schneller sand

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laudabilis

Mitglied
@mavys

Hallo,
du bringst es auf den Punkt. Abgesehen vom Thema Zeit, dass mich schon seit einiger Zeit (sic!) literarisch umtreibt, soll und will dieses Gedicht nichts anderes als eine jener Nächte schildern, "die eigentlich nicht hätten sein dürfen".

Diese Formulierung von dir finde ich übrigens genial. Du solltest sie aufheben und hin- und herbewegen. Im Herzen wie im Hirn. Da lässt sich mit der Zeit (sic!) sicher ein wirklich brauchbares Gedicht oder auch ein kleines Prosastück drauf aufbauen.

LG,
laudabilis
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo lauda,

ein vorschlag:

dieser abend mit dir
zu schnell rinnt
die zeit durchs glas
perlen worte und sekt

ich glaube durch die umstellung der worte
gewinnt die strophe.

eine weitere anmerkung:
den titel halte ich für zu aufdringlich,
mithin ist auch das bild"schneller sand"
etwas schief.

ich denke "sand" allein würde es tun.
es braucht die adjektivische verstärkung nicht.
der leser weiß das bild selbst zu vervollständigen.

strophe zwei und drei fallen eindeutig ab.
wir erfahren nichts überaschedndes.

der letzte satz ist gelungen.

insgesamt:
ein guter start, dann fällt es ab, hat aber für mich einen versöhnlichen schluß.
sechs punkte von mir bei dieser ausführung.

lg
ralf
 

laudabilis

Mitglied
hallo ralf,

hab vielen dank für diesen ausführlichen kommentar mit der wirklich ins detail gehenden analyse.

zunächst erst mal nur soviel: der titel ist gesetzt. ich wollte und will in dieser überschrift einfach zeit und zeitmesser miteinander kombinieren.

zu allen weiteren ausführungen von dir: ich habe es in der debatte über dieses gedicht schon erwähnt - das handschriftliche script liegt noch immer neben meinem rechner. ich will mir einfach die zeit gönnen, über mein werk und eventuell vielleicht doch noch vorzunehmende änderungen nachzudenken. vorschläge für änderungen liegen ja nun genügend vor.

ansonsten finde ich den text, so wie er jetzt ist, eigentlich gut und trauere nur noch den verlorenen zeigern der ersten version nach. aber die leser und mitautoren haben überwiegend recht gehabt. hätte ich die zeiger drin gelassen, wäre eine nicht passende und auch nicht beabsichtigte duplizität zur überschrift entstanden. nämlich zwei verschiedene zeitmesser.

ich bin übrigens hellauf begeistert darüber, wie sich hier wieder einmal die geister an einem text von mir reiben und abarbeiten. von begeisterung bis hin zu dezidierter und konstruktiver kritik und textarbeit wie jetzt im falle deines kommentars ist wirklich alles dabei. und sind wir deshalb und zu diesem behufe nicht alle hier bei der leselupe unterwegs? ;)

ich bitte dich: klick dich ab und an mal wieder rein in diesen text, vielleicht wirst du ja tatsächlich noch einige deiner vorschläge in späteren versionen wiederfinden. nur eben nicht im titel :D

lg,
laudabilis
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo lauda,
es ist und bleibt dein text und du mußt dich mit ihm wohl fühlen.
ist dir aufgefallen, das du in deiner antwort auf meinen kom.
ein interssantes wort benutzt hats:
"zeit-messer".
es passt zwar nicht direkt in dein stück, aber ein messer und die zeit, da gehen bei mir die bilder auf wanderschafft.

gerne werde ich weiterhin - nicht nur bei diesem stück-
deine texte lesen.

lg
ralf.

