Trümmer überall (Haiku)

wiesner

Mitglied
Die letzte Zeile ist nicht nur schlecht, sie ist auch falsch. Sie hat keine Affinität zur Vorgabe 'Knacken', das man hört.
Aus diesem Geräusch sollte man etwas herausholen und in die dritte Zeile verankern.

als lebe/wühle/rufe jemand - vielleicht so etwas ...

Na ja, bei diesem Autor ist das sowieso egal.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Wiesner, leider verstehe ich die Antwort nicht.
Würdest Du sagen, dass es falsch ist, weil niemand mehr lebt, wäre es klar.
Aber Du sagst, alles wäre egal "bei diesem Autor." Bitte erläutere.
 

wiesner

Mitglied
Du verstehst mich sehr gut. So blöd kann man nicht sein, meine Kritik nicht verstehen zu können. Unterlass diese Provokationen!
Dein Haiku hat eine entscheidene Schwäche - sie liegt in der dritten Zeile. Also arbeite daran.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich verstehe es nicht. Erkläre was falsch ist, bitte. Ist es das Thema der Zerstörung? Oder ist Duft des Verderbens nicht zulässig? Ich habe drei Sinne beschrieben, sehen, hören und riechen.
 
Zuletzt bearbeitet:

wiesner

Mitglied
Trümmer
dort ein Knacken
das Rufe freilegt



...oder so ähnlich

Es ist mir ein Rätsel, Bernd, dass Du als Fachredakteur für Feste Formen Haiku nicht verstehst. Ich empfehle Dir dringend, aus dem antiquierten Wikipedia-Müll auszusteigen und echte Fachliteratur zu lesen. Mein Tipp: Klaus-Dieter Wirth, Der Ruf des Hototogisu, Teil I u. II, ISBN 978-3-96233-155-9 .
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, wiesner,
ich habe einige Deiner Sachen nachgelesen, um es zu verstehen.

Bitte beachte: Ich bin jetzt 71 und trotzdem noch am Lernen.

Ich denke, Deine Version ist gut, aber ein anderer Inhalt.

In meinem Gedicht ist es zu Ende. Durch Krieg oder Erdbeben.
Was da ist: Knacken. Aber das Leben fehlt. Man riecht das Vergehen. Aber es ist niemand mehr da, der seufzen oder rufen kann. Sind Sinne wie Riechen und Fühlen in Haiku verboten?

Ich habe viel über Haiku gelesen und viel gelernt. Und ich bin immer offen. Eins, was ich gelernt habe: es gibt verschiedene Schulen und Ansätze in deutschen Haiku.


Deine Erläuterungen sind jetzt wieder fachlich. Aber überschätze mich nicht. Ich habe alle fünf Jahre viel Neues über Haiku gelernt. Ich bin aber kein Haiku-Spezialist.

Trümmer
dort ein Knacken
das Rufe freilegt


Rufe wäre hier eine Metapher, die man aber kaum als Symbol des Todes versteht. Es klingt, als sei da Leben. Aber das ist vorbei.

Hallo, mondnein,
Danke für Deine Antwort. Ich würde "das Rufe freilegt" akzeptieren, wenn es stimmen würde. Es wäre leicht behebbar.

Trümmer
dort ist ein Knacken
es legt Rufe frei.
 
Zuletzt bearbeitet:

wiesner

Mitglied
was auch immer "Affinität" heißen soll
die nächste Blödheit in diesem Faden

Haiku folgen einer inneren (Erzähl)Linie, Bernds Haiku besteht aus einer bloßen Auflistung, die völlig uninteressant ist, weil sie eben nur aufzählt, was ohnehin bekannt ist. Deshalb war ich erstaunt, dass er sein eigenes 'Pfund' (Knacken) nicht verwertet.
Mein Vorschlag hat die Ergänzung ...oder so ähnlich. Relativsätze sind im Haiku gar kein Problem, es ist Quatsch, sie als 'unhaikuisch' zu nennen (was für ein grausliches Wort!).

Eben lese ich Bernds Korrektur, ich schriebe noch kürzer

Trümmer
dort ein Knacken
Rufe zu hören



Nun hat sich das Ganze ohnehin erledigt. Ich habe mich fürs Leben entschieden, der Autor für den Tod - eingezäunt vom Gehabe eines 'Spezialisten'.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Wiesner, bitte verzichte auf Beleidigungen. Ich selbst halte es aus, aber - wie Du sagst - ich bin Redakteur und muss das deshalb schreiben. Beleidigungen entsprechen dem Tod. Kooperation entspricht dem Leben. Ich kann nicht zulassen, wenn Du andere beleidigst. Du möchtest das Dir gegenüber sicher auch nicht.

Was das Leben betrifft, ich habe mich auch fürs Leben entschieden. Ich habe aber Konsequenzen gezeigt aus falschen Handlungen. Ich habe es zu lange verdrängt. Aber das geht nicht mehr.


---
Wenn Du englisch kannst, empfehle ich: An Analysis of Shin keikō haiku and Dentō ha haiku from the Fundamental Inf...: The Wikipedia Library.

(Eine Analyse von Shin keikō haiku und Dentō ha haiku aus der Perspektive der grundlegenden Informatik.)


