tageweise

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rogathe

Mitglied
pudel - entkernt

falten wir unseren kritischen verstand mottenkugelklein zusammen
verstauen ihn im hintersten winkel des dämokratischen hauses
wo sie in suppentrögen valium fürs volk verteilen
grenzflächenaktiv pudrige gefühle verpulvern
 

rogathe

Mitglied
halt!
mahnt mich der ahorn mit ampelroter hand
- ertappt -
ich streiche ihm zum abschied behutsam
übers blatt das sich am rand schon kräuselt
- sieh her -
auch meine finger altern krumm
doch wachsen dir im nächsten frühling neue
mir bleibt der schmerz
und nur an guten tagen
wirst du mich klimpern hören
 
D

Die Dohle

Gast
sozusagen ein herbst-herbst-gedicht, ja, so ist das ..., gut getroffen!


lg
die dohle
 

rogathe

Mitglied
ich
war mir meiner sicher
sogar als holobiont
nun weiss ich um
mutierende genome &
gewandelte mikrobiome
die nicht zu pathologisieren sind
doch
verzerrt nicht jede zelle
im gezerre um die beste symbiose
jedes ich
wird daraufhin mein letztes optimal

zumindest sitzt das grübchen noch
immer an derselben stelle
 

rogathe

Mitglied
finger fertig

goldglanz bedeckt schlammige wiesen
atem wölkt sich in den morgen
einer spricht das gebet - eine rührt sich nicht
die neben ihr schlief faltet die folie zur rose
und klemmt sie still in die toten hände
 

rogathe

Mitglied
zähe zeit

wenn die elster ihre nuss bei uns
im blumentopf versteckt
und wir blind sind von
der luft voll wasser
taub von leichter lippen lockungen
reiß die alten tapeten runter
ihre geheimnisse riechen
will ich nicht
lieber
gieß mir deine wahrheit in acryl
zum einlagern
über die winter hinweg
 

rogathe

Mitglied
novemberfrust

der tag löst sich nicht aus der nacht
verschluckt den horizont
die augen trüb von strichcodes
drück ich dicke pickel aus
und unbehagen
mit borstigen worten
die garstig im hals kratzen

wissen schützt vor glauben
 

rogathe

Mitglied
wer ist am schönsten?
ich – gleißt das eis
ich – funkelt die flocke
ich – graupelt der hagel
ich – glitzert der tropfen
wir sind allesamt wasser –
haucht der nebel und
hüllt sie in schweigen
 

rogathe

Mitglied
das hausschwein ist ein krustentier
beliebt bei bayern-feiern
von schwarten schwadronieren hier
beleibte knödelmeiern
der hummer hört es nebenan
voll kummer am büfett
vergräbt sich unterm eisberg dann -
salat als totenbett
das kümmelt den japaner nicht
er greift mit seinen stäbchen
geschickt nach feingewürztem kraut
und später dirndl-mädchen
so wird alsbald in trauter tracht
zur heißen nacht
gesülzt
 



 
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