Wahnsinn ist das ein genialer Text! Er liest sich sehr flüssig und ist absolut interessant, spannend und kurzweilig!
Mir gefiel die minutiöse, detaillierte Art, wie der Mann seine Vorbereitung und den Überfall beschrieb wahnsinnig gut. Ich dachte dabei an die Zeitlupen-Technik, die in der neuen Sherlock-Holmes-Hollywood-Verfilmung eingesetzt wird. Jedenfalls lief vor meinem Auge solch ein Film in Zeitlupe ab.
Doch schon beim Erzählen spürte ich eine Diskrepanz... einerseits war da die Faszination darüber, wie präzise der Mann vorging, aber man hatte schnell das ungute Gefühl, dass da etwas im Argen war. Irgend etwas MUSSTE schief gehen.
Aber was, das konntest du bis zum letzten Absatz geheim halten, hast ein paar Andeutungen reingestreut, die nichts verrieten, aber durch das Ende perfekt erklärt wurden.
Der Letzte Absatz an sich empfand ich dann aber als etwas abrupt.
Und im Nachhinein frage ich mich: Wieso ruft das Mädchen "Papa"? Es wird wohl nicht seine Tochter sein, denn sonst hätte er sie spätestens bei Licht erkannt. Und die Schwester, die Reporterin, hätte auch eine Tochter des Ehepaar sein müssen. Ist sie augenscheinlich aber nicht. Woher hat das Mädchen dann die Goldkette, wenn sie mit dem Ehepaar so nichts zu tun hatte?
Und: wurde das Ehepaar nicht aufgeklärt, wer der "Einbrecher" war? Normal hätte es doch einen Gerichtsfall gegeben, zu dem sie als Zeugen geladen worden wären und dann hätten sie ja mitbekommen was das ganze sollte. Wieso wissen sie nicht, was tatsächlich passiert ist?