Autoren: Nami OHI
Quelle:
Journal of Contemporary Eastern Asia. 2013, Vol. 12 Issue 2, p35-47. 13p.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wiesner (#11)
: "Bernds Haiku besteht aus einer bloßen Auflistung, die völlig uninteressant ist, weil sie eben nur aufzählt,"

Es zählt nicht nur auf, es zeigt Entwicklung. In meinen und Deinen Varianten. In meinem ist auch ein Jahreszeitenwort im letzten Vers enthalten
 
Muss an dieser Stelle gestehen, dass ich bestürzt und angewidert bin angesichts der rüden, beleidigenden, destruktiven, streitsüchtigen Tonlage, in der der User wiesner hier kommuniziert.

#4 schlägt dem Fass den Boden aus.
Ganz mein Humor.
Erst aggressiv und mit Schmähworten („blöd“) austeilen:

„Du verstehst mich sehr gut. So blöd kann man nicht sein, meine Kritik nicht verstehen zu können…“

…und sich direkt im nächsten Satz über „Provokationen“ beschweren:

„Unterlass diese Provokationen!“
Welche Provokation überhaupt?
Der Autor Bernd hat hier nicht im Geringsten provoziert.
Im Gegenteil, für meinen Geschmack hat er viel zu freundlich nachgefragt, was der Kritiker wiesner mit seinen unverschämten, anmaßenden Repliken eigentlich sagen will (was das sein soll, weiß ich übrigens auch nicht.)
Das muss sich niemand gefallen lassen.
Ich vermute mal ins Blaue, dass es zwischen den Beteiligten länger schon persönliche Differenzen gibt; die haben aber mit Textarbeit nichts zu tun – und darum sollte es schließlich gehen.

Für mich (zugegeben, kein Haiku-Experte) ist das Gedicht formal wie inhaltlich mehr als in Ordnung, kann nichts Schlechtes daran finden.
Mit knappen Worten werden Bilder gemalt, die sich in meinem Kopf sogleich zu etwas Sinnhaftem zusammenfügen.
So soll das sein.

Liebe Grüße und seid nett zueinander,


Erdling
 

Matula

Mitglied
Guten Abend !

Nichts liegt mir ferner, als jemanden zu beleidigen, aber wenn man das vierte "n" in der zweiten Zeile weglässt, passt wieder alles.

Schöne Grüße aus Wien,
Matula
 

mondnein

Mitglied
Gott, was für eine Zählerei! Ich habe mich jetzt schon dreimal verzählt -
also das vierte von fünf "n"s.
 
Liebe(r) Béla!

Mag sein, vielleicht habe ich hier etwas nicht richtig erfasst/verstanden.
Vielleicht hast aber auch du nicht bemerkt, wie deine Worte in diesem Diskussionsstrang auf andere wirken?

Ich habe mich jetzt ein bisschen durch dein Profil geklickt und festgestellt, dass du ansonsten anders schreibst und kommunizierst; also freundlich, höflich, zugewandt (auch wir hatten schon einen solchen Austausch, wie ich bemerkt habe).
Umso mehr fällt dein gestriges Verhalten aus dem Rahmen.

Es war in jeder Hinsicht - ungewöhnlich. So sehr, dass ich mich eben bemüßigt fühlte, mich dazwischenzuschalten.
Wie vermutlich die meisten habe auch ich ein Interesse daran, dass der Umgang auf „unserer“ Leselupe ein respektvoller ist und dass es möglichst allen hier „gut geht“ – von daher meine Einmischung.
Aus dem Moment heraus hatte ich wirklich den Eindruck eines unpassenden, unfairen Verhaltens deinerseits – und das Bedürfnis, deinem Gegenüber beizuspringen.

Mag sein, vielleicht hattest du einfach nur einen blöden Tag, hast unbewusst einen aufgestauten Frust abgelassen, haben die Worte in deinen Ohren gar nicht so schlimm geklungen…
Aus der Distanz betrachtet sieht manches ganz anders aus.
Wie siehst du das heute?

Heute ist ein neuer Tag und wir sind doch alle immer noch Freunde, Kollegen…
Das hofft jedenfalls:

Erdling.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich weiß, es ist ein eher traurig-pessimistischer Ton in meinem Gedicht. Das könnte das Grundproblem sein. Eigentlich war haiku ein kleines lustiges Gedicht. Vielleicht ist das der Grund.
Haiku haben sich weiterentwickelt.
Wenn es nur um Menschen gehen würde, wäre es eher Richtung Senryu - oder etwas anderes.
Es geht ja um das Ende.
Und: ich habe wirklich Angst. Zur Zeit sehe ich keinen Sonnenschein (bildlich gesprochen). Oder zuviel (klimatisch gesehen).

Deshalb habe ich auch das Gedicht von Wiesner anerkannt. Ich kann auch "Béla" sagen, bin aber verunsichert.
Jedenfalls freue ich mich sehr, dass wir zum Dialog zurückgekommen sind.

Mir ist völlig klar geworden, dass Dinge, die mir völlig klar sind, anderen unklar sind und umgekehrt. Deshalb habe ich mehrfach nachgefragt, und ich möchte mich bedanken, dass es erfolgreich war.
 

wiesner

Mitglied
Für mich ist dieser thread beendet. Immerhin ist mir im Vergleich zum Original eine lesenswerte Alternative gelungen, mehr an Textarbeit kann niemand verlangen.
Dass wir alle 'Freunde, Kollegen...' sind, ist eine glatte Lüge. Hier wird ausgegrenzt, gemobbt, ignoriert und selektiert, dass sich die Balken biegen. Aus dem anonymen Internet heraus scheint mir das wie ein Muss zu sein.

B.W.
 



 
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