Rrokkari: Die Königin (Teil 1)

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Episode 1: Die Königin


Die 'Carina' war das größte Raumschiff der Flotte. Majestätisch stieg sie auf, war bereits nach wenigen Augenblicken nicht mehr als ein unscheinbarer Punkt am Firmament.
„Ich liebe diesen Anblick“, jubelte die Kommandantin Cari, als Danar, der Navigator, nach zweihunderttausend Kilometern eine Wende links herum flog und die eigene Flugbahn kreuzte, um dann die azurblau leuchtende Heimatwelt steuerbordseits voraus bewundern zu können, bevor das Schiff sie passierte.
„Ich mache dir gerne immer wieder diese Freude, Captain“, sagte Danar fröhlich.
„Und du, mein lieber Danar, hast dich mal wieder selbst übertroffen. Aber das wird leider nichts ändern.“
Sie als seine Vorgesetzte hatte die Pflicht, ihn sogleich zu entmutigen, denn sie wusste, dass er sie begehrte.
Derartige Emotionen waren auf einem Raumschiff jedoch tabu. Das wusste Danar natürlich. Nach einem kurzen Blick zu Aureli, der Wissenschaftlerin und Seherin, konzentrierte er sich wieder auf seine Arbeit.

Drei Tage waren sie bereits unterwegs.
„Unbekanntes Schiff voraus!“, meldete Patar, der neben Danar saß und für die Raumüberwachung und die Waffen zuständig war. „Es bewegt sich sehr langsam“, fügte er hinzu und vergrößerte die Ansicht auf dem Sichtschirm.
„Status?“, forderte Cari nähere Angaben. „Sieht ja sehr seltsam aus. Koli, was sagt die Kommunikation?“
„Ich habe noch keinen Kontakt herstellen können“, meinte die Kommunikationsoffizierin, während sie es weiter versuchte. „Okay, jetzt sollte der Universalübersetzer funktionieren. Wir werden gerufen.“
Es ertönte eine fremde Stimme, die zunächst niemand verstehen konnte. Das Übersetzungsmodul arbeitete. Nach einigen Augenblicken brachte der Lautsprecher hervor: „Hier spricht Captain Pallto vom Raumschiff Batrumo, Königreich der Kroliaren. Wir haben ein Problem mit unseren Antriebssystemen, sind mächtig vom Kurs abgekommen.“
Dann baute sich auf dem Sichtschirm ein Bild auf. Ein freundlich lächelndes Gesicht blickte den Rrokkari entgegen. Sein dichtes pechschwarzes Haar bildete einen harten Kontrast zu seiner beinahe weißen Haut.
„Captain Cari der Rrokkari vom Raumschiff Carina. Wie können wir helfen?“
Erneut dauerte es einige Augenblicke, bis der Übersetzer die Syntax auf beiden Seiten angepasst hatte.
Dann stellte Pallto seine offenbar drängendste Frage: „Sind Sie im Besitz von Tronbrillium?“
„Bitte, was? Davon habe ich noch nie gehört“, äußerte sich Cari überrascht.
„Das ist der Treibstoff unseres Transraumantriebs.“
„Das klingt sehr interessant. Wir verwenden Triolicium.“
„Das hatten wir vorher auch. Durch dreifache Kompression erreicht man Tronbrillium. Das steigert die Effektivität um mehr als das Doppelte“, antwortete Pallto.
„Wie können wir Ihnen jetzt helfen?“, erneuerte Cari das Angebot.
„Etwas Triolicium wäre sehr hilfreich, damit wir bis Verodara, das ist unsere Heimatwelt, gelangen können.“
„Damit können wir gewiss aushelfen. Wie viele Raumsektoren müssen Sie denn überbrücken?“
„Drei oder vier. Die Kursberichtigung läuft noch. Wir hätten nichts dagegen, wenn Sie uns begleiten möchten.“
„Das können wir gerne tun. Wir sind auf der Suche nach neuen Handelspartnern. Vielleicht hätten wir auch etwas anzubieten, wenn Sie uns die Kompressionsanlagen zeigen wollten.“
„Auch das Volk der Kroliaren ist immer auf der Suche nach neuen Partnern. Wir laden Sie herzlich ein, Captain Cari.“
„Recht großen Dank, Captain Pallto. Wir werden Ihnen Geleitschutz geben. Hier treiben sich immer wieder Piraten herum.“
Die Carina transferierte mittels einer Materialboje eine respektable Menge Triolicium auf die Antriebsmodule der Batrumo.

„Findest du nicht, dass das irgendwie zu glatt und unkompliziert ablief?“, unkte Danar.
„Oh, doch. Das ist mir durchaus bewusst. Wir werden uns unsere neuen Freunde ganz genau ansehen. Aber es müssen ja nicht alle so gemein und hinterhältig sein wie die Pesaken“, meinte Cari.
Die Pesaken waren ihnen in den letzten Jahren immer wieder begegnet. Das letzte Mal vor etwa neunzig Tagen. Da waren sie denkbar weit weg von zu Hause. Als die Fremden unvermittelt angegriffen hatten, setzte Patar mit ein paar gezielten Schüssen den Antrieb des fremden Schiffes außer Kraft. Darauf waren sie wohl nicht gefasst gewesen, erinnerte sich Danar. Sie feuerten aber weiter, bis die Carina einen ausreichenden Abstand erreicht hatte, um außer Reichweite ihrer eher schwachen Waffen zu gelangen.

Nach drei Tagen hatten sie Verodara erreicht. Der Planet war mit etwa 15.000 Kilometern Durchmesser etwas kleiner als Rrokkar, der Heimatwelt der Rrokkari.
„Wir kommen mit dem Shuttle hinunter auf die Oberfläche“, schlug Cari Pallto vor.
„Das ist in Ordnung. Ich empfehle Ihnen jedoch, sich zumindest minimale Schutzkleidung anzulegen.“
Cari schmunzelte. Er hat erkannt, dass wir an Bord keine Kleidung tragen, dachte sie.
„Schutzkleidung. Okay. Ich weiß nicht, warum Sie uns Schutz anraten, aber wir werden Ihrer Empfehlung folgen. Wir werden zu dritt kommen.“
„Bleiben Sie bitte dicht bei uns. Ich gebe Ihnen gleich die Landekoordinaten.“

Die Batrumo tauchte in die Atmosphäre des Planeten ein. Cari steuerte das Shuttle, folgte dem Kroliaren-Schiff dicht auf, wie empfohlen.
„Warum, glaubst du, sollten wir Schutzkleidung anlegen? Ich wage gar nicht, diesen Gedanken zu Ende zu führen“, sagte Koli.
„Ich habe sehr schwache Impulse seiner Gedanken empfangen“, offenbarte Aureli, die sehr starke telepathische Kräfte besaß. „Ich nehme mal an, dass sie so etwas wie unsere Sinnestraumräume nicht haben. Sie leben also ihre Emotionen völlig frei aus, wo sie gerade gehen oder stehen.“
„Das ist ja barbarisch!“, schimpfte Cari. „Gerade für diese Dinge muss es doch klare Regeln geben.“
„Sieh dir diese Landschaften an“, lenkte Koli ab. „Fast so schön wie bei uns auf Rrokkar.“ Sie lachte.
Cari grinste. „Aber nur fast ...“
„Ich habe die Qualität der Atemluft analysiert. Sie ist mit der unseren vergleichbar.“
„Das ist gut. Danke, Koli.“
Dann hatten sie ihr Ziel erreicht.

Captain Pallto kam aus dem Gebäude, welches das größte weit und breit war, heraus auf die Landeplattform und begrüßte die Gäste: „Es ist mir eine Freude, Sie nun angemessen willkommen heißen zu können.“
Oh, die sind ja niedlich, dachte er, denn er überragte die Rrokkari um mehr als einen Kopf. Er ging zielstrebig auf Cari zu, breitete seine Arme aus.
Sie zuckte erschrocken zurück und sagte: „Von draußen aus dem All sieht Ihre Welt der unseren recht ähnlich.“
Doch Pallto ließ sich nicht beirren, hob seine Arme und wollte Cari umarmen. Er trug lediglich ein dünnes Gewand aus hellblauem Stoff. Darunter kam ein dunkles Fell zum Vorschein, welches, wie bei den Rrokkari, den Rumpf und die Geschlechtsteile verbarg.
„Sie tun sich nur weh“, warnte Cari, versuchte ihn zurückzuweisen, denn sie trug, wie er empfohlen hatte, einen sehr stabilen Torso, der all das bedeckte, was es bei einem humanoiden Wesen zu bedecken galt.
Auch die Kroliaren waren humanoid. Cari und die anderen ahnten allerdings, warum sie sich schützen sollten. Denn als sie sich umsahen, waren sie, so vermuteten sie, ausschließlich von männlichen Vertretern dieser Rasse umgeben.
Pallto blieb vor Cari stehen, denn er hatte die Unsicherheit der Rrokkari bemerkt. Vorsichtig legte er seine Hände auf die Schultern der Kommandantin und sagte: „Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten. Bei Unseresgleichen ist es üblich, sich fest in die Arme zu nehmen, um die Stärke des Gegenübers einzuschätzen – und die eigene zu demonstrieren.“ Ein breites Grinsen zierte sein Gesicht.
„Unter Freunden ist das durchaus akzeptabel. Aber die wollen wir ja erst werden. Nicht wahr?“, blieb Cari diplomatisch.
Aureli hatte die Szene sehr aufmerksam beobachtet und die Gedankenströme der Anwesenden wahrgenommen. Sie sandte ihren Gefährtinnen die Botschaft, dass die Kroliaren grundsätzlich sehr aufgeschlossen und freundlich gesinnt seien, dass sie jedoch ebenso frevelhafte Gedanken hatten, die sie so gut es ging unterdrückten.

Zwei junge Kroliaren, Rasko und Tarko, verfolgten, unbemerkt von den anderen, die Begrüßungsszene.
„Pallto biedert sich mal wieder viel zu sehr an“, sprach Rasko zu seinem Gefährten, mit dem er auf dem Balkon des östlichen Palastflügels stand, von dem sie die Landeplattform einsehen konnten.
„Vielleicht sind das drei Weibchen. Er macht sich wohl Hoffnungen“, wetterte Tarko.
„Lass uns das Schiff mal inspizieren. Er wird sie jetzt eine Weile beschäftigen.“
Sie spazierten auf dem Balkon entlang, der fast das gesamte Gebäude umspannte, und gelangten schließlich bis auf wenige Meter an die Landeplattform heran.
Kroliaren hatten die ungewöhnliche Fähigkeit, sich aus der Kniebeuge heraus zu strecken und so deutlich mehr als zehn Meter weit zu springen. Rasko und Tarko hüpften daher leichtfüßig auf die eine Etage tiefer liegende Landeplattform.
Was sie jedoch nicht ahnten, war, dass Cari das Shuttle auf besondere Weise gesichert hatte, um es vor fremdem Zugriff zu schützen. Rasko und Tarko tasteten die Oberfläche des nachtblauen Gleiters ab, fanden allerdings keinen Eingang. Plötzlich erstarrten sie und waren fest mit dem Shuttle verbunden. Sie konnten sich weder bewegen noch miteinander sprechen.

