Tänze

Zeder

Administrator
Teammitglied
Der Ursprung...

Hallo Manfred,

der Ursprung des Tanzes ist die Freude über die Fruchtbarkeit - über Regen - über ganz rudimentäre Dinge.
Kult?

Ich verstehe Deine "globale Sehnsucht nach Semantik" (s.o.).

Nur: Drücke sie dann auch bitte entsprechend aus! (und schreibe sie nicht einfach hin - ich bin eigentlich geneigt, diesen Text nach "Sonstiges" zu schieben, nur tue ich diesem schönen Forum damit weh).

Könntest Du in Deinem Text bitte verdeutlichen, was Du EIGENTLICH meinst?

Danke,
 

Nachtigall

Mitglied
Lieber Manfred,

gibt es Völker, die den Tanz als Ausdruck dessen was sie bewegt nicht kennen? Ich habe nichts darüber gefunden.
Er gehört zum Menschen. Doch die Sehnsucht zu erfassen, um was es sich dreht wird meiner Meinung nach immer Sehnsucht bleiben.

Semantisches Schweigen

Mutationen von Begriffen
nicht immer einwandfrei.
Sachverhaltskonstrukte
im Wahrscheinlichkeitsspektrum,
mehrt die Welten
auch ohne Not.

Semantisches Konstrukt
das spukt und spreizt
und die Lust
am Sprechen vergrätzt
Einsiedler schafft
oder Tänzer.

Mag Deinen Text, die Bilder und Gedanken, die er erzeugt.
Er bewegt etwas (in welche Richtung auch immer).

Ein Lächeln :)
Alma Marie
 

Manfred Ach

Mitglied
@Zeder

Aus deiner Bemerkung "ich bin eigentlich geneigt, diesen Text nach >Sonstiges< zu schieben, nur tue ich diesem schönen Forum damit weh" darf ich doch schließen, dass dir der Text nicht gefällt. Natürlich kannst du ihn verschieben oder auch löschen oder ihn dir sonstwohin stecken (ich hoffe, du verstehst Spaß!).

Ich soll also verdeutlichen, was ich EIGENTLICH meine. Freilich könnte ich auch einen Aufsatz drüber schreiben, aber ich dachte, ich bin in einem Gedichteforum, in dem ich auf geübte Leser dichter Formen treffe.

Zu deinen Einlassungen:

Kultus heißt URSPRÜNGLICH Ackerbau. Der von dir erwähnte Zusammenhang mit Fruchtbarkeit und Regen ist damit selbstverständlich impliziert, gar keine Frage! Der Tanz hat seinen Ursprung in kultisch-religiösen Formen (u.a. Fruchtbarkeitsbeschwörungen). Das steht so "entsprechend" da und ist "nicht einfach hingeschrieben", wie du meinst. (Manchmal möchte man mit Petrarca sagen: >Ich will nicht, dass man gänzlich ohne Mühe lese, / was ich nicht gänzlich ohne Mühe geschrieben habe<).

Was HEUTE Kult (kultig) ist, wurde mit der Disco angedeutet (wobei das Wort natürlich auch "Scheibe" assoziiert, also das frühere Weltbild, damit auch den Bezug zu "global" herstellend und zur Drehbewegung, zum Tanz).
Es ist auch keineswegs MEINE Sehnsucht nach Semantik angesprochen (das Gedicht ist distanziert und ohne lyrisches Ich). Die Tänze SIND klar festgelegte Semantik gewesen, heute aber wohl eher Ausdruck/Darstellung einer SEHNSUCHT nach Sinn. Weniger Sinn-Erkenntnis, vielmehr Sinn-ERLEBNIS.
Dass sich in den beiden Schlusszeilen der Zusammenhang von Tanz, erlebtem Sinn und Globus ausdrückt, muss ich wohl nicht noch näher erklären.

Zufrieden?

LG, Manfred
 

Zeder

Administrator
Teammitglied
Lieber Manfred,

ich will gar nicht mit Dir über Dein Wissen streiten - ich sehe durchaus, dass Du es hast!

Nur LESE ich es nicht in Deinem Gedicht.
Dort steht: Kult. Nicht: "Kultur". (Nicht: agricola.)

"Kult" ist ein jüngst geprägter Begriff für "was man traditionell gemacht hat". Dieses "traditionell" bezieht sich aber auf eine sehr kurze, von uns noch erlebte Vergangenheit; eine Kultur hat 2000 oder erheblich mehr Jahre "auf dem Buckel".

Damit bleibt Dein Gedicht für mich oberflächlich; dank Deiner Erläuterung wird ersichtlich, was Du schreiben WOLLTEST.

Viele Grüße,
 

Manfred Ach

Mitglied
@Zeder

o.k., dann eben oberflächlich.
Ist eine Zeder nicht ein Flachwurzler?

PS: Der Duden setzt Kult (als Kurzform) mit Kultus gleich.

Immer noch liebe Grüße,
Manfred
 



 
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