Hey Charlotte!
Große, loblauschende Freude!
Um ansonsten einen Blick hinter die Kulisse zu werfen: Der niederbrennende Nebel kam mir beim Schreiben als erstes in den Sinn und das Gedicht ist dann ungefähr rückwärts entstanden. Wobei ja offensichtlich ein eher sprunghaftes und locker gefügtes Assozationsgebilde zustande kam, das ich auch noch nicht so ganz einordnen kann. Auf alle Fälle darf ich nebenbefundlich einflechten, dass der doch etwas beunruhigende Gestus der Zeilen keineswegs als Anzeichen autorenhafter Miesepetrigkeit aufzufassen sein soll.
Aber zurück zu Deiner Irritation: So wie es jetzt dasteht, stellt der Schluss die "Geschichte" (wenn man das so nenne will), die vorher erzählt (???) wird, tatsächlich etwas auf den Kopf, was ja irgendwie dazu passt, dass das Gedicht tatsächlich jetzt auf dem Kopf steht, weil ja, siehe oben, die Einfälle genau andersrum erfolgt sind. Ein Niederschrieb in "korrekter" Reihenfolge kam für mich nicht so richtig in Frage - womöglich ist das aber ein Fehler. Zur Zeit tendiere ich noch dazu, dass die verkehrte Reihenfolge weniger pointenhaft rüberkommt als die korrekte Reihenfolge. Wenn die erste Zeile die letzte wäre, liest es sich für mich fast ein bisschen wie ein Witzgedicht. Die ist auch als Einstieg wahrscheinlich ein bisschen grenzwertig für die Textbalance in ihrer Schwarzhumorigkeit, könnte aber zumindest als leseaufmerksamkeitseinforderndes Signal begründet werden (?).
Auf alle Fälle zeigt Dein Kommentar, dass Du die Verscherung im Gefüge der Entstehung punktgenau rausgehört hast.
LG!
S.