Ich sehe es eher so, graue Wolfsfrau,
daß es einen klaren, vielleicht etwas abstrakt nüchternen Gedanken formuliert, gewiss aber nichts, was einem Gedicht anhängt wie das Lametta am Weihnachtsbaum. Es ist weder weihe- oder weihnachtsvoll, noch von außen als Schmuck übergeworfen, sondern einfach nur der Gedanke selbst, bzw, die beiden Gedanken, in die sich die Strophentreppe gliedert.
Und weiter: das Jenseits, Anderland, Fremdwelt, in dem die Traumflüsterer die Erinnerungen neu ordnen, sei es zur gesundenden Bewältigung, sei es einfach nur als Spiel des Innenfilms, wird wohl jeder dies hier lesende Dichter, also alle, die hier reinschauen, als Metapher für die Sprache verstehen, die in der Imagination der Leser, der Dichter, sich hervorträumt. Eine Selbstbeschreibung des Dichtens.
Gesundende Bewältigung, Spiel des Innenfilms, Umwuchtung der Zeit vom Vergangenheits-Gefangensein zur offenen Freiheit der Prophetensprüche, das ist Dichtung, metaphorisch Anderland, Traumwelt.
Trifft mitten ins Hegeljahr: die dreifache Bedeutung von "aufheben".
Die Traumflüsterer (Traumponiesflüsterer) heben sich mit der Zukunft ein Stück Vergangenheit auf, oder wenn sie Appetit haben, das Ganze der neu geordneten Erinnerung, oder sie heben die Vergangenheit mittels der Zukunft in himmelblaue Höhen, oder heben sie schlicht vom Boden der Tatsachen auf, oder wägen die beiden Imaginations-Seiten der Zeit, das Vor-dem-Jetzt mit dem Nach-dem-Jetzt, so mit der Waage ab, daß Zukunft alle Vergangenheit links und rechts von der Gleichung aufhebt. Umwuchtet. In die Zukunft hineinwirft, hinüberschlägt, in die Anderwelt.
grusz, hansz