Hi Willibald,
die schrulligen Namen erklären sich aus der schrulligen Eigenschaft mancher exzentrisch veranlagter Schauspieler (Theaterschauspieler in der Regel) an eben dieser Art der Schrulligkeit: Sie legen sich Pseudonyme zu, und in der Auswahl können sie sich da auch schon mal vergreifen. Und die Freigabe zur Improvisation … was soll er machen, der Regisseur, eine halbe Stunde vor Premierenbeginn? Das Inszenierungskonzept ist ja vorgegeben und garantiert für verabredete Strukturen, aber ohne Versatzstücke und ohne Proben vorher mit der Regieassistentin, ist Improvisation die einzig erfolgversprechende Lösung. Erfahrungsgemäß werden die Schauspieler aus der Freigabe zur Improvisation keine Chaosveranstaltung machen, jeder denkt da auch an sich selbst: Es wird "zivilisiert" zugehen. Im Text ist dir vielleicht die Stelle aufgefallen, an der vom "Geheimnis des Theaters" die Rede ist – damit ist etwas ganz Entscheidendes gemeint, das gute Theaterschauspieler auszeichnet: Sie können zuhören ("vom Partner abnehmen", wie es im Jargon heißt) und so mit dem Partner (Partnerin) eine Aufführung in ungeahnte Höhen treiben. Das gilt auch für Stellungen, Zeitabläufe (unvorhergesehene Pausen), Kleinigkeiten. Im Theater gilt da als goldene Regel: Man ist immer so begabt, wie der Partner es zulässt – eine Generalprobe kann großartig ausfallen, und die Premiere geht dann in die Hose. (Bei Film und Fernsehen gilt das nicht – dort ist alles konserviert, und es ist kein Publkum live mit dabei).
Themenwechsel: Wie hast du das Bild in Leselupe gekriegt?
Gruß JF