Schon Herbst!

4,70 Stern(e) 9 Bewertungen

fee_reloaded

Mitglied
Schon packt der Herbst die Welt in Watte,
verbirgt am Hang die Wiesenmatte;
die weite Welt, die uns umfängt,
wird wieder klein, vertraut, beengt.

Die Schwalben – eben fortgeflogen!
Der Igel hat sein Haus bezogen
und auch die Menschen zieht’s hinein
zu Kürbisduft und Kerzenschein.

Die Hirsche röhren um die Wette,
im Fuchsfell reitet keck die Klette;
der Mohn versamt sich mit dem Wind,
fliegt fort wie auch das Spinnenkind.

Der Mischwald steht in Blätterflammen,
die Stare finden sich zusammen,
wer bleibt, erfrisst sich Winterspeck
(bald ist das letzte Futter weg!).

Noch bläst der Sturm - die Winterruhe
folgt ihm bald nach. Und aus der Truhe
holt man die warmen Decken vor;
legt sich – dem Igel gleich – aufs Ohr.

Der Nebel webt es in die Zweige:
das volle Jahr geht nun zur Neige.
Die Tage dunkeln; wir beginnen
uns auf das Innen zu besinnen.





.sep_2025
 

Ubertas

Mitglied
Liebe Fee,

wer bleibt, erfrisst sich Winterspeck
(bald ist das letzte Futter weg!).
Was für eine schöne Einladung in den Herbst mit mehr als Herbst:)
Vielmehr als ein Herbstgedicht!!!
Zwischen den Zeilen.
So wunderbar umgesetzt, dass es mir die Ohrschoner wegweht.
Dann bleibt Zeit, die Botschaft zu hören.

Hervorragend!
Liebe Grüße, ubertas.
 

fee_reloaded

Mitglied
So wunderbar umgesetzt, dass es mir die Ohrschoner wegweht.
:) Herzlichen Dank für das überschwängliche, schöne Lob, liebe Ubertas!

Gerade von dir bedeutet mir das echt viel, weiß ich doch, du bist, was Natur angeht, jemand, der sehr genau und in die Tiefe wahrnimmt.

Natürlich auch euch meinen herzlichen Dank fürs Gut-Finden und Lesen, @klausKuckuck und @Tula !
Hab mich sehr über euren Besuch gefreut!

Liebe Grüße,
fee
 

Aniella

Mitglied
Gefällt mir sehr, spiegelt die augenblickliche Stimmung perfekt. Ein Blick nach draußen bestätigt jedes Wort.
LG Aniella
 

fee_reloaded

Mitglied
Nett ververste Herbstdoku, mich mag sie nicht Recht lupfen.
Damit kann ich gut leben, ,@Vasco .

Ich hatte beim Schreiben ehrlicherweise auch nicht das hehre Ziel der Erstellung von Weltliteratur vor Augen. ;)
"Nett ververst" trifft es insofern auch, als ich beim Schreiben eine nette Zeit (weil ebensolche Beschäftigung) hatte. Und dass das Ergebnis doch ganz gut ankommt, ist ein ganz wunderbarer Zusatz (Neben wage ich ihn nicht zu nennen...lol) effekt.

Womit ich übrigens keinem der überschwänglicheren Bewerter hier unterstellen möchte, er gäbe sich mit Mittelmäßigem (Nett ist ja - wie wir wissen - der kleine Bruder von ...ach, lassen wir das...lol) mehr als zufrieden. Die lesen eben anders - und jede/r mit dem ganz eigenen Lesehintergrund und eigener Wahrnehmung. Wenn dich der Text nicht so recht lupfen konnte, ist das natürlich schade. Vielleicht liegt es an meiner Art, eher leise Gedichte - und sehr unaufgeregte - zu schreiben.

Danke dir für den Besuch und die Rückmeldung. Wie ich sehe, bist du nach langer Pause im August wieder hier hochgetaucht. Find ich schön!

Grüße,
fee
 
Zuletzt bearbeitet:

Vasco

Mitglied
Danke für den netten Empfang @fee_reloaded, ja mich juckt es mal wieder.
Den kleinen Bruder wollte ich nicht andeuten, das wäre auch nicht gerechtfertigt, denn es passt ja alles in Deinem Herbstgedicht.
 
„Nett ververst"?

Das Gedicht ist perfekt ververst, von reinen Reimen, Verslänge, Silbenanzahl, Rhythmus und Strophenanzahl her, auch inhaltlich voll gelungen. Ich finde, es ist ein Musterbeispiel dafür, wie ein gelungenes Gedicht sein sollte.
 

sufnus

Mitglied
Das Gedicht ist perfekt ververst
Na dann ring dich doch zu einem Sternefünfer durch. :) Oder machst Du bei der Sternevergabe nicht mit? :)
Mir gefällt es auch wirklich gut - aus Fees Tastatur entspringt aber ja auch grundsätzlich nur... hm... wird das jetzt irgendwie zu dick aufgetragen? ... also: will sagen: Ich mag die Feegedichte halt einfach gern!!! :)
Bei diesem Vertreter bin ich vielleicht, wenn ich es in Sternen ausdrücken soll, etwas näher bei vier als bei fünf, aber das ist so ein persönliches Ding von mir bei gereimten Naturgedichten, da tu ich mir beim Schreiben schwer und zugleich (vermutlich verletzte Eitelkeit) auch ein bisschen beim Lesehöchstgenuss, wobei 4 Sternchen andererseits doch schon wieder verdammt nah an der CD (für die Älteren unter uns) sind. :)
LG!
S.
 