Pallto bat die Rrokkari hinein in den prächtigen Vorraum.
„Darf ich eine Frage stellen, Captain Pallto?“
„Aber sicher, Captain Cari.“
„Wo sind Ihre Frauen?“
„Oh, ja. In Ihrer Gesellschaft scheint es wohl anders zu sein. Ja ... Natürlich haben wir Frauen, aber die sind, wie soll ich sagen? Die sind nur in Ausnahmefällen berechtigt, sich zu zeigen. Es gibt ein Frauenhaus, in dem sie alle gemeinsam leben. Jede Stadt hat eine begrenzte Anzahl weiblicher Individuen, um die Population in Grenzen zu halten. Verstehen Sie?“
Er bog sich die Wahrheit zurecht, um nicht gleich alle Geheimnisse der eigenen Kultur preiszugeben.
„Das klingt ein bisschen nach ... Verzeihen Sie, wenn ich das sage, aber es klingt nach Sklaverei.“
„So dürfen Sie das nicht sehen. Bitte!“ Pallto wirkte etwas erregt.
„Dann erklären Sie uns, wie es funktioniert. Bitte“, erbat Cari besonnen.
Aureli hatte, da sie ihre telepathischen Sinne auf Anraten ihres Captains geschärft hatte, bemerkt, dass jemand am Gleiter war, sandte Cari und Koli den entsprechenden Impuls.
„Die Männer auf Verodara sind sehr ...“
„Dominant“, warf Koli mit einem Lächeln ein.
„Ja ... Wenn sie ständigen Zugang zu den Frauen hätten, würde die Bevölkerungszahl ins Unermessliche explodieren. Das wollen wir aber nicht.“
„Aber wie begrenzen Sie denn die Anzahl der weiblichen Wesen auf Ihrer Welt?“, hakte Cari nach.
„Die Wahrscheinlichkeit, dass ein weibliches Wesen unseres Volkes geboren wird, liegt bei weniger als fünfundzwanzig Prozent. Gehen wir doch hinein“, bat er.
Sofort bemerkten die Rrokkari eine Veränderung. Die Raumluft hatte einen ganz besonderen Duft. Sie wirkte nicht so frisch und unverfälscht, wie die Atemluft draußen.
„Sie haben also einen Männerüberschuss. Wir wurden schon sehr auffällig beäugt, wie ich festgestellt habe. Das erklärt es natürlich. Deshalb die Schutzkleidung, ja?“
„Ja, Captain Cari. Hier im Palast sind Sie nicht gefährdet, aber draußen auf den Straßen ...“
„Dieser süßliche Duft in den Räumen ...“, bemerkte Cari.
„Ist das Mittel zum Zweck, die drängende Gier zu unterdrücken. Selbstverständlich sind die Bewohner des Palastes entsprechend ausgewählte Kroliaren, die sich auch draußen unter Kontrolle haben.“
„Zumindest so weit, dass sie die Regeln der Gastfreundschaft nicht verletzen ...“, fügte Aureli hinzu, denn sie hatte die frevelhaften Gedanken bei den Kroliaren des Empfangskommittees durchaus wahrgenommen.
„Oh ...“ Pallto fühlte sich ertappt. „Ja, ich gestehe, ich kann mich nicht ganz davon freisprechen. Wie Sie also sehen, hatte ich die Schutzkleidung nicht ohne Grund empfohlen.“
„Wären Sie sonst wie wilde Tiere über uns hergefallen?“, fragte Cari, lachte, machte aber sofort deutlich, dass sie das nicht wirklich annahm, fügte daher sogleich hinzu: „Nein, gewiss nicht, aber wir haben die Gefahr erkannt und werden uns entsprechend verhalten.“
„Natürlich hätten wir das nicht getan, aber so sind wir auf der sicheren Seite.“
„Was wollen Sie uns zeigen? Wir haben durchaus Interesse an einer Handelsbeziehung“, meinte Cari.
Pallto gab sich großzügig. „Ich zeige Ihnen alles, was Sie sehen wollen. Zeigen Sie mir dann auch ein paar Dinge, die es bei uns vielleicht nicht gibt?“
„Selbstverständlich. Darüber können wir später gerne diskutieren.“
Pallto freute sich, denn er hatte alle Vollmachten, die es benötigte, um die Gäste im Palast herumzuführen und ihnen alles zu zeigen, was sie zu sehen beliebten. Das größte Interesse galt natürlich der Kompressionsanlage, in der sie das Tronbrillium produzierten. Der Weg dorthin führte unterirdisch aus dem Palast hinaus.
„Wo sind wir hier? Wir sind eine beträchtliche Strecke gelaufen“, bemerkte Cari.
„Das ist in der Tat so. Sicher sind Ihnen die Sicherheitsschleusen aufgefallen.“
„Oh, ja. Ist es denn so gefährlich, mit dieser Anlage zu arbeiten?“, fragte Koli neugierig.
„Nicht direkt. Nur, wenn etwas falsch bedient wird.“ Pallto lachte. „Aber sollte etwas passieren, werden alle Schleusen automatisch geschlossen, wenn ein Fehler an der ersten erkannt wird. Dann kann zumindest dem Palast kein Schaden drohen.“
Cari beobachtete Pallto aufmerksam.
„Selbstverständlich. Die Sicherheit des Palastes hat oberste Priorität. Damit die Druckwelle nicht bis zum Palast vordringen kann“, äußerte Koli ihre Vermutung.
„Sollte etwas derartiges passieren, dann ist der Palast geschützt. Das ist richtig. Sie haben enormes technisches Wissen, ja?“
„Ich ziehe die richtigen Schlüsse, Captain Pallto. Zu hoher Druck kann zu Explosionen führen, nicht wahr? Das könnte die Anlage zerstören.“
„Es wird alles gründlich überwacht.“
„Fehler können immer passieren. Das ist kein Makel, den man ablehnen müsste. Können Sie uns erklären, wie die Anlage funktioniert?“, fragte Cari.
„Die Druckkammern müssen aus besonders hartem Stahl gegossen werden. Dann erhalten sie zusätzlich einen Ring, damit sie nicht brechen können. Die Kompression wird sehr langsam gesteigert, damit alles funktioniert. Trotzdem müssen wir manchmal abbrechen, wenn das Triolicium nicht absolut rein ist.“
„Wir hätten durchaus Interesse an einer solchen Anlage“, bekräftigte Cari.
„Es ist leider sehr kompliziert, eine solche Anlage zu bauen. Bleiben Sie doch bitte noch zum Essen“, kürzte Pallto abrupt ab. „Die Königin wäre sicher erfreut.“
„Königin?“ Cari war überrascht. „Oh, ich dachte, hier hätten die Männer die Macht.“
„Königin Anayana ist meine Frau“, offenbarte Pallto.
„Dann werden wir selbstverständlich bleiben.“
„Aber anschließend müssen wir zurück zu unserem Schiff“, machte Aureli klar.
Dem fragenden Blick Captain Palltos folgte die sofortige Andeutung von Koli: „Sie werden schon sehen, warum.“

Pallto führte die Gäste in einen bunt geschmückten Raum, in dessen Mitte ein reich gedeckter Tisch stand.
„Ich hoffe, es sind Dinge, die Sie mögen“, formulierte er seine Besorgnis, dass die Speisen nicht munden könnten.
„Keine Sorge, es wird schon gehen“, beruhigte Cari. „Wir werden die Kochkünste Ihrer Frau nicht ablehnen. Unser Organismus ist gewiss in der Lage, es zu verarbeiten. Das ist kein Problem.“
Pallto nickte zufrieden.
Dann kam Königin Anayana herein. Der ohnehin schon helle Raum erstrahlte regelrecht. Die Frau trug ein hellrotes Gewand, das ihre attraktive Erscheinung sehr betonte. Ihre langen, goldgelben Locken rundeten das bewunderungswürdige Bild ab.
„Ich begrüße unsere lieben Gäste. Es ist mir eine Freude, denn so oft kommt es nicht vor, dass mein Mann neue Freunde mitbringt.“
„Ja, der Weltraum ist halt recht groß. Da ist es eher Zufall, wenn man jemanden trifft“, meinte Koli.
Die Königin war erfreut und neugierig. „Auf welcher Welt sind denn die weiblichen Vertreter in der Raumfahrt so hoch angesiedelt?“
„Bei uns Rrokkari sind die weiblichen Vertreter, wie Sie es sagen, verehrte Königin, diejenigen, die sagen, wo es langgeht, um es mal ganz salopp zu sagen“, verkündete Cari.
„Unsere Männer sind für die Geschäfte zuständig, außerdem für die Sicherheit in jeder Weise. Die Frauen regieren das Volk mit ruhiger, aber auch, wenn es erforderlich ist, mit strenger Hand“, erklärte Koli.
„Das klingt nach großer Harmonie“, befand Anayana.
„Frauen sind zuweilen die besseren Diplomaten. Oder warum sind Sie in der Raumfahrt in der ersten Reihe?“, warf Pallto ein.
„Wir haben auch Männer an Bord unseres Schiffes. Sie passen auf, dass es nicht geklaut wird“, meinte Cari und lachte.
Auch Anayana und Pallto lachten freudig mit, denn sie konnten ja nicht ahnen, dass Cari es auf den von Aureli bemerkten Versuch zweier Kroliaren gemünzt hatte, die sich an ihrem Gleiter zu schaffen gemacht hatten.

Während des Essens wurde nicht gesprochen.
„Das Essen war ganz ausgezeichnet, verehrte Königin“, lobte Cari.
Auch Koli und Aureli äußerten sich wohlwollend.
„Sie haben sich währenddessen optisch verändert“, benannte die Königin ihre Beobachtungen.
„Das ist richtig, allerdings für uns ganz normal. Wir müssen jetzt zurück zu unserem Schiff, um dieses Bild wieder gerade zu rücken.“
Rrokkari hatten einen Stoffwechsel, der nicht verwertbare Teile der Nahrung pulverisierte und in die Haare des dichten Fells transportierte, die dadurch dicker wurden. Bei sehr großen Mengen war das etwas unansehnlich. Mit einem einfachen Ritual, das sie nur in ihrer eigenen Umgebung durchzuführen pflegten, konnte dem Abhilfe geschaffen werden.
„Wir begleiten euch noch hinaus zu eurem Shuttle, liebe Freunde.“ Anayana machte mit der nun vertraulicheren Anrede klar, dass sie weitere Kontakte und eine Handelspartnerschaft wünschte.
Pallto öffnete die Tür, Anayana schritt zuerst hindurch, die drei Rrokkari folgten.

„Captain Pallto!“, rief die Königin dann, als sie die zwei Langfinger an dem Rrokkari-Shuttle erblickte. „Diese zwei haben Schande über uns gebracht!“
„Halt, halt“, beschwichtigte Cari, trat dicht neben die Königin. „Sie haben nichts getan. Sie konnten es gar nicht. Passen Sie genau auf“, bat sie, betätigte die Fernbedienung, mit der die Sicherung abgeschaltet wurde.
Königin Anayana hielt inne, beobachtete, was geschah.
Nach wenigen Augenblicken lösten sich Rasko und Tarko von der Hülle des Gleiters, waren wieder in der Lage, sich zu bewegen und starrten die anderen entsetzt an.
„Die Verschlusstechnik verhindert ein Eindringen, indem sie die Körperwärme kompensiert und die Personen, die damit in Kontakt sind, fixiert“, erklärte Koli.
„Allein der Versuch ist strafbar!“, blieb die Königin unnachgiebig.
„Sie werden es nie wieder tun.“ Aureli hatte die Angst in den Gedanken der beiden Übeltäter erkannt.
„Dann will ich Gnade walten lassen. Rein mit euch!“, befahl die Königin. „Sie werden ein Jahr in der Mine arbeiten!“
Cari erschrak. „In der Trioliciummine?“
„Es ist harte Arbeit, aber die Staubentwicklung, wie sie früher üblich war, haben wir erheblich eingedämmt. Es ist keine große Belastung mehr“, klärte Pallto auf.
„Bei uns erledigen das Maschinen, die von außen gesteuert werden. Ich sehe schon, wir ergänzen uns in einigen Errungenschaften. Das ist eine Basis für eine friedliche Kooperation“, erkannte Cari.
„Auf ein baldiges Wiedersehen.“ Königin Anayana zeigte ihre Freude und streckte Cari beide Hände entgegen.
Nach der kurzen, aber herzlichen Verabschiedung erkannte Aureli bei Pallto, dass es in ihm brodelte. Er war zu lange der frischen Außenluft ausgesetzt. Daher empfahl sie ihren Gefährtinnen: „Wir sollten jetzt gehen.“

Das Shuttle hob ab und schwebte von dannen. Cari flog noch eine Schleife um die Landeplattform. Dabei sahen die Rrokkari, was dort geschah.
Auch bei Königin Anayana hatte die frische Luft Auswirkungen, wie es schien. Sie öffnete ihr Gewand, das ein unfassbares Volumen hatte, trat auf Pallto zu und hüllte ihn vollkommen darin ein. Sie wurden regelrecht eins miteinander, ohne dass irgendetwas zu sehen wäre, was dort unter diesem Gewand geschah.

Rrokkari benötigten nur eine Mahlzeit am Tag, aber sie mussten recht bald danach in die Berieselungskammer. Diese versprühte eine spezielle Flüssigkeit zur Fellpflege, die die Haarspitzen öffnete und die pulverisierte Füllung, die sich nach dem Essen dort angesammelt hatte, entweichen ließ. Im Zweifelsfalle tat es aber auch wohltemperiertes Wasser.
Diesmal war es fast ein wenig schmerzhaft gewesen, denn die angelegte Schutzkleidung war zu fest, als dass sie eine so üppige Ausdehnung des Fells erlaubt hätte.

„Aureli, was kannst du uns sagen? Was dürfen wir von den Kroliaren erwarten?“, fragte Cari.
„Na ja, sie sind uns im Grunde nicht unähnlich. Sie sind eine friedliebende Rasse, aber die Gesellschaftsstrukturen sind mit Gefahren behaftet.“
„Du meinst die hemmungslose Paarungssucht, wenn sie nicht unter dem Einfluss dieser wohlduftenden Raumluft stünden, ja?“
„Ich mag mir nicht vorstellen, wie es draußen auf den Straßen zugeht. Bruchstückhafte Bilder habe ich in den Gedanken unserer Gastgeber zwar erkennen können, das wahre Ausmaß konnten diese gewiss nicht vermitteln.“
„Wir haben auf Rrokkar die Luftqualität effektiv manipuliert, als die Emissionen der Anfangszeiten den Rrokkari Krankheiten gebracht hatten, die es vorher nicht gegeben hatte. Das ist nun wieder behoben. Diese Krankheiten sind ausgerottet. Wäre etwas in der Art hier nicht ebenfalls möglich?“
„Es hätte vermutlich erheblichen Einfluss auf diese wilden Gelüste. Aber wenn sie dann gar nicht mehr ...“
„Dann würde das Volk aussterben?“, vermutete Cari.
„Diese Möglichkeit bestünde. Unsere Sinnestraumräume würden das nicht verhindern, denn eine Empfängnis ist nur mit realen Partnern möglich.“
„Aber es würde die Sache ein wenig dämpfen. Vielleicht wäre damit schon geholfen. Vielleicht ... Ja, ich sehe ein, es ist schwierig.“ Daher brach Cari den Gedanken ab.
„Sie bräuchten vielleicht beides. Bereiche, wo die reine Atemluft es zulässt, und Bereiche, wo diese Luft manipuliert wird, um es zu vermeiden.“
„Das ist in der Tat nicht leicht zu machen.“
„Außerdem müssten wir die Physiologie der Kroliaren kennen, damit wir sie mit der manipulierten Luft nicht schädigen“, gab Koli zu bedenken.
Sie diskutierten noch eine Weile und formulierten dann eine Nachricht, die sie nach Rrokkar schickten, bevor sie sich zur Ruhe begaben.

