Mistralgitter
Mitglied
der Wind erwachte
bewegte den aus Holz geschnitzten Wimpel
auf dessen langer Stange in unserem Garten
als ob er ein Kurenkahn wäre
als ob sich gleich das feste braunrote Segeltuch blähte
als ob er über das flache Haff führe
und der Pinne gehorchte
ausgerichtet nach dem Wimpel am Mast
der anzeigt, woher Fischer und Boot kommen
abends dann würde der Fisch weich und glatt in der Hand liegen
die ihn salzt und zum Räuchern aufhängt
einst ein Essen für Arme
auch in dem großelterlichen Haus deines Vaters
der Geruch nach Rauch und Meer
und die düsteren rauen Stimmen der Frauen
wenn sie von ihrem Leben sangen
draußen das heimliche Flüstern im Dünengras
im kontinentalheißen Sommer
am Mittag bringt ein Junge einen dicken Blumenstrauß von der Nachbarin nach Hause
nichts davon gehört zu deinem Leben, meine Tochter
nie hörtest du das Knistern des harten Eises unter den Schuhen
konntest den Elch, das wilde Tier, nicht beobachten
der Düne auf ihrer Wanderung nicht folgen
du kennst das Land deines Vaters nicht
wir begruben ihn in fremdem Boden angesichts von schwarzen Wäldern
aber einen Wimpel hat er dir geschnitzt
mit einem Fischerhaus, dem Elch, den Krähen, dem Wappen
wie es die Fischer in seinem Ort seit jeher taten
über viele Jahrzehnte drehte er sich hoch oben über Blumen und Büsche
sein Land wohnte in unserem Garten
bis wir – du und ich – ihn zurücklassen mussten
bewegte den aus Holz geschnitzten Wimpel
auf dessen langer Stange in unserem Garten
als ob er ein Kurenkahn wäre
als ob sich gleich das feste braunrote Segeltuch blähte
als ob er über das flache Haff führe
und der Pinne gehorchte
ausgerichtet nach dem Wimpel am Mast
der anzeigt, woher Fischer und Boot kommen
abends dann würde der Fisch weich und glatt in der Hand liegen
die ihn salzt und zum Räuchern aufhängt
einst ein Essen für Arme
auch in dem großelterlichen Haus deines Vaters
der Geruch nach Rauch und Meer
und die düsteren rauen Stimmen der Frauen
wenn sie von ihrem Leben sangen
draußen das heimliche Flüstern im Dünengras
im kontinentalheißen Sommer
am Mittag bringt ein Junge einen dicken Blumenstrauß von der Nachbarin nach Hause
nichts davon gehört zu deinem Leben, meine Tochter
nie hörtest du das Knistern des harten Eises unter den Schuhen
konntest den Elch, das wilde Tier, nicht beobachten
der Düne auf ihrer Wanderung nicht folgen
du kennst das Land deines Vaters nicht
wir begruben ihn in fremdem Boden angesichts von schwarzen Wäldern
aber einen Wimpel hat er dir geschnitzt
mit einem Fischerhaus, dem Elch, den Krähen, dem Wappen
wie es die Fischer in seinem Ort seit jeher taten
über viele Jahrzehnte drehte er sich hoch oben über Blumen und Büsche
sein Land wohnte in unserem Garten
bis wir – du und ich – ihn zurücklassen mussten