Na dann ring dich doch zu einem Sternefünfer durch.
Fünf Sterne habe ich längst gegeben, Sufnus, lange vor meinem Kommentar.
Erst schauen, dann meckern ... ;)

aus Fees Tastatur entspringt aber ja auch grundsätzlich nur...
Ich weiß, dass aus fees Tastatur nur perfekte Gedichte entspringen. Mir ging es darum, hier an einem Beispiel festzumachen, wie alles richtig ist - für User, die eventuell noch nicht so sattelfest sind. Wie ich z. B. ...
Mir hat dieses Gedicht nämlich sehr dabei geholfen, mir einiges zu merken, mehr als alle Theorie.

LG SilberneDelfine
 
Zuletzt bearbeitet:

fee_reloaded

Mitglied
Ich weiß, dass aus fees Tastatur nur perfekte Gedichte entspringen.
Naja...ich hau schon auch mal daneben, ihr Lieben. ;)
Es gibt so Tage, da hab ich Tomaten auf den Ohren. Da sollte ich das Reimen dann besser bleiben lassen (ein Lernprozess, auch DAS zu erkennen...lol).
Insgesamt aber freut mich euer großes Lob schon riesig, @SilberneDelfine und @sufnus .

Und ganz ganz besonders aber freut mich das:
Mir hat dieses Gedicht nämlich sehr dabei geholfen, mir einiges zu merken, mehr als alle Theorie.
Wie schön!


etwas näher bei vier als bei fünf, aber das ist so ein persönliches Ding von mir bei gereimten Naturgedichten, da tu ich mir beim Schreiben schwer und zugleich (vermutlich verletzte Eitelkeit) auch ein bisschen beim Lesehöchstgenuss
...und das ist doch auch voll okay und halb so wild! ;)

Ich selbst gebe den fünften Stern oft auch (oder nur), weil ein Text eben bei mir einen besonderen (Geschmacks)nerv trifft. Oder vergebe ihn eben nicht, wenn er mich - --- um Vascos Wortlaut zu bemühen - "nicht lupft". Dessen bin ich mir sehr bewusst und so möchte ich meine Sternevergaben auch verstanden wissen. Vier Sterne also als wirklich gut gemacht, was die Technik angeht, aber der Inhalt oder die Sprache nicht so ganz meins. Und auch dessen bin ich mir bewusst, dass jeder die Sterne anders interpretiert und einsetzt.
Der Anteil an "persönlichem Geschmack" ist mMn allen Sternebewertungen immanent, ob wir das nun wollen oder nicht. Und das ist auch in Ordnung so und kann anders gar nicht sein.
Insofern muss man diese auch so interpretieren und nicht alleinig als objektive Qualitätsbewertung "lesen". Ich sehe das Sternchen-Tool auch immer als eine Alternative zum geschriebenen Kommentar, wenn die Zeit gerade nicht reicht oder man im Moment irgendwie wortlos ist und dennoch mehr als ein "gesehen" dazulassen.

Und was Sterne einfach nicht liefern können, ist sowas hier:
ich mag Reimgedichte nicht soooo sehr.
Aber dieses hier gefällt mir ungewöhnlich gut.
DAS erhellt mir den trüben Regentag hier doch sehr sehr! Vielen lieben Dank, @Clown seiner Klasse !


Euch allen liebe Grüße und schön, dass ihr da wart und was dagelassen habt!
fee
 

sufnus

Mitglied
Hey SD!

Fünf Sterne habe ich längst gegeben, Sufnus, lange vor meinem Kommentar.
Erst schauen, dann meckern ... ;)
Es ist noch viel schlimmer als Du es Dir ausmalst: Ich habe sogar vorab extra nochmal genau nachgeguckt, ob Du nicht doch schon die 5-Sterne-Karte gezückt hattest - allein mein Gegenscheck scheiterte offenkundig an völliger Blindheit in Tateinheit mit einem vollumfänglichen geistigen Verwirrungszustand meiner unwerten Person.
Jetzt ist das auch geklärt. :)
LG!
S.
 

petrasmiles

Mitglied
Liebe Fee,

schön, Dich wieder zu lesen - ich selbst war erst in Urlaub und dann ein bisschen aus der Bahn geworfen - wohntechnisch - aber die Leselupe hilft auch dabei, mal über den Tellerrand zu schauen.
Ich stelle mit Befriedigung fest, dass das Schlechteste, was man über Dein Gedicht sagen kann, 'Naturbetrachtungen' oder so sind nicht so meins, womit nichts über das Gedicht gesagt wurde, und Lobpreisungen das Beste.
Letzteren möchte ich mich anschließen; ich fand dieses Herbstgedicht sogar ungewöhnlich konkret im Hier und Jetzt und sprachlich 'kecker'.
Der letzte Vers, der dann wieder einen ganz anderen Ton hat, gefällt mir inhaltlich so gut, dass er mein Lieblingsvers ist und darum ruhig die Tonart wechseln darf - selbst mit 'innen' 'beginnen' und 'besinnen', wo ich doch gar kein 'i'-Liebhaber bin :)
Ich muss es gleich noch einmal lesen.

Liebe Grüße
Petra
 

fee_reloaded

Mitglied
selbst mit 'innen' 'beginnen' und 'besinnen', wo ich doch gar kein 'i'-Liebhaber bin
Dann wiegt dein schönes Lob gleich doppelt so schwer, liebe Petra!

Lieben Dank! Das freut mich sehr!

Ja, ich war jetzt lange schreib- und lesetechnisch irgendwie weg vom Fenster.
Vielleicht, weil sich auch bei mir immer noch Einiges neu ordnet seit dem Wohnortswechsel. Das Sich-Einleben beschäftigt mich ganz gut. ;)

Dir liebe Grüße,
Claudia
 



 
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