Hallo Heike!
Ich finde sowohl die Story als auch die Umsetzung einfach nur SPITZE !!!
(Mit der klitzekleinen Einschränkung, dass es für Dich Typisch ist,
kein "knappes" Ende zu schreiben). Mit meiner kleinen buddhistischen
Ader kann ich der Story rein gar nichts negatives oder bedrückendes
abgewinnen .... soetwas ist halt EIN Gesicht des Lebens. Gerade
deswegen beeindruckt mich die Klarheit und Prägnanz, mit der Du diese
schwer zu liebenden Seiten (Saiten) des Lebens fast schon "liebevoll" vor
meinen Augen entstehen läßt. Genau das ist die Magie der Geschichten-
erzähler aller Kulturen, die wissend vom Leben berichten ... und das ohne
mit Moral, Effekthascherei, Besserwisserei oder mitleidsheischend den
Zuhörer zu bevormunden. Bei aller Eindringlichkeit hast Du mir immer
die Freiheit gelassen, mir meine eigene Meinung zu diesem "häßlichen"
Gesicht des Lebens zu machen, meinen eigenen Gefühlen nachzuspüren.
Damit hast Du mich in die Situation gebracht, mich an Deinem Thema
einige Millimeter weiterzuentwickeln zu können - ohne mich gegen eine
Bevormundung von Dir Erzählerin wehren zu müssen.
Als Dein Freund bleibt mir allerdings denn dann doch die Luft weg ...
wieviel Leid mußt Du in Dir tragen, um soetwas so authentisch
und eindringlich schreiben zu können? Als Dein Freund wünsche ich
Dir von ganzem Herzen, dass eines Tages in solchen Texten von Dir
auch noch die Weisheit DESJENIGEN Geschichtenerzählers Platz greift,
der an solchem Leid nicht nur stark (im Sinne von Widerstandfähig)
geworden ist - sondern der auch in dem Sinne gewachsen ist, dass er
darüber hinaus eine tiefe Liebe gegenüber ALLEN Äußerungsformen dieses
unseres Lebens empfinden kann. D.h.: Ich wünsche Dir die Kraft und
die Fähigkeit, Deine Zuhörer mit dem zu "versöhnen", was Du erdulden mußtest! In diesem Sinne freue ich mich auf Deine weiteren Texte.
*liebdrück*
Dein Ralph-Till-Fringilla