Ich glaube Memento ist da als großer Film ziemlich einzigartig und das macht ihn auch letztlich so erfolgreich. Ich finde Christopher Nolan als Regisseur maximal gut, aber nicht herausragend. Was er aber wie kein anderer versteht ist das Editing (engl. Schnitt). Damit ist die Kunst gemeint zu wissen, wann in der Geschichte welche Szene gezeigt werden soll um den bestmöglichen Effekt zu erzielen. In Memento hat Nolan das fast schon perfektioniert. Der Film hat eig. eine Geschichte, die chronologisch erzählt wie eine x-beliebige Krimi-Geschichte wäre. Aber die Art und Weise, wie der Film erzählt wird, macht die Geschichte unfassbar spannend mit einem Wendepunkt, der sogar noch tiefgründige moralische Fragen aufwirft.
Dazu sei aber gesagt, dass es Geschichten gibt, die sich eher für so ein Shuffeling von Szenen eignet als andere. Eine sich aufbauende Beziehung zwischen zwei Charakteren halte ich für so etwas eher ungeeignet, weil man als Leser oder Zuschauer die Entwicklung nachvollziehen muss.
Auch eignet sich so etwas mehr für Filme, als für Bücher. So ein Film dauert im Regelfall um die 2 Stunden. In der kurzen Zeit kann man sich vieles merken und Schlüsse ziehen, weil man bei der Sache ist.
Ein Buch liest da meist länger. Und ich will behaupten, dass die wenigsten Menschen ein Buch, das über 300 Seiten hat, am Stück durchlesen. Ich bin zwar ein langsamer Leser, aber selbst meine Mutter liest Bücher über mehrere Tage hinweg verteilt. Um da einen Überblick zu behalten, wann was im Buch geschehen ist, brauche ich eine Aufmerksamkeitsspanne, die der eines Übermenschen gleicht. Oft habe ich schon nach ein paar Kapiteln vergessen, was ich gerade alles im Detail gelesen habe.
Bestenfalls habe ich in einem Buch verschiedene Timelines, die aber auch linear erzählt werden. Gelegentlich kann man mal einen Rückblick irgendwo einbauen, aber mehr würde ich meinen Lesern da nicht zumuten. Darum wird in Büchern selten durcheinander erzählt, weil das einfach nicht so gut funktioniert.