P.S.
Ich habe in meinem letzten tagebucheintrag über den anspruch von lyrik sinniert.
deswegen meine klaren worte.
aber, es sind eben auch nur meine, also auch nur eine meinung.
 

laudabilis

Mitglied
hallo ralf,

zeit ist tatsächlich ein thema, dass mich schon geraume zeit (sic!) umtreibt. und die von dir jetzt in deiner antwort gewählte formulierung

ist der titel eines gedichts, das ich hier vor einigen wochen oder monaten eingestellt habe. jenes gedicht beschäftigt sich aber unter einem ganz anderen aspekt mit der zeit. nämlich mit den gedanken des insassen einer todeszelle, dem gerade mitgeteilt wurde, dass seine hinrichtung in 24 stunden bevor steht.

lg,
laudabilis
 

laudabilis

Mitglied
schön zu wissen bzw. zu erfahren, dass man(n) auf irgendeine art und weise im leben doch zeit-weise seine spuren hinterlässt :D
 

Ralf Langer

Mitglied
hallo lauda,
die zeit als wort, als wesen, umtreibt mich ständig.
auch hier habe ich ein paar gedanken im tagebuch gepostet

gut nacht
ralf
 

laudabilis

Mitglied
hab dank, marie-luise. sowohl für den wohlwollenden kommentar als auch für die großzügige bewertung.

liebe grüße aus der nacht,
laudabilis
 

laudabilis

Mitglied
lb ralf,

zeit ist und hat, ganz abgesehen vom philosophischen moment, etwas sehr ambivalentes. ich erlebe das selbst beständig am und im eigenen ganz realen leben.

einerseits führt mir eine angegriffene gesundheit tagtäglich vor, dass zeit endlich sein kann, was mich dazu geführt hat, gewisse dinge endlich mal nicht mehr vor mir herzuschieben, sondern frühzeitig (sic!) zu ordnen, damit meinem sohn im fall des falles zumindest gewisse formalitäten erleichtert werden.

andererseits fröne ich unter anderem das hobby der paläontologie und kenne nur zu gut das glücksgefühl, eine pflanze oder ein tier als versteinerung an licht der welt und der zeit zurückzubefördern, die bzw. das vor möglicherweise jahrmillionen diese welt bevölkert hat.

in einem solchen spannungsfeld kann bzw. muss doch jedes lyrich ins philosophieren geraten! im eigenen denken ohnehin, im idealfall aber auch in eigenen literarischen hinterlassenschaften.

liebe grüße aus der magdeburger nacht,
eberhard
 

laudabilis

Mitglied
schneller sand

dieser abend mit dir
zu schnell rinnt
die zeit durchs glas
worte perlen und sekt

eins sein mit dir
eine stunde oder zwei
schon springen die
zeiger auf morgen

morgen heißt abschied
erinnerung und

wunsch nach mehr
sand im glas
 

laudabilis

Mitglied
@ alle

Liebe Leute, ich habs nun doch wieder zurück in den Originalzustand verändert. Meine Trauer um die Zeiger war einfach zu groß. Tatsächlich geht es mir in diesem Gedicht auch weniger um die "nacht, die eigentlich nicht hätte passieren dürfen" (frei nach mavys), sondern um den Themenkomplex Zeit und Zeitmesser. Den hier besungenen Seitensprung hat es zwar gegeben, er diente mir aber in diesem Gedicht lediglich als nonfiktionales Transportmittel für das eigentliche Anliegen.

Ich bin von mehreren Menschen in dem Gedanken bestärkt worden, wieder zu den Zeigern zurückzukehren. Und die beiden Ersatzverse sind nun wieder da, wo sie ohnehin hingehören: allein und ausschließlich in dem anderen Gedicht aus eigener Feder, dem ich sie entlehnen musste.

Liebe Grüße,
laudabilis
 

mavys

Mitglied
Hallo?

Ich mag das Gedicht immer noch. Kann mir jemand sagen warum meine Wertung gestrichen wurde?

Alles liebe mavys
 

laudabilis

Mitglied
die wertung, die am weitesten vom durchschnitt aller wertungen entfernt liegt, wird vom system automatisch gestrichen. das heißt aber nicht, dass sie verloren geht. wenn es mehr leser/mitautoren gibt, die in ähnlicher höhe voten, taucht sie automatisch auch in der zählung wieder auf.
 



 
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