***

'Vertieft die Gespräche mit den Kroliaren. Ihre Technologien erscheinen interessant. Bietet ihnen im Austausch gangbare Wege zur Regulierung ihrer offenkundigen Makel an, wenn sie es wünschen', lautete die Antwort aus der Heimat. Sie hatte diese Nachricht auf ihrem persönlichen Kanal erhalten.
„Wir haben den Auftrag, mit den Kroliaren in Verhandlungen zu treten“, verkündete Cari der Besatzung. „Wir werden also eine Weile hier bleiben. Die elementaren Stationen bleiben besetzt, aber die Freizeitaktivitäten dürfen ein wenig ausgeweitet werden. Hinunter zum Planeten werden zunächst wieder nur Aureli, Koli und ich gehen. Wir müssen zunächst die Sicherheit eines Landurlaubs überprüfen.“
Danar war neugierig. „Wie sind denn so die Frauen auf Verodara?“
„Dass eine solche Frage von dir kommen musste, war mir klar“, stichelte Cari. „Wir haben erst eine kennengelernt. Das war die Königin“, sagte sie mit strengem Blick.
Der Navigator diente bereits seit mehr als zehn Jahren auf der Carina. Insgeheim, obwohl es ein offenes Geheimnis war, verzehrte er sich nach Cari.
In der Gesellschaft der Rrokkari war es den männlichen Vertretern nicht gestattet, gleich- oder höhergestellte Rrokkari des weiblichen Geschlechts zu begehren, wenn dies nicht ausdrücklich gewünscht wurde. Und auf einem Raumschiff war dies ohnehin ein Tabu. Dort gab es, genau wie auf der Heimatwelt Rrokkar, spezielle Räume, die sogenannten Sinnestraumräume, in denen alle, männliche wie weibliche Rrokkari, ihre sinnlichen Freuden allein mit rein fiktiven Partnern ausleben durften.
„Der Gleiter ist bereit“, kam die Meldung aus dem Hangardeck.
„Danke, Ripuk. Na, dann los!“, rief Cari Aureli und Koli zu.

Unmittelbar nach dem Start öffnete Koli den Funk, gab ihrem Captain das Zeichen zum Sprechen.
„Cari ruft Pallto. Wir sind auf dem Weg.“
„Pallto hier. Das ist schön. Sie kennen das Ziel. Wir öffnen die Atmosphärenschleuse. Also nicht zu schnell in den Sinkflug gehen. Die Koordinaten haben Sie von gestern noch, ja?“
„Oh, danke für die Warnung.“ Cari lachte etwas missmutig, denn von einer Schleuse hatte er am Vortag nichts gesagt. „Sicher, die Koordinaten sind mir bekannt.“
„Gestern hatten wir das von der Batrumo aus machen können. Da konnten Sie natürlich nichts davon ahnen, weil Sie uns dicht gefolgt waren. Entschuldigung.“
Cari brummte eine undeutliche Antwort. Ach, deshalb war der Flug durch diese Schichten so ruckelfrei, dachte sie.
Pallto lachte leise, sagte dann: „Bis gleich. Sie dürfen jetzt eintauchen.“
Der Sinkflug klappte reibungslos, die Landung natürlich ebenso.

Die Rrokkari hatten diesmal eine andere Bekleidung gewählt. Es war ein halblanger Mantel, der zwar nicht schwer wog, aber dennoch aus einem sehr festen Stoff gearbeitet war. So konnte der große Druck, den die harten Schalen am Vortag auf das Fell ausgeübt hatten, vermieden werden.
„Und Sie sind sicher, dass dieses Gewand genügend Schutz bietet?“ Pallto war offenbar skeptisch.
„Es ist bequemer, aber ebenso effektiv“, versicherte Aureli, die in seinen Gedanken auch seine Sorgen erkannte.
„Nun denn. Sicher wollen Sie auch das Frauenhaus sehen“, vermutete Pallto.
„Das wäre sicher einen Besuch wert. Wir haben uns Gedanken über verschiedene Dinge gemacht, über die wir gerne sprechen wollen“, gab Cari den Weg vor.
„Mit der Königin?“
„Wenn sie die Entscheidungen treffen muss? Ja. Eine Frage habe ich an Sie, Captain Pallto. Sie sind der Mann der Königin, sind Sie dann auch der König?“
„Einen König gibt es nicht. Die Königin regiert allein.“
„Das ist ... Na ja, es ist gefährlich, oder nicht?“
„Solange ich die Geschichte kenne, hatte es noch niemals den Fall gegeben, dass jemand der Königin nach dem Leben getrachtet hätte, wenn Sie das meinen.“
„Und das Leben des Mannes, also aktuell Ihres?“
„Ich bin der Kommandant des ersten Raumfliegers. Damit bin ich der Mann der Königin.“
„Des ersten ... In der Hirarchie, nehme ich an.“
„Sicher. Die Batrumo ist das Führungsschiff der Flotte. Die Königin selbst wählt die Mitglieder meiner Besatzung aus. Wenn mein Leben in Gefahr wäre, dann nur, weil die Königin es so gewollt hatte.“
„Sie meinen, sie schickt dann einen an Bord, der ...“ Cari schluckte. „Ernsthaft?“
„Sie hat die Macht über Leben oder Tod ihrer Untertanen.“
„Dann sollten Sie wohl nicht in Ungnade fallen“, riet Koli.
„Sie wird uns in zweihundert Tagen ein Kind schenken. Wir haben es gestern gezeugt“, gab Pallto unumwunden zu. „Sicher haben Sie es bei ihrem Abflug gestern sehen können. Bis dahin werde ich keine Sorge haben müssen.“
Die Rrokkari schauten sich erstaunt an.
„Wir sollten jetzt gehen“, meinte Pallto. „Sie wissen, weshalb.“ Er grinste.
„Gewiss“, antwortete Cari. „Wir wollen ihre Zurückhaltung nicht zu sehr auf die Probe stellen. Gehen wir.“
Pallto eilte hinein.

Rasko und Tarko standen erneut auf dem Balkon und beobachteten das Gespräch.
„Es ist einfach nicht zu glauben. Diese Fremden sehen heute ganz anders aus. Ich habe ein ungutes Gefühl.“
„Ach, Rasko. Was willst du denn jetzt tun?“, entgegnete Tarko verunsichert.
„Bestimmt will Pallto sie dazu bewegen, hier zu bleiben. Ich weiß doch, dass er die Königin beeindrucken will, Dinge verändern will. Das will ich nicht. Ich will bleiben, wie ich bin. Mit all meinen Fehlern“, sagte Rasko.
„Fehler?“, gab Tarko zurück. „Er will unsere Freiheit beschränken, immer tun zu können, was wir wollen.“
„Genau. Wenn er etwas ändern will, dann soll er den Frauen erlauben, allein auf die Straße zu gehen.“
„Das wäre wohl etwas, was er ändern dürfte.“ Tarko lachte fies.
„Aber das wird er nicht. Es sei denn, wir zwingen ihn dazu.“
„Was hast du vor?“
„Ich denke noch. Lass uns die Sache beobachten, die da läuft. Die scheinen ja eine Weile zu bleiben. Irgendwann erwischen wir mal eine allein.“
Tarko erschrak. „Das willst du riskieren?“
Rasko lachte. „Du glaubst auch alles, was ich sage, was? Die Königin würde mich auf der Stelle töten!“

Das Frauenhaus war vom Palast aus durch einen etwa einhundert Meter langen Glastunnel zu erreichen. Den ganzen Weg begleitete die Besucher dieser süßliche Duft. Die weiblichen Kroliaren lebten dort jeweils zu zweit in einer kleinen Wohnung. Sie wirkten alle relativ jung, aber das täuschte, denn der Alterungsprozess ging hier sehr langsam vonstatten, erklärte Pallto.
„Es ist bald Zeit. Nur der Königin ist es gestattet, ein Kind zu zeugen, wann immer es ihr beliebt. Diese Frauen hier dürfen dies nur in der Zeit des grünen Mondes. Das ist eine ganz bestimmte Phase unseres Mondes, die sich alle zweihundert Tage wiederholt und drei Tage andauert.“
„Und jede Frau bringt nur ein Kind zur Welt?“, fragte Cari.
„Ja, sicher. Und wie gesagt, nur jedes vierte oder fünfte Kind wird nach sieben Jahren eine Frau.“
Die Primärentwicklung bei den Kroliaren verlief sehr zügig, doch mit der Geschlechtsreife wurde der Alterungsprozess sehr hart gebremst, was den Eindruck einer sehr jungen Gesellschaft bestärkte. Tatsächlich waren einige Frauen schon recht betagt. Nach etwa sechzig Jahren jedoch begann der rapide Zerfall der Lebenserhaltung der Körper.
„Nur sieben Jahre? Bei uns dauert es bis zur Reife mehr als doppelt so lange. Zudem kommen immer zwei Kinder zugleich. Immer eine weibliche und ein männlicher Rrokkari. Die Bestimmung im Leben ist von anderen Dingen abhängig.“
„So hat jede Spezies seine Eigenarten. Haben Sie schon viele andere Völker entdeckt?“
„Der Weltraum ist riesig. Da trifft man nicht an jeder Ecke jemand Neues“, antwortete Cari. „Nein, Sie sind unser dritter Kontakt.“
„Sie sind für uns ebenfalls der dritte fremde Kontakt. Kennen Sie die Pesaken? Sie wirkten recht primitiv und ein wenig zu angriffslustig.“
„Die kennen wir bereits ebenso. Sie werden uns gewiss nicht wieder belästigen“, versicherte Cari. „Und dann waren da noch die Makallaren. Die sind Ihnen recht ähnlich, glaube ich.“
„Das ist richtig. Wir pflegen seit vielen Generationen eine angenehme Beziehung zu ihnen.“
„Na, das ist ja erstaunlich. Warum haben wir uns dann nicht schon früher kennengelernt? Wir stehen seit einigen Jahren mit ihnen in Kontakt.“
„Wie Sie schon sagten. Der Weltraum ist riesig.“

Freilich wollten die Rrokkari nicht all ihre Geheimnisse preisgeben. Dass weibliche Rrokkari zuweilen recht starke telepathische Kräfte besaßen, wurde wohlweislich verschwiegen, denn es war im Zweifelsfalle der einzige Vorteil, den sie gegenüber anderen geltend machen konnten, ohne dass der Gegenüber etwas davon bemerkte.
Allerdings war es auch so, dass nur Aureli berechtigt war, diese Fähigkeit jederzeit einzusetzen, wenn Gefahr in Verzug war oder es aufgrund der Umstände notwendig erschien. Sie war als Seherin bestimmt worden. Cari und Koli hatten darin keine so große Übung.

