Die Welt: “In Emden verwehrt ein Busfahrer einer Nikab-Trägerin mehrfach die Mitfahrt. Aus Sicherheitsgründen, wie er ihr wohl sagte. Für den Fahrer könnte das Konsequenzen haben.
Fahrer und Busunternehmen würden angehört, kündigte der Stadtsprecher Eduard Dinkela an. Die Strafe für den Fahrer könnte eine Geldbuse von maximal 10.000 bedeuten.”
Karl Adema war ein schon länger in Emden Lebender, genau genommen war er ein schon immer dort Lebender, ein Eingeborener, in Emden, geboren und aufgewachsen. Na ja geboren war er eigentlich überraschender Weise in Hinte, im Haus seiner Grossmutter. Trotz dieses Umstands nannte er sich Emdener. Er war erbost, nicht nur über die Handhabung dieser Angelegenheit seitens de Behörde, sondern vor allem über die dümmlichen Kommentare zu dieser Nachricht, die diese lobten, nicht das Benehmen des Busfahrers, sondern das Vorgehen der Obrigkeit. Er beschloss etwas dagegen zu tun.
Schon am nächsten Morgen ging er mit einem blauen Turban ausser Haus, dessen Tuch so gewickelt war, dass es auch Mund und Nase verhüllte. Er beschloss zu seiner Arbeitstelle anstatt mit dem Rad mit dem Bus zu fahren. Man starrte ihn an. Niemand erkannte ihn. Der Busfahrer wagte nicht ihn am Einsteigen zu hindern. Eine Frau, an deren Seite er sich setzte, stand wortlos auf und setzte sich an einen anderen Platz. Der Bus füllte sich. Der Sitzplatz an seiner Seite blieb frei. Nicht nur das, es formte sich sogar ein leerer Raum im Umkreis einer Armlänge um ihn herum. Karl lächelte, aber niemand konnte es sehen. Er stand auf, stieg aus und ging zu Fuss zu seiner Arbeitstätte. Seine Kollegen lachten sich zu Tode über seinen Aufzug, aber sein Chef forderte ihn ärgerlich auf diese dumme Maskerade unverzüglich zu beenden.
Karl erklärte ihm, dass er seit gestern assimilierter Tuareg sei und als solcher dazu verpflichtet einen Tagelmust zu tragen. Sein Chef entgegnete, er könne so verkleidet hingehen, wo er wolle, jedoch nicht in sein Büro. Wenn er diese Vermummung nicht abläge, würde er ihn durch das Sicherheitspersonal des Platzes verweisen lassen. Karl zog den sorgfältig gefaltenen Artikel der “Welt” aus seiner Brieftasche und gab ihn seinem Chef zu lesen.
“Machen Sie wie sie wollen”, sagte er, “aber sparen Sie schon mal, um 10.000 Euros Strafe zu zahlen.”
“Bei der Sache mit dem Busfahrer ging es doch um Religionsfreiheit”, wandte sein Chef ein.
“Nirgends im Koran steht geschrieben, dass Frauen einen Nikab tragen müssen. Das ist eine Stammestradition und hat nichts mit Religion zu tun. Bei uns Tuaregs ist es Sitte einen Tagelmust zu tragen und deshalb werde ich ihn nicht ablegen, solange Frauen mit Nikab im Bus fahren dürfen.”
Fahrer und Busunternehmen würden angehört, kündigte der Stadtsprecher Eduard Dinkela an. Die Strafe für den Fahrer könnte eine Geldbuse von maximal 10.000 bedeuten.”
Karl Adema war ein schon länger in Emden Lebender, genau genommen war er ein schon immer dort Lebender, ein Eingeborener, in Emden, geboren und aufgewachsen. Na ja geboren war er eigentlich überraschender Weise in Hinte, im Haus seiner Grossmutter. Trotz dieses Umstands nannte er sich Emdener. Er war erbost, nicht nur über die Handhabung dieser Angelegenheit seitens de Behörde, sondern vor allem über die dümmlichen Kommentare zu dieser Nachricht, die diese lobten, nicht das Benehmen des Busfahrers, sondern das Vorgehen der Obrigkeit. Er beschloss etwas dagegen zu tun.
Schon am nächsten Morgen ging er mit einem blauen Turban ausser Haus, dessen Tuch so gewickelt war, dass es auch Mund und Nase verhüllte. Er beschloss zu seiner Arbeitstelle anstatt mit dem Rad mit dem Bus zu fahren. Man starrte ihn an. Niemand erkannte ihn. Der Busfahrer wagte nicht ihn am Einsteigen zu hindern. Eine Frau, an deren Seite er sich setzte, stand wortlos auf und setzte sich an einen anderen Platz. Der Bus füllte sich. Der Sitzplatz an seiner Seite blieb frei. Nicht nur das, es formte sich sogar ein leerer Raum im Umkreis einer Armlänge um ihn herum. Karl lächelte, aber niemand konnte es sehen. Er stand auf, stieg aus und ging zu Fuss zu seiner Arbeitstätte. Seine Kollegen lachten sich zu Tode über seinen Aufzug, aber sein Chef forderte ihn ärgerlich auf diese dumme Maskerade unverzüglich zu beenden.
Karl erklärte ihm, dass er seit gestern assimilierter Tuareg sei und als solcher dazu verpflichtet einen Tagelmust zu tragen. Sein Chef entgegnete, er könne so verkleidet hingehen, wo er wolle, jedoch nicht in sein Büro. Wenn er diese Vermummung nicht abläge, würde er ihn durch das Sicherheitspersonal des Platzes verweisen lassen. Karl zog den sorgfältig gefaltenen Artikel der “Welt” aus seiner Brieftasche und gab ihn seinem Chef zu lesen.
“Machen Sie wie sie wollen”, sagte er, “aber sparen Sie schon mal, um 10.000 Euros Strafe zu zahlen.”
“Bei der Sache mit dem Busfahrer ging es doch um Religionsfreiheit”, wandte sein Chef ein.
“Nirgends im Koran steht geschrieben, dass Frauen einen Nikab tragen müssen. Das ist eine Stammestradition und hat nichts mit Religion zu tun. Bei uns Tuaregs ist es Sitte einen Tagelmust zu tragen und deshalb werde ich ihn nicht ablegen, solange Frauen mit Nikab im Bus fahren dürfen.”