James Blond
Mitglied
Gewiss doch, lieber Mondnein: Keiner lotet die Postmoderne so klangvoll aus, wie der Feire-Fiz!
Und nicht ohne Grund habe ich mir hier ein recht gut benotetes Exemplar von dir vorgeknöpft, also bitte darob keine Larmoyanz wegen ignoranter Punktierung aufkommen lassen ... Wir hatten diese Diskussion ja schon ein paar Mal. Die Avantgarde sollte sich nicht immer über schlechte Wege beklagen!
Nur: Ob das lyrische Klangerlebnis bereits ein hinreichendes ist? Ich möchte das bezweifeln, es erinnert mich zwar an beeindruckende, teilweise recht bombastische Musik, jedoch ganz ohne Melodie und Thema, musikalisch als "ambient" längst ein populärer Stil der cinematografischen Postmoderne. Hier treffen in der Tat Wagnerfreunde und - gegner aufeinander. Und da ich mich zu letzteren zähle, reicht mir bildungsschwangeres Getöse nicht; das phonetisch fortgesetzte Assemblieren von Topoi des althumanistischen Bildungsfundus erinnert mich eher an einen Studienrat auf LSD als an die Synthese divergenter Weltsichten.
Wer Beziehungsknoten meint, kommt letztlich um die Vermittlung von Sinn, um Aussage nicht herum. Die Sprache bietet dafür ja ausreichend Möglichkeiten, dies ist ihre ureigenste Aufgabe. Doch reicht dazu allein das Zitieren assoziierter Begriffe, das phonetisch geleitete Spiel mit klein gehackten Wortbröckchen nicht. Es will Perlen geistiger Regung vermitteln und landet dann doch beim Geplapper: Zitronen als Tritonen.
Grüße
JB
Und nicht ohne Grund habe ich mir hier ein recht gut benotetes Exemplar von dir vorgeknöpft, also bitte darob keine Larmoyanz wegen ignoranter Punktierung aufkommen lassen ... Wir hatten diese Diskussion ja schon ein paar Mal. Die Avantgarde sollte sich nicht immer über schlechte Wege beklagen!
Nur: Ob das lyrische Klangerlebnis bereits ein hinreichendes ist? Ich möchte das bezweifeln, es erinnert mich zwar an beeindruckende, teilweise recht bombastische Musik, jedoch ganz ohne Melodie und Thema, musikalisch als "ambient" längst ein populärer Stil der cinematografischen Postmoderne. Hier treffen in der Tat Wagnerfreunde und - gegner aufeinander. Und da ich mich zu letzteren zähle, reicht mir bildungsschwangeres Getöse nicht; das phonetisch fortgesetzte Assemblieren von Topoi des althumanistischen Bildungsfundus erinnert mich eher an einen Studienrat auf LSD als an die Synthese divergenter Weltsichten.
Wer Beziehungsknoten meint, kommt letztlich um die Vermittlung von Sinn, um Aussage nicht herum. Die Sprache bietet dafür ja ausreichend Möglichkeiten, dies ist ihre ureigenste Aufgabe. Doch reicht dazu allein das Zitieren assoziierter Begriffe, das phonetisch geleitete Spiel mit klein gehackten Wortbröckchen nicht. Es will Perlen geistiger Regung vermitteln und landet dann doch beim Geplapper: Zitronen als Tritonen.
Grüße
JB