Liebe Mandelbaum,
auch ich kenne die obige Zeile aus dem beeindruckenden Gedicht „Tränenhalsband“ von Selma Meerbaum-Eisinger und habe lange über die Hülle der Sehnsucht nachgedacht. Du hast es wunderschön beschrieben.
Wobei, ich sagen muss, wird der Titel des Gedichtbands „Ich bin in Sehnsucht eingehüllt ...“ getrennt von dem eigentlichen Gedicht interpretiert, mag eine andere Sichtweise erscheinen, als wenn man diese Zeile innerhalb des Gedichtes liest. Denn das Gedicht spricht schon von Weh und Klagelied. Wiederum heiß es auch: Mein heißes Sehnsuchtslied erfüllt die Welt und mich mit ihr. Also von Sehnsucht umhüllt und erfüllt. Jetzt wo ich so schreibe, wird mir klarer, dass die Sehnsuchtsklage das Objekt der Begierde betrifft, sie selbst aber von der Sehnsucht umhüllt ist, die sie am Leben hält. Es ergibt sich dann noch die Frage, warum sie ein aus Tränen schweres Geschmeid` krönt. Also ich komme doch eher zu dem Schluss, dass die Sehnsucht sie leiden lässt.
Liebe Mandelbaum, sehr schöne Gedanken hast du da zu Papier gebracht. Danke für diese Anregung.
Blumige Grüße
Rose