Schmorbraten
Der Frühling naht und die Hormone,
die steigen, weil seit Jahren ohne
Ehefrau ich leben muss,
die alte machte viel Verdruss.
Der Drang zum Weibe steigt seit Wochen,
vielleicht, so hoff' ich, kann das Kochen
die Blonde vom Büro erweichen,
mit Essen lässt sich viel erreichen.
Sie ist zwar schlank, doch isst sie gerne,
so komm ich näher aus der Ferne,
und säuselnd frag’ ich, was sie dächt’?
„Schmorbraten“, sagt sie, „wär’ nicht schlecht!“
Zum ersten Male also Braten!
Das Kochbuch hat mir angeraten,
ich bräuchte Fleisch, dann Sahne, Butter.
Das kann ich, glaub’ ich, ohne Mutter.
Das Fleisch gekauft im Supermarkt,
da ist der Opel leicht geparkt.
Zehn Kilo, denk’ ich, müssten reichen,
genug, um Erna zu erweichen,
Tomaten, Mehl und Sellerie,
’ne Pizza noch, man weiß ja nie.
Noch Rotwein brauch’ ich für die Sauce,
das krieg ich hin, was soll die Chose!
Die Männer-Vorfahr’n jagten Bären
und mussten sich der Mammuts wehren,
der Supermarkt ist mein Revier,
dort jag’ ich heute das Getier.
Was soll’s, wenn das die Frauen wollen,
dann mach’ ich’s halt, was soll das Schmollen.
Danach, da winkt ’ne tolle Nacht,
dann hat’s das Kochen ja gebracht!
Zum Glück besitz’ ich ja Gerät,
und wenn man dieses Fleisch anbrät,
da dacht’ ich, hilft der Wasserstoff
vom Schweißgerät. Na gut, ’s gab Zoff,
der Nachbar wollte sich erregen
zum Lärm der Hilti und der Sägen.
Selbst dreißig Stunden in der Pfanne
war’s Fleisch noch hart, dann kam die Panne.
Ich weiß, ich hätt’ das hingekriegt,
fast hätte ich das Fleisch besiegt.
Gerade als der Braten glühte,
stand Erna da, und sie erblühte
rot auf als ich mit Saucen-Schaum
vom Feuerlöscher mit viel Raum
nicht nur die Pfanne überfüllte,
nein, auch noch Erna weiß verhüllte.
Ich folgte nur dem, was ich las!
Und nach zwei Flaschen Wein im Glas,
da löscht’ ich so den Braten ab
- was des Hormonstaus Ende gab.
Die Erna ging dann doch recht schnelle.
Vorher da rief sie „Fahr zur Hölle!“,
grad’ so wie wenn ich Teufel wär’,
nicht mal mein Säuseln gab was her.
Da saß ich nun mit meiner Kunst,
doch sprach ich zu mir mit Inbrunst:
„Im Grunde macht’ ich alles richtig,
und gutes Werkzeug ist auch wichtig.“
Das Walken in Betonmaschinen,
das Fräsen gegen die Trichinen,
die Löcher, so kam’s mir zu Ohren,
für’n Speck, die kann Metabo bohren!
Die Technik, die war ganz o.k.!
Der Einkauf war’s, wie eh und je!
Am Wein lag’s nicht! Konnt’ ich es wissen?
Der Metzger hat mich nur beschissen!
Die Pizza kauend sag’ ich mir,
„Ich weiß, es war das falsche Tier!“
Es wird mir klar, ich war ein Tor,
das Fleisch war von ’nem alten Schmor.
8.2.2004
Der Frühling naht und die Hormone,
die steigen, weil seit Jahren ohne
Ehefrau ich leben muss,
die alte machte viel Verdruss.
Der Drang zum Weibe steigt seit Wochen,
vielleicht, so hoff' ich, kann das Kochen
die Blonde vom Büro erweichen,
mit Essen lässt sich viel erreichen.
Sie ist zwar schlank, doch isst sie gerne,
so komm ich näher aus der Ferne,
und säuselnd frag’ ich, was sie dächt’?
„Schmorbraten“, sagt sie, „wär’ nicht schlecht!“
Zum ersten Male also Braten!
Das Kochbuch hat mir angeraten,
ich bräuchte Fleisch, dann Sahne, Butter.
Das kann ich, glaub’ ich, ohne Mutter.
Das Fleisch gekauft im Supermarkt,
da ist der Opel leicht geparkt.
Zehn Kilo, denk’ ich, müssten reichen,
genug, um Erna zu erweichen,
Tomaten, Mehl und Sellerie,
’ne Pizza noch, man weiß ja nie.
Noch Rotwein brauch’ ich für die Sauce,
das krieg ich hin, was soll die Chose!
Die Männer-Vorfahr’n jagten Bären
und mussten sich der Mammuts wehren,
der Supermarkt ist mein Revier,
dort jag’ ich heute das Getier.
Was soll’s, wenn das die Frauen wollen,
dann mach’ ich’s halt, was soll das Schmollen.
Danach, da winkt ’ne tolle Nacht,
dann hat’s das Kochen ja gebracht!
Zum Glück besitz’ ich ja Gerät,
und wenn man dieses Fleisch anbrät,
da dacht’ ich, hilft der Wasserstoff
vom Schweißgerät. Na gut, ’s gab Zoff,
der Nachbar wollte sich erregen
zum Lärm der Hilti und der Sägen.
Selbst dreißig Stunden in der Pfanne
war’s Fleisch noch hart, dann kam die Panne.
Ich weiß, ich hätt’ das hingekriegt,
fast hätte ich das Fleisch besiegt.
Gerade als der Braten glühte,
stand Erna da, und sie erblühte
rot auf als ich mit Saucen-Schaum
vom Feuerlöscher mit viel Raum
nicht nur die Pfanne überfüllte,
nein, auch noch Erna weiß verhüllte.
Ich folgte nur dem, was ich las!
Und nach zwei Flaschen Wein im Glas,
da löscht’ ich so den Braten ab
- was des Hormonstaus Ende gab.
Die Erna ging dann doch recht schnelle.
Vorher da rief sie „Fahr zur Hölle!“,
grad’ so wie wenn ich Teufel wär’,
nicht mal mein Säuseln gab was her.
Da saß ich nun mit meiner Kunst,
doch sprach ich zu mir mit Inbrunst:
„Im Grunde macht’ ich alles richtig,
und gutes Werkzeug ist auch wichtig.“
Das Walken in Betonmaschinen,
das Fräsen gegen die Trichinen,
die Löcher, so kam’s mir zu Ohren,
für’n Speck, die kann Metabo bohren!
Die Technik, die war ganz o.k.!
Der Einkauf war’s, wie eh und je!
Am Wein lag’s nicht! Konnt’ ich es wissen?
Der Metzger hat mich nur beschissen!
Die Pizza kauend sag’ ich mir,
„Ich weiß, es war das falsche Tier!“
Es wird mir klar, ich war ein Tor,
das Fleisch war von ’nem alten Schmor.
8.2.2004