Auf dem Weg zurück zum Palast begegneten ihnen Rasko und Tarko. Sofort ging Pallto auf sie zu. „Ihr entschuldigt euch bei unseren Gästen für eure Unverfrorenheiten gestern!“
„Das ist schon in Ordnung, Pallto“, sagte Cari, weil sie keinen Ärger herauf beschwören wollte. „Die beiden bekommen ihre Strafe, wie die Königin uns versicherte. Also ist alles gut.“
„Gar nichts ist gut. Diese zwei fallen ständig durch ihre Dummheiten auf“, klagte Pallto. „Wo wollt ihr eigentlich jetzt gerade hin?“, fragte er die beiden jungen Kroliaren.
„Zum Ausgang. Heute Abend beginnt die Phase des grünen Mondes. Wir wollen natürlich die Ersten sein“, sagte Rasko und grinste.
„Da sehen Sie es. Nichts als Unfug im Kopf! Verschwindet von hier! Ihr werdet ganz gewiss nicht die Ersten sein!“
„Du bist ein Spielverderber, Pallto!“, rief Rasko.
„Auch dafür gibt es Regeln“, meinte Pallto zu Cari. „Und die beiden haben sich hinten anzustellen.“
„Ach, ja? Wer dürfte denn zuerst?“, fragte Koli nach.
„Diejenigen, die von der Königin ausgewählt worden sind, werden heute bei Einbruch der Dunkelheit dort warten dürfen, wenn die Königin dem Frauenhaus die Tür nach draußen zum Innenhof öffnet.“
„Also Sie und Ihre Mannschaft, ja?“, entnahm Aureli schon aus seinen Gedanken. „Wie groß ist Ihre Besatzung?“
„Selbstverständlich! Wir haben das Recht der Erstbegattung bei allen Frauen, die in diesem Haus leben. Und für jeden ist eine da.“
„Und diese Frauen wollen das auch so?“
„Die sind genauso wild darauf, wie wir. Das können Sie ruhig glauben. Es ist ein Riesenfest, und es dauert drei Tage lang. Drei Tage lang nichts anderes, als hemmungslose Hingabe“, jubelte Pallto.
„Und danach dann mindestens drei Tage Ruhe, um wieder zu Kräften zu kommen, ja?“, scherzte Cari.
Pallto lachte herzhaft. Er schaute die drei Rrokkari auf eine ganz besondere Weise an und sagte: „Schauen Sie sich dieses Ereignis ruhig an. Es wird bald dunkel. Ich muss zu meiner Mannschaft. Sie können sich dort auf dem Balkon aufstellen und alles beobachten.“
„Oh, nein“, wehrte Cari jedoch ab. „Das ist eine ganz intime Sache für Sie und Ihr Volk. Das geht uns nichts an.“
„Ach, was! Das ist das pure Leben auf Verodara. Kommen Sie. Kommen Sie mal auf den Balkon und schauen Sie hinaus in die Stadt. Hinausgehen würde ich Ihnen beim besten Willen nicht empfehlen. Das könnte Ihr Ende sein. Aber sehen Sie doch selbst. Dort drüben auf dieser Wiese.“ Pallto zeigte auf eine Ansammlung mehrerer Kroliaren. „Die dürfen nicht in den Palast.“
„Was tun die da?“ Cari wollte es genauer wissen, denn es sah so aus, wie das Ritual, das sie am Vortag bei Pallto und der Königin beobachtet hatten, von dem sie nun wussten, dass es der Paarungsakt zur Zeugung eines Nachkommen war.
„Sie paaren sich. Ein Drittel der Kroliaren sind beidgeschlechtlich, aber sie können keine Nachkommen zeugen. Deshalb ist ihnen diese Sache auch gestattet. Sie sind keine Gefahr für die makellose Genetik der Auserwählten hier im Palast.“
„Von rein rechnerisch neun Nachkommen sind also gerade einmal zwei weibliche, vier männliche und drei beidgeschlechtliche Individuen zu erwarten, ja?“, vermutete Cari.
„So in etwa sieht es aus. Diese Individuen da draußen haben keine allzu hohe Lebenserwartung, obwohl sie ausreichend versorgt werden. Das Land ist sehr fruchtbar, sie haben alles, was sie brauchen. Von Zeit zu Zeit muss natürlich mal jemand nach ihnen sehen und ihnen die Waren, die im Palast benötigt werden, abkaufen. Das sind schwer bewaffnete Trecks. Trotzdem bleiben meist ein oder zwei Leute auf der Strecke.“
„Das heißt?“ Cari ahnte schon etwas Schlimmes.
„Warum erzählst du denen das alles, verdammt?“, mischte sich Rasko plötzlich ein.
„So schlimm, wie du sagst, ist es doch gar nicht“, redete Tarko ebenfalls gegen Pallto.
„Ihr seid still! Ihr habt ja keine Ahnung! Aber die werdet Ihr bald erfahren. Morgen früh werdet Ihr einen Treck anführen“, befahl Pallto.
„Dann kommen die drei hier mit. Dann sehen sie, dass du nur Märchen erzählst!“, grollte Rasko, um seine Angst zu überspielen.
„Wir werden jetzt gehen“, entschied Cari.
Pallto akzeptierte die Entscheidung, äußerte aber die Hoffnung, dass die Rrokkari am nächsten Tag erneut kommen wollen würden.

„Diese Art und Weise der Fortpflanzung ist sehr eigenwillig. Aber ich glaube, noch genauer will ich es gar nicht wissen. Das ist deren eigene Sache. Da mischen wir uns nicht ein“, meinte Cari später.
„Seine Gedanken erzeugten Bilder“, sagte Aureli. „Ich habe gesehen, was er sich vorstellt.“
„Rasko und Tarko, die beiden sind wohl noch recht unerfahren. Und er will sie mit einem Treck losschicken?“, äußerte Koli ihre Sorge.
„Das ist ihr sicherer Tod“, fürchtete Aureli, denn nichts anderes wollte Pallto damit erreichen, wie sie in seinen Gedanken gelesen hatte. „Aber er hat uns belogen. Die beiden gehören durchaus zu seiner Mannschaft.“
„Du meinst, wir sollten sie begleiten?“, deutete Cari die Absicht der Seherin.
„Ja. Uns wird nichts geschehen. Ich kann die Gedanken dieser Wesen mühelos manipulieren. Aber wir müssen sehen, dass wir Rasko und Tarko schützen.“
„Gut. Wenn du das sagst, dann vertraue ich darauf“, nahm Cari die Herausforderung an.

„Ihr verderbt noch alles!“, rief Pallto wütend.
Rasko ging ihn an: „Was willst du denn eigentlich?“
„Unser Volk braucht endlich frische Gene. Sie sind uns sehr ähnlich. Wir müssen die Quote der Unreinen reduziert bekommen. Sonst gehen wir zugrunde! Die Makallaren sind uns zu ähnlich, sie haben ebenfalls Probleme mit ihren Genen.“
„Du willst dich mit ihnen paaren! Nur du allein!“, schrie Rasko wütend. „Wir haben das Recht, einen Teil dazu beitragen zu dürfen. Wir wollen sie auch begatten!“
„Wenn wir Pech haben, kommen sie nicht noch einmal her, sondern hauen einfach ab.“
„Hättest du ihnen nicht so viel erzählt und gezeigt, wären sie längst wieder fort. Sie wollen unsere Technik, Pallto. Vergiss das nicht! Sie wollen etwas davon haben“, erinnerte Tarko.
„Aber sie werden gewiss nicht hierbleiben. Ihr Narren!“
„Dann müssen wir sie halt einsperren!“, rief Rasko.
„Wir wissen noch viel zu wenig über sie. Sie werden von ihrem Schiff, das recht beeindruckend ist, sicher Leute schicken, um die Gefangenen zu befreien. Und wir wissen nicht, wozu sie in der Lage sind“, hielt Pallto dagegen.
„Du bist feige! Warum hat die Königin nur dich ausgewählt, der Führer der Flotte zu sein? Warum?“, ging Rasko den Captain an.
„Weil ich der Beste bin! Und jetzt ist Schluss!“
Rasko und Tarko gaben auf. Sie zogen sich zurück. Aber sie ersannen einen Plan, falls die Rrokkari am nächsten Morgen tatsächlich noch einmal auf die Oberfläche kommen würden.

„Dieses Volk wird aussterben“, äußerte Cari besorgt.
„Die Geburtenrate ist kaum halb so hoch, wie die Sterberate. Das ist bedenklich“, antwortete Aureli. „Pallto hat Angst, dass er es nicht aufhalten kann. Er will ...“
„Rede nicht weiter! Ich kann mir sehr gut vorstellen, was er will. Die beiden Jungen wollen das gewiss auch. Aber sie sehen Pallto als Konkurrenten. Das ist Zündstoff für einen mächtigen Streit.“
„Das ist richtig. Es leben kaum mehr als einhundert Frauen in diesem Haus. Selbst, wenn sie in jeder Phase, die ihnen gestattet ist, neue Nachkommen gebären, wird die Anzahl der zeugungsfähigen Individuen zu gering bleiben. Sie brauchen eine genetische Revolution!“
„Frisches Blut! Aber das können, nein, das wollen wir nicht leisten!“, entgegnete Cari.
„Das ist absolut richtig“, stimmte die Seherin zu. „In seinen Gedanken habe ich erkannt, dass andere Völker vor uns hier waren. Sie alle haben die Flucht ergriffen. Eben wegen dieser wohl offensichtlichen Absichten.“
„Das kann ich gut verstehen. Niemand weiß, worauf man sich da einließe. Wir können nicht helfen. Richtig?“
„Richtig.“
„Um mehr über ihre Motive und ihre Geschichte zu erfahren, müsstest du sehr viel tiefer in ihr Bewusstsein eindringen, Aureli. Ich denke, das ginge dann doch zu weit. Wir werden morgen ein letztes Mal hinunter gehen“, entschied Cari.
Die Neugier ihrer Crew war groß. Deshalb erzählte Cari ein wenig, bevor sie sich zurückzog.

„Ich habe beschlossen, dass Rasko und Tarko morgen den Treck zur Farm führen sollen, meine Königin.“
„Pallto! Du willst ihnen die grüne Phase des Mondes vorenthalten? Auch sie müssen ihren Beitrag zum Erhalt unseres Volkes leisten.“
„Sie haben sich ungebührlich verhalten. Sie müssen bestraft werden.“
„Sie haben bereits die Strafe zur Arbeit in der Mine erhalten und werden diese nach dem Fest antreten.“
„Ich wollte ein Exempel statuieren!“
„Du magst die beiden nicht, Pallto! Nur deshalb willst du sie noch mehr strafen.“
„Sie sind aufsässig und beleidigen mit ihren Worten.“
„Gib ihnen eine Chance, Pallto. Bedenke, auch dein Vorgänger hatte dir eine Chance gegeben. Sonst wärest du jetzt nicht der, der du heute bist.“ Die Königin sah ihn streng an.
„Er hat seinen Mut mit dem Leben bezahlt, meine Königin. Das hat mich sehr getroffen.“
In Wirklichkeit war es so gewesen, dass Pallto selbst den entscheidenden Treffer gesetzt hatte, als Sarako die Schiffe der Pesaken beschoss. Pallto hatte sich unter eines der feindlichen Schiffe geheftet und dessen Feuer ausgenutzt, um selbst auf Sarakos Kampfflieger zu schießen. Es blieb nur noch Staub vom ehemaligen Anführer und dessen Schiff übrig. Pallto selbst hatte noch einige feindlichen Schiffe zerstören können, bevor er entdeckt wurde. Aber er konnte aufgrund der Überlegenheit seines Antriebs entkommen.

Cari startete mit Koli und Aureli und rief sofort nach Pallto: „Wir sind auf dem Weg. Bitte öffnen Sie die Schleuse.“
„Ich freue mich, dass Sie auch heute kommen wollen. Wir sehen uns an bekannter Stelle.“

