Schwarz.Rot.Gelb.

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llceres

Mitglied
Du weißt, dass ich diese Frau bin.
Ganz in Schwarz.
Der Friedhof deiner Ängste.
Mein Gesicht ist dünn und blass,
Wangen leuchten.
Die Ränder meiner Lippen sind blutig.
In den Händen Schlamm,
Würmer unter den Nägeln.
Von meinen Wimpern fließt der Saft
wilder Brombeeren.
Zwischen der Brust halte ich
eine enthauptete Taube.
Lügen,
nein, lügen kann ich nicht.
Ich bin müde.
Gefährlich.
Verurteilt.

Du weißt, dass ich diese Frau bin.
Ganz in Rot.
Der Herd deiner Wünsche.
Mein Gesicht ist sinnlich,
Haut wie nasse Seide.
Bin immer nackt.
Von meinen Wimpern fließt Honig.
In den Händen Asche,
Feuer unter den Nägeln.
Zwischen der Brust halte ich
den Kelch deiner Träume.
Lügen,
nein, lügen kann ich nicht.
Ich bin müde.
Eifrig.
Wild.

Du weißt, dass ich diese Frau bin.
Ganz in Gelb.
Der Altar deines Glaubens.
Mein Gesicht ist verträumt und süß.
Die Lippen trocken.
Mein Körper im dichten Nebel verhüllt.
In den Händen ist Gold,
Myrrhe unter den Nägeln.
Zwischen der Brust halte ich
Schriftrollen deiner Erinnerungen.
Lügen,
zu lügen weiß ich nicht.
Ich bin müde.
Schüchtern.
Stumm.


Du weißt, dass ich diese Frau bin.
Lügen kann ich nicht.
Ich bin gefährlich und verurteilt.
Eifrig und wild.
Schüchtern und stumm.
Ich bin müde und

erschöpft.




Ceres
 

Patrick Schuler

Foren-Redakteur
Teammitglied
Das ist sehr intelligent komponiert!

Einzig, beim Gelb hadere ich. Ist der christliche Glaube zwar tragend, aber du musstest ihn ja ans Ende setzen, der Logik nach. Doch gehört er da hin? Das scheint die einzige kleine Dissonanz in diesem Text zu sein.

L.G
Patrick
 

llceres

Mitglied
Du weißt, dass ich diese Frau bin.
Ganz in Schwarz.
Der Friedhof deiner Ängste.
Mein Gesicht ist dünn und blass,
Wangen leuchten.
Die Ränder meiner Lippen sind blutig.
In den Händen Schlamm,
Würmer unter den Nägeln.
Von meinen Wimpern fließt der Saft
wilder Brombeeren.
Zwischen der Brust halte ich
eine enthauptete Taube.
Lügen,
nein, lügen kann ich nicht.
Ich bin müde.
Gefährlich.
Verurteilt.

Du weißt, dass ich diese Frau bin.
Ganz in Rot.
Der Herd deiner Wünsche.
Mein Gesicht ist sinnlich,
Haut wie nasse Seide.
Bin immer nackt.
Von meinen Wimpern fließt Honig.
In den Händen Asche,
Feuer unter den Nägeln.
Zwischen der Brust halte ich
den Kelch deiner Träume.
Lügen,
nein, lügen kann ich nicht.
Ich bin müde.
Eifrig.
Wild.

Du weißt, dass ich diese Frau bin.
Ganz in Gelb.
Der Altar deines Glaubens.
Mein Gesicht ist verträumt und süß.
Die Lippen trocken.
Mein Körper im dichten Nebel verhüllt.
In den Händen ist Gold,
Myrrhe unter den Nägeln.
Von meinen Wimpern tröpfelt Licht.
Zwischen der Brust halte ich
Schriftrollen deiner Erinnerungen.
Lügen,
zu lügen weiß ich nicht.
Ich bin müde.
Schüchtern.
Stumm.


Du weißt, dass ich diese Frau bin.
Lügen kann ich nicht.
Ich bin gefährlich und verurteilt.
Eifrig und wild.
Schüchtern und stumm.
Ich bin müde und

erschöpft.




Ceres
 

llceres

Mitglied
Vielen Dank Tula und Patrick :)

Patrick, hab mir den Teil noch ein mal angeschaut,
und bemerkt, dass das Wichtigste nicht dabei war.
Eine Zeile hab ich noch nachgetragen. Sorry :)

Seit 1813 das goldene Licht der Freiheit.

Und heute :
Was habt ihr denn zu sagen!
Antwortet die Politikerin,
die für sie arbeitet.



Ceres
 
G

Gelöschtes Mitglied 14616

Gast
Klasse!

Auch, dass du wieder hier zu lesen bist.

LG
Cellist
 



 
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