Liebe Vera-Lena
bitte entschuldige meine späte Reaktion auf deinen Kommentar. Da der mir wichtig ist, habe ich auf dem Ganzen noch einmal herumgedacht.
hier hast Du treffend eine Depression beschrieben.
Das ist tatsächlich so, fällt jemand in Depression (Trauer, deren Grund er nicht kennt), dann erinnert er sich nicht mehr, wie es war vor der Depression. Ein endloses Leiden scheint programmiert.
In das Wort Depression werden heutzutage verschieden Gemütszustände zusammengefasst, die früher mit Schwermut, Trübsinn, Melancholie und auch Niedergeschlagenheit bezeichnet wurden.
Depression, da klingt Krankheit mit an. Etwas, das mit ein paar Pillen und Therapie heilbar ist.
Aber es gibt auch Menschen die depressiv sind, weil sie unheilbar krebskrank und nur noch ein paar Monate zu leben haben, sind - also durchaus Grund zu Freudlosigkeit haben.
Im Überdenken deiner und auch Einsprengsels Kommentare stieß ich auf, ich sage mal Einsicht, dass Lebensfreude wahrscheinlich eine gesellschaftlich allgemeine Erwartung an das Individuum ist. Mißmut zuweilen toleriert, aber Trauer gefürchtet und gemieden wird. "Trauerarbeit" hat ein Zeitfenster, für den ordungsgemäßen Ablauf sind Seelsorger und Psychologen zuständig, was darüber hinausgeht, ist behandlungbedürftig.
Die erste Strophe versucht die Gründe und die Ursachen auslösende Verdüsterung einer Seele ganz allgemein zu rationalisieren.
Die Zweite beschreibt was dies mit dem LyrIch macht. Die Kleinschreibung hier ist ein weiterer Ausdruck dafür.
Einen Tippfehler hast Du in der letzten Zeile der 2. Strophe.
Ich habe überlegt was du damit meinst, es muss sich wohl auf inert bezogen haben und habe endlich einen passenden Ersatz dafür gefunden der nicht so „gehoben“ klingt. (Ich glaube dass du dich darauf bezogen hast, Einsprengsel)
"Wohl dem, der tiefe Wurzeln hat."
Was könnte dieser Satz bedeuten?
Mit tiefen Wurzeln sind widrige Umweltbedingungen besser überstehbar. Deine Gedanken dazu fand ich hilfreich, meine eigenen besser zu verstehen.
Herzlichen Dank für deine Kommentare, ich habe mich darüber sehr gefreut.
Hallo Einsprengsel
Es freut mich, dass du die Grundstimmung dieses Gedichts hast nachempfinden können.
Die angesprochene „Sklavensprache“ habe ich nicht als negativ empfunden. Viele die sich politisch korrekt äußern, kennen die Diktatur des „das sagt man nicht“. Manch andere, die es nicht tun, entwickeln der Konsequenzen wegen, oftmals eine wahre Meisterschaft der Kommunikation zwischen den Zeilen.
Dem Gedicht hätte vielleicht etwas mehr Poesie gutgetan, so kommt es sehr rational daher
Ja, ich fürchte damit hast du recht, mein Ansatz zu Gedichten erfolgt über das rationelle Erfassen eines Gefühls/Situation und dies dann auf wenige Worte zu verdichten. Aber ich arbeite daran
Vielen Dank für deine Rückmeldung und bitte entschuldige, dass ich Zeit brauchte, diese zu
bedenken und zu bearbeiten.
Liebe Grüße euch beiden
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