Rasko und Tarko standen bei ihm, als der Gleiter landete.
Die drei Rrokkari kamen auf sie zu und reichten ihnen die Hände zum Gruß. Pallto griff bei Cari besonders hart zu und sagte: „Sie wollen etwas von unserer Technik haben. Dafür erwarten wir eine geeignete Gegenleistung, wenn Sie verstehen.“
„Das, was Ihnen vermutlich vorschwebt, werden wir Ihnen nicht geben können, Captain Pallto“, entgegnete sie gelassen. „Das wird nicht funktionieren.“
„Drei Männer, drei Frauen“, sagte Rasko. „Wenn wir lange genug hier draußen bleiben, wird es sich von selbst ergeben. An uns soll es ganz bestimmt nicht scheitern. Sie werden sich fügen.“
„Da irren Sie, mein Freund“, antwortete Aureli, deren Hand Rasko noch immer festhielt. „Gar nichts wird sich ergeben.“
Tarko erkannte den Ernst in ihren Worten und flüchtete sich in Sarkasmus: „Haha, war ein Scherz. Wir wollten nur mal wissen, wie Sie reagieren. Sie sind sehr willensstark“, lobte er und ließ Kolis Hand unverzüglich los.
„Ein Scherz funktioniert nur, wenn alle darüber lachen können“, sagte Cari streng. „Ich empfehle, dass wir hinein gehen, damit sich die Gemüter wieder beruhigen.“
Da kam Königin Anayana an das Portal. Sie schaute die drei Kroliaren stumm an, doch sie hatte sofort verstanden, wie ihrer finsteren Miene zu entnehmen war.
„Guten Tag, verehrte Königin. Warum sind denn die drei nicht auf dem Fest?“ Cari musste dies fragen, denn nach dem, was Pallto ihnen erklärt hatte, musste es eine Erklärung dafür geben, dass auch er nicht auf dieses Fest der Sinne gegangen war.
„Sie vergessen, ich habe die Macht. Pallto wollte die beiden strafen und den Zugang zum Fest verwehren. Also habe ich auch ihm diesen Weg untersagt.“
„Und er hält sich daran?“, fragte Koli schmunzelnd.
„Er hat keine Wahl. Für die nächsten zweihundert Tage kann ich keinen Nachfolger bestimmen. Ansonsten hätte ich ihn sofort getötet, wenn er sich widersetzt hätte. Er beugt sich meiner Zuneigung. Außerdem genügt es, wenn der Treck zur Farm in drei Tagen startet.“
„Oh, Pallto. Wie viele Leben haben Sie schon geschenkt bekommen, weil Sie sich nicht gegen ihren Willen entschieden haben?“, stichelte Cari, schaute ihn an und schmunzelte.
„Ich habe gesehen, in welch demütigender Art und Weise Ihr heute empfangen wurdet. Auch das kann ich nicht dulden“, führte die Königin weiter aus. „Also muss ich meine Macht ausüben. Pallto?“ Sie sah ihn böse an.
„Das war nicht meine Idee, geliebte Königin!“
„Captain Pallto! Mache mir nichts vor!“
„Lasst es gut sein“, besänftigte Aureli. „Sicher war das gar nicht böse gemeint.“
Die drei Kroliaren grinsten verschämt.
„Königin Anayana, schicken Sie diese drei doch jetzt auf das Fest. Wir würden uns gerne allein mit Ihnen unterhalten. Wir haben uns sehr viele Gedanken gemacht“, erklärte Cari.
„Diese Männer haben es nicht verdient. Nicht heute.“
Dann holte die Königin einen großen Schlüssel aus ihrem Gewand, ging damit an eine Gittertür, die von der Plattform aus gar nicht zu sehen war, und befahl den drei Männern, sich in diesen kleinen Raum zu begeben. Demütig gehorchten sie, ohne ein Wort des Widerspruchs zu wagen. Dann schloss sie das Gittertor wieder ab.
„Aber Königin Anayana“, reklamierte Cari. „Das kann nicht gut sein.“
Auch Koli und Aureli schauten entsetzt.
„Gewiss. Sie sind der frischen Außenluft ausgesetzt. Das meinen Sie doch sicher, ja? Nun, dann werden sie sehr bald wie wilde Tiere übereinander herfallen und sich gegenseitig begatten. Da wird weiter nichts passieren. Sie werden es tun, ob sie wollen oder nicht. Lassen wir ihnen doch ihren Spaß“, spottete die Königin.
„Unfassbar“, flüsterte Koli zu Cari, als sie der Königin hinein folgten.
„Ich muss mich nun etwas im Zaum halten, meine Freunde. Ich habe diese unreine Luft auch schon zu lange ertragen müssen. Aber ich werde nicht der Versuchung erliegen, Sie nacheinander in mein Gewand zu hüllen, um ...“
„Oh, verehrte Königin. Wir müssen gestehen, wir haben am ersten Tag, als wir wieder zu unserem Schiff zurück flogen, etwas gesehen“, gestand Cari schüchtern.
„Oh, es war wundervoll. Captain Pallto ist nur noch am Leben, weil das geschehen war. Aber er hat sich heute ungebührlich verhalten. Er hätte den Tod verdient, aber da ich seine Liebe für die nächsten zweihundert Tage in mir trage, habe ich ihn verschonen müssen.“
„Er ist sich dessen bewusst, aber ...“, äußerte Cari ihre Gedanken.
„So ist das Gesetz. Die Königin hat die alleinige Macht über Leben oder Tod ihrer Untertanen. Die Strafe, die ich ihm nun aufgebürdet habe, wird ihn vielleicht lehren, in Zukunft besser auf sein Leben zu achten.“
Aureli empfing die schmerzvollen Gedanken des Captains durch die dicken Mauern des Palastes hindurch und sagte: „Er wird es lernen oder daran zugrunde gehen.“
„Ihr wolltet aber über ganz andere Dinge mit mir sprechen, liebe Freunde. Lassen wir jetzt einmal die Förmlichkeiten. Ich bin Ana, Eure Namen waren Cari, Koli und Aureli, richtig?“
„Ja, richtig“, bestätigte Cari. „Sicher haben Sie ...“
„Du hast es noch nicht verstanden, liebe Cari“, unterbrach Ana ihren Gast.
Cari räusperte sich. „Okay. Du hast sicher alles im Blick, was auf deiner Welt passiert. Da gibt es ein paar Dinge, die uns Sorgen bereiten, Ana“, betonte Cari nun und lächelte.
„Es gibt viele Dinge, die auch mir Sorgen bereiten. Unser Volk wird sterben, wenn sich da nichts ändert“, sagte Ana und schaute immer wieder Aureli an.
Diese fragte sich: Ahnt sie, dass ich ihre Gedanken erkennen kann?

Das Gespräch verlief sehr harmonisch in absolut freundschaftlicher Wertschätzung füreinander. Für die genetischen Probleme gab es jedoch keine Lösung.
Es kamen außerdem Themen zum Gespräch, die dem Gegenüber Einblicke in die Kultur und die Traditionen der anderen Gesellschaft schenkten.
„Ich werde Captain Pallto befehlen, eine solche Anlage für euch zu bauen. Es gibt bislang kein anderes Volk, das Kenntnis von unserer starken Antriebstechnik hat. Ich muss aber von euch erwarten, dass dies so bleibt.“
„Das gebührt die Ehrerbietung für euer ... für dein Entgegenkommen, liebe Ana“, antwortete Cari stolz.
„Es wird eine Weile dauern, denn es ist recht kompliziert. Wenn ihr euch irgendwann wieder auf den Heimweg macht, dann kommt ihr wieder hier vorbei. Dann wird die Anlage fertig sein. Versprochen.“
„Was können wir denn als Gegenleistung für euch tun?“ Cari wollte kein Geschenk annehmen, ohne selbst etwas zu bieten.
„Diese Sinnestraumräume interessieren mich. Wir Frauen leben fast unser ganzes Leben allein. Nur zu den Festen dürfen wir uns etwas gönnen. Aber was ist in der Zeit zwischen diesen wilden Feiertagen?“
„Die Männer plagt doch dasselbe Leid.“
„Oh, ihr wisst ja gar nicht, wie viele von ihnen heimlich hinaus in die Stadt gehen, um sich zu vergnügen. Natürlich gibt es da draußen keine reinen Frauen, aber verzichten wollen die Männer trotzdem nicht. Da kann ja nichts passieren, denken sie sich.“
„Kann denn doch etwas passieren?“ Aureli hatte die Unsicherheit in Anas Gedanken erkannt.
Die Königin wirkte nachdenklich.
„Es wäre für die Männer im Palast doch fair, wenn auch sie solche Räume bekämen. Da kann ganz sicher nichts passieren. Und es erfordert auch ein bisschen Fantasie, damit es funktioniert“, erklärte Cari. „Es fördert das Denkvermögen, denn ohne Fantasie erlischt das gewünschte Bild sehr leicht. Man muss schon sehr konzentriert in diesen Raum hinein gehen, damit es echt wirkt.“
„Ich möchte einen solchen Raum besuchen. Ihr habt doch sicher einen auf eurem Schiff.“ Ana war wild entschlossen, sprang aufgeregt umher.
„Er muss auf die Bedürfnisse konfiguriert werden“, erklärte Koli. „Die Luft muss wohl der Luft da draußen ähnlich sein, nicht der hier in den Räumen.“
„Das erfordert eine medizinische Untersuchung, damit nichts generiert wird, was deinem Organismus schaden kann. Verstehst du?“ Cari wollte selbstverständlich die Sicherheit in den Vordergrund stellen.
Doch Ana war nicht zu bremsen. „Ich will heute mit euch zu eurem Schiff kommen.“
„Dann solltest du Pallto sagen, wo du bist.“
„Oh, nein! Der will dann noch mitkommen. Der bleibt mit den beiden bis morgen früh in diesem Gefängnis. Wenn wir wieder herkommen, dann werde ich sie befreien.“
„Das ist eine brutale Strafe, Ana.“
„Das hat er verdient, Cari. Wirklich.“
„Okay. Wer kann die Schleuse öffnen?“
„Das werde ich regeln“, sprach Ana und verschwand sogleich in ihren ganz persönlichen Gemächern, in die selbst Pallto keinen Zutritt hatte, wie sie sagte.

Königin Anayana ließ Captain Pallto schon immer in dem Glauben, er hätte die Macht über die Atmosphärenschleuse. Doch in Wirklichkeit hatte sie selbst einen Überwachungssatelliten über dem Palast schweben, der jede Annäherung eines Schiffes, egal welcher Herkunft, registrierte und die Schleusentore entsprechend steuerte. Ebenso war es natürlich bei abfliegenden Gästen.
Sie betrat den Raum am anderen Ende des Ganges allein und begrüßte ihr Kind, dessen Vater Sarako war: „Meine liebe Saraki. Ich werde in Kürze mit unseren Gästen zu ihrem Raumschiff fliegen. Du öffnest uns bitte die Schleuse. Und morgen, wenn es wieder hell ist, achtest du auf uns, wenn wir zurückkehren, ja?“
„Ich werde auf euch achten, liebste Mutter.“
„So komm in meine Arme, geliebtes Kind“, sagte Ana, öffnete ihr Gewand und hüllte Saraki vollständig darin ein.

Captain Pallto, Rasko und Tarko waren nun schon eine recht lange Zeit in ihrem Gefängnis eingesperrt. Die frische Atemluft verursachte brutale Gelüste bei ihnen. Lange hatten sie sich zurückgehalten, belauerten sich und stießen mit Drohgebärden aneinander, doch als die Abenddämmerung hereinbrach, quollen ihre Augen hervor, ihre Zungen hingen gierig aus den Mündern, und sie begannen, sich die Gewänder gegenseitig zu zerreißen.
Auch Kroliaren hatten ein recht dichtes Fell, das vom Hals an abwärts immer dichter wurde. Um die Lenden herum war das Fell zudem sehr lang gewachsen, sodass die Geschlechtsteile kaum sichtbar waren. Das Gewand war bei ihnen ein Teil des Körpers, das sich selbst reparierte.
Schließlich verlor Rasko die Geduld. Er streckte seine Arme auseinander, um sein Gewand zu öffnen und stürzte sich auf Tarko, der sich wehrte. Er gab einige undeutliche Laute von sich, bis Rasko von ihm abließ. Doch dann stürzten sich beide gemeinsam mit aller Macht auf Pallto. Natürlich konnten sie ihn nicht gleichzeitig einhüllen. Und so musste Rasko warten, bis Tarko ihn wieder freigab. Es dauerte gar nicht lange.
Pallto selbst hörte nur die Stimmen der Rrokkari und der Königin auf der Landeplattform. Die Königin, dachte er, warum tut sie mir das an? Und dann hörte er sie fröhlich sagen: „Dann werde ich mir mal euer Schiff ansehen.“
Kaum waren sie alle im Shuttle, legten die Rrokkari ihre Schutzkleidung, die sie auch heute trugen, ab.
Augenblicke später schwebte der Gleiter davon. Pallto konnte es sehen, aber er fragte sich sogleich, wer denn nun die Schleuse öffnen mochte. Die Königin hat ein Geheimnis vor mir, ging ihm dann auf.

„Ihr zeigt mir bitte auch diese Sinnestraumräume, ja?“
„Oh, Ana, das ist schwierig.“ Cari versuchte das Thema schnell zu erledigen.
Doch Ana war neugierig. „Das werde ich schon lernen.“
Auf jedem Raumschiff der Rrokkari gab es diese Sinnestraumräume, da intime Verbindungen unter den Raumfahrern nicht erwünscht waren. Dort konnten sich Rrokkari mittels einer holografischen Inszenierung nach Herzenslust vergnügen. Die mentale Stärke, sich ein gewünschtes Bild zu erzeugen, hatten alle Rrokkari, allerdings in unterschiedlichen Ausprägungen. Manche verloren diese Fähigkeit im Laufe ihres Lebens.


Fortsetzung folgt ...
 
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ahorn

Mitglied
Hallo Rainer Zufall,

ein Quantensprung.
Das Einzige, was ich auszusetzen habe, sind die Perspektivwechsel. Es spricht nichts dagegen, als Allwissender zu schreiben. Ich kann mich sogar daran gewöhnen. Allerdings, dass du mich in der zweiten Hälfte dazu zwingst ein Kroliarer zu sein, überspannt für mich ein wenig den Bogen. Daher habe ich da erst einmal abgebrochen. Nicht das Kapitel weiterzulesen, sondern meinen Senf dazuzugeben.

SF, Weltraumabenteuer, Technik:
Sicher ist technisch alles denkbar. Allerdings habe ich meine Probleme damit, wenn der Energieerhaltungssatz ausgehebelt wird. :)
Von nichts, kommt nichts.
Der in vielen Büchern und Filmen beliebte Universalübersetzer.
Alle Menschen auf unseren blauen Planeten haben eins gemein: Sie sind Menschen. Ihr Sprechapparat ist identisch, dennoch gibt es Sprachen auf der Erde, die bloß eins gemeinsam haben: Sie dienen der Kommunikation.
Jetzt nehmen wir zwei Spezies von zwei verschieden Planeten. Syntax error. ;)
Ohne Input geht da nichts. Schlussfolgerung: Die Rokkarier und Kroliarier hatten bereits Kontakt.
Okay. Annahme, es gibt diese Zauberkiste. Kultur!
Ich habe es später angemerkt. ;)
Palast, Blöße.
Wieder eine Annahme. Stelle dir vor, du bist ein Entdecker und entdeckst das letzte nie von einem anderen Menschen besuchte Volk im Amazonas. Versuche, diesen zu verklickern, was ein Palast und ‚peinliche‘ Blöße ist. Dabei bist du, wie sie, menschlich.
Es kostet sicher Text, aber wäre eine Umschreibung da nicht logischer. ;)


Die ‚Carina‘ war das größte Raumschiff der Flotte. Majestätisch stieg sie auf, um bereits nach wenigen Augenblicken nicht mehr, als ein kleiner unscheinbarer / unauffälliger Punkt am Firmament zu sein.

