Spaziergang III

meine straßen schweigen
taghell

hinter fernsehlicht
getränkten fenstern
die kluft zwischen
den worten

an den wänden
hängen blaue gesichter
ihre augen sind still

manchmal flackert
ein lachen erstickt
im schnee

bildstark
vielleicht ein wenig zu poetologisch und aussagefern

die letzte strophe mit interessantem rhetor. stilmittel (apokoinu)

alles eine gute fügung


gun.

Besten Dank. Vermutlich habe ich ein wenig zu dick aufgetragen. Z 1 war ursprünglich " Ich laufe durch schweigende Straßen"....Lg Oliver

Hallo Oli,

mal ein impressionistischer Gang durch deine Worte:
Spaziergänge durch fremde Behausungen, Museumsbesuche, Barrackenblicke...
Wir blicken über fremde Schultern in alltägliches.

Erklärungen von zweidimensionalen Abbildungen von Wirklichkeit auf den Fensterscheiben:

Die Kluft zwischen den Worten ;
vom „Schweigen“ gefüllt oder doch von „Stille“ oder vom „Stummsein“ oder Sprachlosigkeit. Alles ein und dasselbe Resultat.

Oder ist die Kluft der leere Raum? Wer weiß.

Ein flackerndes Lachen;
aus dem Fernseher aus einem Mund?

Es erstickt im Schnee. Er ist weiß, so unschuldig weiß...

Nur Weiter ! Die Kälte zerrt.

Es ist Winter, wohl dem der jetzt noch Heimat hat...


Starke Bilder. Etwas hinter verschlossenen Türen dringt immer zum Vorübergehenden.
Sei es lyrich oder der Leser.

Lg

Ralf

Ralf Langer schrieb:

Etwas hinter verschlossenen Türen dringt immer zum Vorübergehenden.
Sei es lyrich oder der Leser.

Zum Vergrößern anklicken....

genau so war es.......direkt nach einem Spaziergang geschrieben.......Danke sehr....

Viele Grüsse aus der Zweiten Liga

Ich werd euch vermissen.....

Gut weil ausdrucksstark! Solche Texte gefallen mir! Wesentliches in wenigen Zeilen!

Vielen Dank, lieber Bernd. Dein Lob tut gut!

Herzlichen Dank, Bernd......