geboren sind;
[ 4]mit sieben stieg sie zu den Göttern
[ 4]auf. Den Tot-Ei warf sie fort.
9. Mit sieben Söhnen stieg die Himmlische
[ 4]ins frühste Morgenlicht.
[ 4]Zum Zeugen und zum Sterben holte
[ 4]sie den Tot-Ei wieder vor.