…, bevor das Schiff sie passierte. (Was passierte?)
„Ich mache dir gerne immer wieder diese Freude, Captain“, sagte Danar fröhlich.
„Und du, mein lieber Danar, hast dich mal wieder selbst übertroffen. Aber das wird leider nichts ändern.“ ZEILENUMBRUCH Sie als seine Vorgesetzte hatte die Pflicht, ihn sogleich (sofort) zu entmutigen, denn sie wusste, dass er sie begehrte.
Derartige Emotionen waren auf einem Raumschiff jedoch tabu. Das wusste Danar natürlich. Er schaute fragend zu Aureli, der Wissenschaftsoffizierin und Seherin, (die neben / hinter ihm saß) fragen an herüber und erwartete den telepathischen Tadel

Drei Tage waren sie jetzt bereits unterwegs.

„Es bewegt sich sehr langsam. Wir kommen jetzt in Sichtweite (Sichtweite wer, wem? Wie wusste er zuvor, dass dort ein Schiff ist?)“, antwortete Patar und vergrößerte die Aussicht (Aussicht vergrößern?).

…, meinte die Kommunikationsoffizierin, während sie es weiter versuchte. und schließlich erfolgreich war (Sollte sich aus dem Kontext ergeben.) „Okay, jetzt sollte der Universalübersetzer funktionieren. Wir werden gerufen.“
„Auf den Hauptmonitor.“
Es ertönte eine fremde Stimme (Auf dem Monitor?): „Hier spricht Captain Pallto vom Raumschiff Batrumo, Königreich der Kroliaren. Wir haben ein Problem mit unseren Antriebssystemen, sind mächtig vom Kurs abgekommen.“

„Das ist der Treibstoff unseres Transraumantriebs (Der gefällt mir ;), aber bitte fang nie an Derartiges zu erklären. Er ist da und damit basta. :) ).“

„Wie können wir Ihnen denn jetzt helfen?“, erneuerte Cari das Angebot.

Wir sind hier in diesem Sektor wohl noch nicht gewesen. (Wohl noch nicht gewesen? Das wissen sie nicht? Haben sie sich verlaufen und all ihre Aufzeichnungen versemmelt. Mit denen würde ich keinen Ausflug machen. ;) )
Die Carina transferierte eine respektable Menge Triolicium auf die Antriebsmodule der Batrumo. So konnte der Flug bis zum Ziel in recht kurzer Zeit erledigt werden.
Ein bisl dürftig. :)

Darauf waren sie wohl nicht gefasst gewesen (erinnerte sich Danar – Bezug zum ihm herstellen), feuerten aber weiter, bis die Carina einen ausreichenden Abstand erreicht hatte, um außer Reichweite der ihrer eher schwachen Waffen zu gelangen.
Schließlich (Wie lang ist schließlich?) hatten sie Verodara erreicht. Der Planet war etwa so groß (in etwa der Größe von) wie Rrokkar, die Heimatwelt der Rrokkari. (Wie Danar feststellte)

„Das ist in Ordnung. Ich empfehle Ihnen jedoch, sich zumindest minimale Schutzkleidung anzulegen, um Ihre Blöße (Sind sie nackt?) zu bedecken.“
„Ihnen ist also aufgefallen, dass wir es dank unseres dichten Fells eigentlich (Was ist uneigentlich? Ist Fell eine Blöße?) nicht für nötig erachten, an Bord Kleidung zu tragen. Ich weiß nicht, warum Sie uns Schutz anraten, aber wir werden uns entsprechend einrichten (Einrichten?). Wir werden zu dritt kommen.“
„Bleiben Sie bitte dicht bei uns. Landen Sie dann auf dem Dach des roten Palastes (Woher soll die Bodentruppe wissen, was bei den anderen ein Palast ist?). Sie werden ihn sofort erkennen.“
Die Batrumo tauchte in die Atmosphäre des Planeten ein, das schien völlig problemlos zu funktionieren (Haben die bestimmt schon öfters gemacht. :) ).
Cari folgte und steuerte das Shuttle KOMMA – Einschub mit Aureli und Koli an Bord KOMMA – Einschub (‚Kolin und Aureli waren mit an Bord‘ wäre auch nicht schlecht.) auf den roten Palast (Palast hatten wie bereits) zu.
„Warum, glaubst du, sollten wir Schutzkleidung um unsere Blöße anlegen? Ich wage gar nicht, diesen Gedanken zu Ende zu führen“, sagte Koli.
„Ich habe sehr leichte (Impulse sind schwach, nicht leicht) Impulse seiner Gedanken empfangen“, offenbarte Aureli, die sehr starke telepathische Kräfte besaß. „Ich nehme mal an, dass sie so etwas, wie unsere Sinnestraumräume nicht haben. Sie leben also ihre Emotionen völlig frei aus, wo sie gerade gehen oder stehen.“
„Das ist ja barbarisch!“, schimpfte Cari. Sie war von der eigenen Tradition überzeugt. „Gerade für diese Dinge sollte es doch (Ist sie nicht überzeugt? Muss. ;) ) klare Regeln geben.“


Dann hatten sie ihr Ziel erreicht.
Auch ein bisl dürftig. Zeigen sie kein Interesse. Keine Kommunikation über die Landschaft und so? Das sind ja komische Typen.
Captain Pallto war eine stattliche (Stattlich im Bezug auf was? Außer, dass die Rokkari Fell haben, weiß ich von den nichts.) Erscheinung. Er kam aus dem Gebäude heraus auf die Landeplattform und begrüßte die Gäste: „Es ist mir eine Freude, Sie nun angemessen willkommen heißen zu können.“ Oh, die sind ja niedlich, dachte er (Wie, wer, wo, er), ging zielstrebig auf Cari zu, breitete seine Arme aus.

Doch Pallto ließ sich nicht beirren (Ahh, Pallto ist er, den wer wüßte sonst, außer er selbst, dass er sich nicht beirren ließ. Es wäre nicht schlecht, wenn du dem Leser darauf hinweisen würdest, dass du die Fronten gewechselt hast.), hob die Arme und wollte Cari umarmen. Er war mehr als einen Kopf größer als sie und trug ein dünnes Gewand aus hellblauem Stoff (Warum beschreibt er sich selbst? Wer erzählt hier überhaupt?).
„Sie tun sich nur weh“, warnte Cari, versuchte ihn zurückzuweisen, denn sie trug, wie er empfohlen hatte, einen sehr stabilen Torso, der all das bedeckte, was es bei einem humanoiden Wesen zu bedecken galt. (Wieder ein Wechsel?)
Auch die Kroliaren waren humanoid (Rokkaroid! ;) ). Cari und die anderen ahnten allerdings schon, warum sie sich schützen sollten. Denn als sie sich umsahen, waren sie ausschließlich von männlichen Vertretern dieser Rasse umgeben. (Allwissender Erzähler?)
Pallto blieb nun vor Cari stehen, denn er hatte die Unsicherheit der Rrokkari bemerkt.


Liebe Grüße
Ahorn
 
Hallo Ahorn,

ein Quantensprung? War das schon wieder ein Lob? Du bringst mich in Verlegenheit ... :oops:

Okay, zur Sache. Ein allwissender Erzähler, der erzählt, beschreibt Personen oder die Umgebung, zitiert die wörtliche Rede, beschreibt die Reaktionen und liest ebenso die Gedanken der auftretenden Persönlichkeiten. Bei einem Dialog halt von allen Beteiligten. Da wechselt er ständig die Perspektive.

Ja, die Sache mit dem Universalübersetzer ... Da muss ich nochmal drüber nachdenken, wie das funktionieren kann.

Definition "humanoide Wesen": der allwissende Erzähler muss auf irgendein Muster zurückgreifen, wenn er die auftretenden Wesen beschreiben will, oder? Aufrecht gehende Zweibeiner sind auf den ersten Blick vergleichbar mit uns. Da setzt er an.

Uups! Out of time - die Arbeit ruft. Das war es erstmal. Die Fortsetzung folgt in den nächsten Tagen.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

ahorn

Mitglied
Hallo Rainer Zufall

Okay, zur Sache. Ein allwissender Erzähler, der erzählt, beschreibt Personen oder die Umgebung, zitiert die wörtliche Rede, beschreibt die Reaktionen und liest ebenso die Gedanken der auftretenden Persönlichkeiten. Bei einem Dialog halt von allen Beteiligten. Da wechselt er ständig die Perspektive.
So ist es. Leider bin ich eher einfach gestrickt und favorisiere eher Lektüre, in der ich in einen Protagonisten aufgehen kann. Außerdem ging ich am Anfang nicht davon aus, da du – jedenfalls, was ich bis jetzt von dir gelesen habe – aus dieser Perspektive schreibst. Dann werde ich eben auch ein Kroliarer. :cool:

Das war ein Witz. :rolleyes:

Liebe Grüße
Ahorn
 

ahorn

Mitglied
Hallo Rainer Zufall,




.... Bei unseresgleichen ist es üblich, sich fest in die Arme zu nehmen, um die Stärke des Gegenübers (Glaube ich) einzuschätzen ...

„Unter Freunden ist das durchaus akzeptabel. Aber die wollen wir ja erst noch werden , nicht PUNKT nicht wahr?“, …

…, dass die Kroliaren wohl grundsätzlich sehr aufgeschlossen und freundlich gesinnt seien, …

…, sprach Rasko (Wer ist Rasko?) zu seinem Gefährten Tarko, mit dem er auf dem Balkon des östlichen Palastflügels stand, von wo dem sie die Landeplattform einsehen konnten.
„Das sind drei Weibchen (Woher weiß er das?). Er macht sich wohl Hoffnungen“, wetterte Tarko.

Sie spazierten auf dem Balkon weiter (Weiter? Sie standen), ...

Was sie jedoch nicht ahnen konnten ahnten (Den können, könnten sie), war, …

…, fanden jedoch trotzdem / allerdings (Wiederholung) keinen Eingang. Und noch bevor Bevor sie etwas sagen konnten, …

Es gibt ein Frauenhaus, wo in dem sie alle gemeinsam leben. Jede Stadt hat eine begrenzte Anzahl weiblicher Individuen, um die Population in Grenzen zu halten , verstehen PUNKT Verstehen Sie?“, bog er sich die Wahrheit zurecht, um nicht gleich alle Geheimnisse der eigenen Kultur preisgeben zu müssen. preiszugeben (Oder hat Cari ihn gezwungen. ;) )

…, bat er nun sie in den (Jetzt haben wir ein Problem ;). Ist der Saal aus seiner Sicht oder aus ihrer? Wenn er aus ihrer Sicht ist, müsste es ‚einen Saal‘ heißen.) geschlossenen (Was meinst du mit ‚geschlossenen‘ ?) Saal, …

Das erklärt es natürlich. Deshalb auch die Schutzkleidung, ja?“

Und natürlich Natürlich / Selbstverständlich sind die Bewohner des Palastes entsprechend ausgewählte Kroliaren, …

„Ja, ich gestehe, ich kann mich auch nicht ganz davon freisprechen. Wie Sie also sehen, hatte ich die Schutzkleidung nicht ohne Grund empfohlen.“

…, dass sie das nicht wirklich annehmen wollte annahm (Oder nahm sie es an und wollte es nicht glauben), fügte sogleich hinzu:

…, eröffnete Cari die Diskussion (Was will sie diskutieren?) zum Wesentlichen.

…, um die Gäste im Palast herumzuführen und ihnen PUNKT Ihnen alles zu zeigen, was sie zu sehen beliebten. Das größte Interesse galt natürlich gewiss der Kompressionsanlage, in der sie das Tronbrillium produziert wurde produzierten. Der Weg dorthin war allerdings sehr lang (Eher weit oder war es ein langer Weg?). Er führte unterirdisch aus dem Palast hinaus. Dort gab es eine Bahn, die die Wegezeit enorm verkürzte (Hört sich komisch an. ‚Mit der man zügiger sein Ziel erreichte.‘ Oder, sind sie in der Lage Zeit zu verkürzen. ;) ).
„Wo sind wir hier? Es kam mir vor, als wenn wir mehrere Kilometer gefahren wären“, bemerkte Cari. (Hubs! Die Rrokkarrier fliegen durchs All und kennen keine Bahn?)
„Das ist in der Tat so. Sicher sind Ihnen auch (Sollte ihnen noch etwas anders auffallen?) die Sicherheitsschleusen aufgefallen.“

Das ist richtig. Sie haben großes enormes technisches Wissen, ja?“

Zu hoher Druck kann zu Explosionen führen (Wat föör een Weisheit :) ), nicht wahr? Das könnte die Anlage zerstören.“

Dann erhalten sie noch zusätzlich einen Ring, damit sie nicht brechen können.

Trotzdem müssen wir manchmal abbrechen, wenn das Triolicium nicht absolut rein war ist.“
„Wir hätten durchaus Interesse an einer solchen Anlage“, bekräftigte Cari.
„Es ist leider sehr kompliziert, eine solche Anlage zu bauen. Bleiben Sie doch bitte noch zum Essen“, kürzte Pallto jetzt unverhofft abrupt ab. „Die Königin wäre sicher erfreut.“

„Dann werden wir natürlich selbstverständlich / selbstredend / gewiss bleiben.“


Dem fragenden Blick Captain Palltos folgte die sofortige Andeutung: „Sie werden schon (Oder will er ihnen drohen. :) ) sehen, warum.“
Pallto führte die Gäste in einen bunt geschmückten Raum, in dem in der dessen Mitte ein reich gedeckter Tisch stand.

