Fencheltee
Mitglied
Wenn du einmal vom süßen Wein der Bourgeoisie gekostet hast, dann willst du immer mehr davon. Wenn feiner Zwirn deinen satten Bauch wohlig wärmt, dann vergisst du die kalten Nächte am Feuer, in denen du kritische Weisen gesungen hast und ohnmächtig warst vor Wut über die Ungerechtigkeiten auf dieser Erde.
Du beginnst zu glauben, dass du ein akzeptiertes Mitglied der gehobenen Klasse des Bürgertums geworden bist und labst dich an den dir dargebotenen Leckereien. Zur Überheblichkeit verderbend lässt du dich vom Busen der Dekadenz stillen. Dem tristen Palaver schenkst du interessiert dein Ohr und dem schnöden Mammon singst du nun dein Lied. Die elitären Menschen dieser Garde sind begeistert davon, wie gut du das kannst.
Nur noch selten kommt Wehmut in dir auf, die dich für einen kleinen Augenblick lang in die ehemaligen Zeiten zurück verführt. Sie waren nicht nur hoffnungslos, sondern bargen auch viel Gutes. Das Zusammenspiel der damaligen Verhältnisse schuf etwas, dass mit solidarischer Aufbruchsstimmung bezeichnet werden kann. Niemand sang für sich allein. Sobald einer anhob gesellten sich die Kehlen der Gleichgesinnten hinzu, fingen dich auf und hüllten dich in einem Teppich aus aufmunternden Tönen. Es war ein vielseitiger Chor in dem jeder seinen kleinen und wichtigen Beitrag leistete. Niemand war überflüssig und man konnte nichts falsch machen. Jeder half jedem und nahm niemandem was krumm – zumindest fühlt es sich rückblickend so an. Aber du fühlst noch mehr. Überschwängliches Glück durchströmt dich in deiner Erinnerung. So stark, dass dir Tränen in die Augen schießen und du die Lippen aufeinander pressen musst. Du wolltest die Welt verändern und sie zusammen mit deinen Freunden zu einem besseren Ort machen. Die gemeinsame Sache stand im Vordergrund. Besser noch, die Gemeinsamkeit war die Sache. Sie war freundlich, friedlich, laut und voller Enthusiasmus. Die Menschen dieser Zeit wollten sie.
Heute ist alles anders. Du kannst allerdings nicht mehr beurteilen, ob besser oder schlechter. Blind vor dem Elend, das dich umgibt, bist du froh darüber, dass du dir die Hände nicht mehr schmutzig machen musst. Dabei befleckst du sie mit Schuld in jeder Sekunde, die du in diesem Leben lebst.
Du beginnst zu glauben, dass du ein akzeptiertes Mitglied der gehobenen Klasse des Bürgertums geworden bist und labst dich an den dir dargebotenen Leckereien. Zur Überheblichkeit verderbend lässt du dich vom Busen der Dekadenz stillen. Dem tristen Palaver schenkst du interessiert dein Ohr und dem schnöden Mammon singst du nun dein Lied. Die elitären Menschen dieser Garde sind begeistert davon, wie gut du das kannst.
Nur noch selten kommt Wehmut in dir auf, die dich für einen kleinen Augenblick lang in die ehemaligen Zeiten zurück verführt. Sie waren nicht nur hoffnungslos, sondern bargen auch viel Gutes. Das Zusammenspiel der damaligen Verhältnisse schuf etwas, dass mit solidarischer Aufbruchsstimmung bezeichnet werden kann. Niemand sang für sich allein. Sobald einer anhob gesellten sich die Kehlen der Gleichgesinnten hinzu, fingen dich auf und hüllten dich in einem Teppich aus aufmunternden Tönen. Es war ein vielseitiger Chor in dem jeder seinen kleinen und wichtigen Beitrag leistete. Niemand war überflüssig und man konnte nichts falsch machen. Jeder half jedem und nahm niemandem was krumm – zumindest fühlt es sich rückblickend so an. Aber du fühlst noch mehr. Überschwängliches Glück durchströmt dich in deiner Erinnerung. So stark, dass dir Tränen in die Augen schießen und du die Lippen aufeinander pressen musst. Du wolltest die Welt verändern und sie zusammen mit deinen Freunden zu einem besseren Ort machen. Die gemeinsame Sache stand im Vordergrund. Besser noch, die Gemeinsamkeit war die Sache. Sie war freundlich, friedlich, laut und voller Enthusiasmus. Die Menschen dieser Zeit wollten sie.
Heute ist alles anders. Du kannst allerdings nicht mehr beurteilen, ob besser oder schlechter. Blind vor dem Elend, das dich umgibt, bist du froh darüber, dass du dir die Hände nicht mehr schmutzig machen musst. Dabei befleckst du sie mit Schuld in jeder Sekunde, die du in diesem Leben lebst.