Unser Organismus ist in der Lage, jede Zubereitungsart (Zubereitung sicher, aber jedes Nahrungsmittel? Versuche dich, wie ein Koala zu ernähren? Viel Spaß. :) ) entsprechend zu verarbeiten.“
Pallto nickte zufrieden.

Der ohnehin schon helle (hell erleuchtete / ausgeleuchtete) Raum erstrahlte regelrecht.

hre langen, goldgelben Locken (Zumindest haben die Kroliarer keine Federn, Schuppen oder sind gar nackt. ;) ) rundeten das bewunderungswürdige Bild ab.

„Ja, der Weltraum ist halt recht groß. Da ist es wohl eher Zufall, wenn man jemanden trifft“, meinte Koli.

„Unsere Männer sind für die Geschäfte zuständig und auch außerdem für die Sicherheit in jeder Weise.

..., die sich an ihrem Gleiter zu schaffen machen wollten gemacht hatten.

„Das ist richtig, aber auch ganz jedoch / allerdings für uns normal.

..., die dadurch natürlich dicker wurden. Bei sehr großen Mengen war das etwas unansehnlich. Mit einem einfachen Ritual, das sie nur in ihrer eigenen Umgebung durchzuführen pflegten, konnte sie dem Abhilfe geschaffen werden.

Pallto öffnete die riesige (Riesig?) Tür, Anayana schritt zuerst hindurch, die drei Rrokkari folgten.

„Sie werden es nie wieder tun “, hatte Aureli PUNKT“ Aureli hatte die Angst in den Gedanken der beiden Übeltäter erkannt.
„Dann will ich Gnade walten lassen. Rein mit euch!“, befahl sie die Königin. „Sie werden ein Jahr in der Mine arbeiten!“

...haben wir ganz erheblich eindämmen können. erheblich eingedämmt es ist keine so große Belastung mehr“, ...

Er war schon bereits zu lange der frischen Außenluft ausgesetzt.

Cari flog noch eine Schleife um die Landeplattform. Und dabei konnten die Rrokkari sehen Dabei sahen die Rrokkari, was dort geschah.

Sie wurden regelrecht eins miteinander, ohne dass auch nur irgendetwas zu sehen wäre, was dort unter diesem Gewand geschah.

„Wir haben auf Rrokkar doch die Luftqualität effektiv manipulieren können manipuliert , als die Emissionen der Anfangszeiten den Rrokkari Krankheiten gebracht hatten, die es vorher nicht gegeben hatte. Das ist nun wieder behoben. Diese Krankheiten sind ausgerottet. Wäre etwas in der Art nicht auch gleichfalls hier möglich?“

Vielleicht wäre es ihnen damit schon geholfen. Vielleicht ... Ja, ich sehe ein, es ist schwierig.“ Daher brach Cari den Gedanken ab.
„Sie bräuchten vielleicht beides. Bereiche, wo die reine Atemluft es zulässt, und Bereiche, wo diese Luft manipuliert wurde wird / würde, um es zu vermeiden.“

Sie diskutierten noch eine Weile und formulierten dann eine Nachricht, die sie per Lichtraumstrahl (Das würde ich anders nennen. Licht? ;) ) nach Rrokkar schickten, bevor sie sich zur Ruhe begaben.


Liebe Grüße
Ahorn
 

ahorn

Mitglied
Hallo Rainer Zufall,

blaue Elefanten fliegen höher oder wer legt das Ei?
In Science Fiction ist alles möglich, allerdings steht in Science Fiction Science. Die Frage ist daher, wie nahe ist der Autor der Natur - Naturwissenschaft. Dabei meine ich nicht den Superhyperraumantrieb :), sondern die beobachtete Welt.
Mann oder Frau.
Du schreibst in deiner Geschichte von Männern und Frauen, aber woher wissen die Rrokkaria wer bei den Kroliaren, männlich oder weiblich ist? Andersherum gilt dasselbe.
Gedankenexperiment.
Gehen wir davon aus, dass nicht nur die Physik, sondern gleichfalls die Biologie auf fremden Welten derart abläuft wie bei uns. Davon kann man sicher ausgehen, da organische Moleküle bis zu den Aminosäuren im Weltraum verbreitet sind.
Somit gibt es bei den anderen bestimmt eingeschlechtliche, wie zweigeschlechtliche Fortpflanzung. Lassen wir die eingeschlechtliche beiseite, weil sich die Frage nach Männlein und Weiblein erübrigt und scheuen uns die andere Variante an.
Was ist eine Frau? Eine Frau gehört zu der Gruppe, die sich fortpflanzen kann. Männer sind als Mutanten dazu nicht in der Lage, geben bloß ein Teil ihrer Erbanlagen weiter. Das ist zwar für alle Männer traurig, aber wahr.
Wie kann der Beobachter nun feststellen, wer Mann oder Frau ist, ohne sie selbstredend aufzuschließen? Er müsste vom Zeugungsakt bis zur Geburt dabei sein. Das kann dauern. :rolleyes:
Allein vom Äußern kann er es nicht. Denk an die Vöglein, unseren kleinen Freunden, den Dinosauriern. Wenn der kleine Piepmatz das Ei legt, dann …
Nah, klar, es gibt äußere Geschlechtsmerkmale. Vergiss es, es sind Aliens. Welchen Grund gibt es für diese Geschlechtsmerkmale.
Klaro, ein Penis hat gewiss Vorteile, aber der Rest? Würde die Menschheit aussterben, wenn Frauen keine dicken Möpse und breite Hüften hätten? Nein. Balzrituale. Der Hahn hat einen geschwollenen Kamm und das Weib .... Den Rest kannst dir denken.
Jetzt beantworte mir die Frage? Woher wissen die Rrokkaria beim ersten Kontakt, dass Palltos männlich und die Kroliaren, dass Cari weiblich ist.
Es müsste eher anders sein. Ich gehe mal davon aus, die männlichen Kroliaren genauso ticken wie Machos bei den Erdlingen. Welches Geschlecht hat Cari, als Kapitän in ihrer verschrobenen Gedankenwelt?
Die Antwort ist eindeutig. :cool:



Wer ist zuerst zu Hause, die Nachricht oder das Raumschiff?
Oder die Sache mit dem Lichtraumstrahl.
Erneut ein Gedankenexperiment.
Gehen wir davon aus, dass bestimmte Umstände gegeben sein müssen, dass sich eine Lebensform entwickelt, die über ihr einendes Ego nachdenken kann. Ihr Planet sollte in der Habitaten-Zone liegen. Es sei denn, sie sind Eislutscher. ;) Dieser Planet sollte eine Sonne umkreisen, die zumindest so lange lebt, dass sich auf dem Planeten diese Lebensformen entwickeln können. So ein Ding, was wir haben und bitte nur eine, nicht mehrere davon. Dieses Sonnensystem sollte sich in einer Region ihres Spiralnebels (Kugelhaufen kann man sicher ausschließen), in der ruhig zugeht. Das Zentrum kann man abhaken und auch die Spiralarme mit ihren Sternentstehungszonen sicher nicht förderlich. Also wie unsere Sonne: Dazwischen.
Das heißt aber wenig Sterne, somit größerer Abstand. Gehen wir mal von einem optimistischen Szenario aus: mittlerer Abstand der Zivilisation von 10 Lichtjahren.
Jetzt komm ich wieder zum Lichtraumstrahl. Wer ist zuerst daheim? Cari oder ihre Nachricht?
Streiche den Begriff. Sie senden einfach eine Nachricht. Wie ist doch egal, genauso egal, wie ein Superhyperraumantrieb. Blaue Elefanten fliegen eben höher. :cool:


Liebe Grüße
Ahorn
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ahorn,

wie ich sehe, warst Du ganz doll fleißig ...;):cool:
Ich muss Dir leider recht geben. In Fiction mag man sich alles zusammenspinnen können, was lustig klingt, aber die Science zieht einem dann den Teppich unter den Füßen weg, wenn man die Logik betrachtet.
Was die Erzählperspektive betrifft: ich hielt es nicht für machbar, dass eine Weltraumgeschichte nur aus einer Sicht funktioniert. Der Erzähler muss schließlich überall dabei sein, damit die Fäden zueinander finden.
Ich werde mich noch einmal über die Geschichte hermachen. Wird allerdings eine Woche dauern, schätze ich.
Auf jeden Fall vielen Dank für die sachdienlichen Hinweise.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

ahorn

Mitglied
Hallo Rainer Zufall,

Ich werde mich noch einmal über die Geschichte hermachen.
Muss nicht unbedingt sein. :cool:
Die Frage ist, was willst du mit der Geschichte erreichen?
Willst du einfach eine nette Weltraumgeschichte erzählen? Ist es okay. Jedenfalls gefällt es mir.
Willst du den Leser in unbekannte Welten entführen - Kapitän Kirk lässt grüßen, solltest du deine mitteleuropäische Brille absetzen. :eek:
Die Frau trug ein hellrotes Gewand,
Rot, die Farbe der Könige, klaro. ;)
Warum? Sie kann auch nackt sein und ihre Haut bunt bemalt sein. Vielleicht hat Pallto als Gardeuniform ein in allen Regenbogenfarben schillerndes Minikleid, das mit Edelsteinen verziert ist, an. Vielleicht schmückt ihnen wahrhaftig ein Federkleid. Die Frauen haben einen Penis, mit dem sie den Männern den Samen heraussaugen und legen Eier. :rolleyes:
Wie bei den Rrokkarien, die haben Fell, das finde ich cool oder eher warm.

Liebe Grüße
Ahorn
 
Hallo Ahorn,

och, doch. Du hast mir so viele sinnvolle Hinweise zugeworfen. Das soll ja nicht ganz umsonst gewesen sein.
Ja, so ein paar unbekannte Welten sollen es schon sein. Ich frage mich gerade, was Du glaubst, das ich durch die mitteleuropäische Brille sehe ... ;)
Die Rrokkari sollen durchaus Kontakt mit den Menschen bekommen. Mal sehen, was ich hier noch liefern werde.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 
Hallo Rainer,

sehe gerade, dass du schon Teil 2 eingestellt hast und da ist mir wieder eingefallen, dass ich ja noch Teil 1 lesen wollte …

Die 'Carina' war das größte Raumschiff der Flotte. Majestätisch stieg sie auf, um bereits nach wenigen Augenblicken nicht mehr, als ein unscheinbarer Punkt am Firmament zu sein.
—> kein Komma vor „als“, da ein purer Vergleich

bevor das Schiff sie passierte.
—> Das Schiff ist nur als Punkt zu erkennen (also weit weg; von wo aus gesehen eigentlich?), dann passierte das Schiff die Heimatwelt.
Das ist mir unklar. Ist das Schiff aus Sicht der Heimatwelt zunächst ein Punkt und dann fährt es wieder daran vorbei (passieren)?

und erwartete den telepathischen Tadel. Dieser fiel diesmal jedoch sehr sanft aus.
—> Kann ich mir nichts drunter vorstellen, unter einem sanften, telepathischen Tadel.

Drei Tage waren sie bereits unterwegs.
„Unbekanntes Schiff voraus!“, meldete Patar, der neben Danar saß und für die Raumüberwachung und die Waffen zuständig war. „Es bewegt sich sehr langsam“, fügte er hinzu und vergrößerte die Ansicht auf dem Sichtschirm.
—> Die Tagesangabe wirkt so hinzugepappt, an der nicht richtigen Stelle.

Sein dichtes pechschwarzes Haar
—> sein dichtes, pechschwarzes Haar
Regel: „Sind zwei aufeinander folgende Adjektive nicht gleichrangig, so steht zwischen ihnen kein Komma.“
Gegenprüfung: Wenn ein „und „ möglich ist, gehört dort i.d.R. ein Komma hin: Dichtes und pechschwarzes Haar / Das Haar ist dicht und pechschwarz.
Beispiele aus Duden:
Mit Komma:
ein süßes, klebriges Getränk
ein schwarzer, breitkrempiger Hut
Aber ohne Komma:
die jüngsten politischen Entwicklungen

Erneut dauerte es einige Augenblicke, bis der Übersetzer die Syntax angepasst hatte.
Sofort stellte Pallto seine offenbar drängendste Frage: „Sind Sie im Besitz von Tronbrillium?“
—> Das klingt, als wartet Paalto zunächst ab, bis die Syntax angepasst wurde, bevor er danach sofort weiterspricht.

Das steigert die Effektivität um mehr, als das Doppelte“,
—> kein Komma, siehe oben

antwortete Pallto sehr mitteilungsfreudig.
—> Wer empfindet es als mitteilungsfreudig? Der Erzähler? Einer der Protas?

Wir werden Ihnen Geleitschutz geben. Wir sind hier in diesem Sektor noch nicht gewesen.
—> Na, da sind sie ja eine große Hilfe als Geleitschutz, wenn sie sich nicht auskennen :)

Die Carina transferierte eine respektable Menge Triolicium auf die Antriebsmodule der Batrumo.
—> Hier wird ein interessanter, technischer Vorgang einfach in einem Satz abgehandelt. Wie genau kann ich mir das vorstellen? Wie die Befüllung eines Flugzeuges in der Luft? Schläuche? Automatisiert?

Aber es müssen ja nicht alle so gemein und hinterhältig sein, wie die Pesaken
—> Kein Komma.

Die Pesaken Waren ihnen in den letzten Jahren immer wieder begegnet.
—> waren

setzte Patar mit ein paar gezielten Treffern den Antrieb des fremden Schiffes außer Kraft
—> Nicht Treffer sind gezielt, sondern Schüsse, denke ich.

Rrokkari hatten, außer im Gesicht sowie an den Händen und Füßen, ein dichtes Fell. Ihre geschlechtsspezifischen Merkmale waren darunter verborgen.
—> Weiß nicht, aber das klingt zu erklärend/beschreibend. Ich empfehle, das in die Handlung mit einzubauen.
Man sollte ja auch nicht schreiben: Sein Haar war schwarz, sondern es in die Handlung einweben wie z.B.: Er kämmte sich durch sein schwarzes Haar (o.ä.).

Nach drei Tagen hatten sie Verodara erreicht. Der Planet hatte etwa die Größe von Rrokkar, der Heimatwelt der Rrokkari.
—> So ein Vergleich ist für den Leser nicht so sinnvoll, weil er die Größe von Rrokkar nicht kennt.
Oder wüsstest du, wie alt Finja ist, wenn sie etwa so alt ist wie Zoe? :)

offenbarte Aureli, die sehr starke telepathische Kräfte besaß.
—> Das hast du schon mal erwähnt.

Ich nehme mal an, dass sie so etwas, wie unsere Sinnestraumräume nicht haben.
—> kein Komma vor „wie“

Fast so schön, wie bei uns auf Rrokkar.
—> dto. Da könnten noch mehr sein. Diese nur als Beispiele.

Sie leben also ihre Emotionen völlig frei aus, wo sie gerade gehen oder stehen.“
„Das ist ja barbarisch!“, schimpfte Cari. Sie war von der eigenen Tradition überzeugt. „Gerade für diese Dinge muss es doch klare Regeln geben.“
—> Was ist denn die eigene Tradition?

Oh, die sind ja niedlich, dachte er, denn er überragte die Rrokkari um mehr als einen Kopf.
—> Warum hier plötzlich der Perspektivwechsel, das Eindringen in Palltos`Gedanken?

Darunter kam ein dunkles Fell zum Vorschein, welches, wie bei den Rrokkari, den Rumpf und die Geschlechtsteile verbarg.
—> Ja, so stelle ich mir die Beschreibung vor, anstatt wie weiter oben rein informativ.

Cari und die anderen ahnten allerdings, warum sie sich schützen sollten. Denn als sie sich umsahen, waren sie, so vermuteten sie, ausschließlich von männlichen Vertretern dieser Rasse umgeben.
—> Woher diese Angst vor männlichen Wesen? Gibt’s da eine Vorgeschichte? Wäre interessant zu erfahren.

So, muss leider aufhören. Abendessen ruft.
Lese mir auch noch in Ruhe die bisherigen Kommentare durch.

Bis später und
LG, Franklyn
 

ahorn

Mitglied
Hallo Frankyln Francis,

dennoch dichtes pechschwarzes Haar ;)

Ob Sie eine Vorliebe für dunkles bayerisches Bier oder eher für leichte, herbe Rotweine haben, ist natürlich Geschmacksache. Für die Kommasetzung in solchen Verbindungen gilt dies allerdings nicht. Hier erfahren Sie mehr.

Bei der Frage, ob zwischen Adjektiven ein Komma zu setzen ist, ist entscheidend, ob es sich um gleichrangige Adjektive handelt, die aufzählenden Charakter haben, oder ob eine feste Verbindung aus Substantiv und Adjektiv vorliegt, die durch ein weiteres Attribut näher bestimmt ist. Beim bayerischen Bier oder dem französischen Rotwein handelt es sich jeweils um einen Gesamtbegriff, der eine solche feste Verbindung bildet. Tritt ein weiteres Adjektiv hinzu, darf kein Komma gesetzt werden, darum also dunkles bayerisches Bier oder kräftiger französischer Rotwein.
Vor allem vier Gruppen von Adjektiven treten in solchen Gesamtbegriffen häufig auf:
  • Adjektive, die Farben bezeichnen (ein wolkenloser blauer Himmel),
  • Adjektive, die Materialien benennen (die alte steinerne Brücke),
  • Adjektive, die die Herkunft bezeichnen (ein bekannter spanischer Autor),
  • Adjektive, die die Zugehörigkeit nennen (eine wichtige amtliche Mitteilung).
Anders stellt sich die Lage dar, wenn Adjektive aufzählenden Charakter haben und gleichrangig sind; in solchen Fällen ist das Komma obligatorisch: ein leichter, herber Rotwein; nettes, freundliches Personal.
Übrigens: Vor allem eine Faustregel kann bei der Frage „Komma oder nicht?“ sehr hilfreich sein. Kann man das Wörtchen und problemlos zwischen die Adjektive setzen, handelt es sich um gleichrangige, die durch Komma getrennt werden.
[Duden]

dichtes und pechwarzes Haar, trotzdem ist ein Komma nicht untersagt.

Liebe Grüße
Ahorn
 
Hallo Rainer,

es geht es Stückchen weiter ...

Aureli hatte die Szene sehr aufmerksam beobachtet und die Gedankenströme der Anwesenden wahrgenommen. Nun sandte sie ihren Gefährtinnen die Botschaft,
—> Das „nun“ ist überflüssig, da das Beobachten und Wahrnehmen schon vorbei ist (wegen „hatte“).

Aureli hatte die Szene sehr aufmerksam beobachtet und die Gedankenströme der Anwesenden wahrgenommen. Nun sandte sie ihren Gefährtinnen die Botschaft, dass die Kroliaren grundsätzlich sehr aufgeschlossen und freundlich gesinnt seien, dass sie jedoch ebenso frevelhafte Gedanken hatten, die sie so gut es ging unterdrückten.
Zwei junge Kroliaren hatten, unbemerkt von den anderen, die Begrüßungsszene beobachtet.
—> Wortwiederholungen

Zwei junge Kroliaren hatten, unbemerkt von den anderen, die Begrüßungsszene beobachtet.
„Pallto biedert sich mal wieder viel zu sehr an“, sprach Rasko zu seinem Gefährten Tarko, mit dem er auf dem Balkon des östlichen Palastflügels stand, von dem sie die Landeplattform einsehen konnten.
„Vielleicht sind das drei Weibchen. Er macht sich wohl Hoffnungen“, wetterte Tarko.
—> Ich würde die Namen sofort bringen. Z.B.:
Rasko und Darko, zwei junge …

Bevor sie etwas sagen konnten, erstarrten sie und waren fest mit dem Shuttle verbunden. Sie konnten nicht einmal mehr miteinander sprechen.
—> Kann ich mir nichts drunter vorstellen. Wurde sie festgesaugt, sozusagen vom System verhaftet, kleben sie fest?

Verstehen Sie?“, bog er sich die Wahrheit zurecht, um nicht gleich alle Geheimnisse der eigenen Kultur preiszugeben.
—> Wer macht hier diese Schlußfolgerung? Plötzlich ein wertender Erzähler?

„Sie haben also einen Männerüberschuss. Wir wurden schon sehr auffällig beäugt, wie ich festgestellt habe. Das erklärt es natürlich. Deshalb die Schutzkleidung, ja?“
—> Die Schutzkleidung dient also den Frauen als Schutz vor den notgeilen Kerlen?

Aber sollte etwas passieren, werden alle Schleusen automatisch aktiviert, wenn es an der ersten erkannt wird. Sie werden unverzüglich geschlossen. Dann kann zumindest dem Palast kein Schaden drohen.“
—> Werden die Schleusen aktiviert oder geschlossen?

„Sie haben sich während dessen optisch verändert“,
—> währenddessen

Rrokkari hatten einen Stoffwechsel, der nicht verwertbare Teile der Nahrung pulverisierte und in die Haare des dichten Fells transportierte, die dadurch dicker wurden. Bei sehr großen Mengen war das etwas unansehnlich.
—> Ist irgendwie schon lustig.

Mit einem einfachen Ritual, das sie nur in ihrer eigenen Umgebung durchzuführen pflegten, konnte dem Abhilfe geschaffen werden.
—> Lass mich raten: Sie schütteln ihr Fell aus wie ein pudelnasser Hund? :cool:

Passen Sie genau auf“, bat sie, betätigte die Entriegelung.
Königin Anayana hielt inne, beobachtete, was geschah.
Nach wenigen Augenblicken lösten sich Rasko und Tarko von der Hülle des Gleiters, waren wieder in der Lage, sich zu bewegen und starrten die anderen entsetzt an.
„Die Verschlusstechnik verhindert ein Eindringen, indem sie die Körperwärme kompensiert und die Personen, die damit in Kontakt sind, fixiert“, erklärte Koli.
—> Wie wird das denn entriegelt? Da würde ich mir mehr Details wünschen.

Hier muss ich leider Schluß machen. Schaffe es jedesmal nicht, in einem Rutsch durchzukommen. Der Text ist auch gerade nicht kurz :)

Hoffe, du kannst mit meinen Anmerkungen etwas anfangen.

Schönen Abend und
liebe Grüße, Franklyn
 
Hallo Franklyn,

ich habe Deine Anmerkungen gelesen, aber ich habe gerade nicht so viel Zeit, mich darum zu kümmern. Mach ruhig schon mal weiter ... :) Mein Dank ist Dir gewiss.
Die Zeit zum Abarbeiten wird sich für mich schon finden.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Verstehe ich das richtig, die wollen durch Sex mit den (für sie) Aliens ihr "Blut auffrischen"? Ich dachte, das ist eine Science-Fiction-Geschichte, nicht Fantasy.
 
Hallo jon,

schön, dass Du vorbeischaust.

Natürlich kann das nicht funktionieren, wird auch nicht passieren. Das ist nur eine absurde Idee - geboren aus der Verzweiflung, dass das eigene Volk aussterben wird, wenn sich nichts ändert - dreier (auch ;)) in dieser Kultur oft zu kurzsichtig denkenden Männer.

Die Grenze zwischen Science Fiction und Fantasy empfinde ich manchmal als sehr fließend, auch wenn bei ersterem noch eine gewisse Logik zu bedenken ist.
Zudem stelle ich mir die Frage: Wenn später Menschen in dieser Geschichte auftreten, kann es dann noch Fantasy sein?

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 

jon

Mitglied
Teammitglied
Ah, verstehe! Dann ist es okay. Heikel wäre es, wenn es einfach so funktionieren würde. Aber es stimmt, die Grenzen sind nicht starr. Es kommt immer auch auf die Story-immanente Erklärung an.

Klar geht Fantasy auch mit Menschen.
 
Hallo Franklyn,

habe mich Deiner Korrekturvorschläge angenommen. Einige Kleinigkeiten habe ich geändert.

—> Was ist denn die eigene Tradition? Ja, da muss ich noch ein bisschen mehr Tiefe bringen. Da meine Geschichten immer sehr dialoglastig sind, fällt es mir manchmal schwer, die richtige Stelle für solche Erklärungen zu finden. Sie sollen ja nicht wie dazwischengeklemmt wirken.
Oh, die sind ja niedlich, dachte er, denn er überragte die Rrokkari um mehr als einen Kopf.
—> Warum hier plötzlich der Perspektivwechsel, das Eindringen in Palltos`Gedanken?
Ja, für den allwissenden Erzähler finden Palltos Gedanken in diesem Augenblick statt, wo er die Rrokkari erblickt und ihre Zurückhaltung gedanklich belächelt.
—> Woher diese Angst vor männlichen Wesen? Gibt’s da eine Vorgeschichte? Wäre interessant zu erfahren. Tja, Angst? Instinkte, würde ich sagen. Ist doch bei den Menschen auch so. Eine unbekannte Gegend fördert ein mulmiges Gefühl bei einer solchen Begegnung.

Liebe Grüße,
Rainer Zufall
 
Hallo Rainer,

bzgl. "Tradition":

—> Was ist denn die eigene Tradition? Ja, da muss ich noch ein bisschen mehr Tiefe bringen. Da meine Geschichten immer sehr dialoglastig sind, fällt es mir manchmal schwer, die richtige Stelle für solche Erklärungen zu finden. Sie sollen ja nicht wie dazwischengeklemmt wirken.
Es muss/soll auch gar keine Erklärung sein, finde ich.
Vielleicht kannst du das szenisch zeigen, also einen Teil der Tradition/eine Sitte oder ähnliches in einer Handlung einbauen.

Du erwähnst "barbarisch". Ich verstehe es so, dass die ihrige Tradition das verabscheut. Da ließe sich sicher eine kleine Handlung zu schreiben.
Vielleicht existiert auch eine Präambel, ein immer wieder aufgesagtes Gebet oder ein Lied, das in Teilen "vorgetragen" wird. Es gibt unterschiedliche Dinge, die keine pure Erklärung wären.

Liebe Grüße,
Frankyln
 



 
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