Über Apothekenverkäuferinnen

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molly

Mitglied
Für mich ist der Text eher ein Experiment.
Den Inhalt kann ich nicht bestätigen, ich habe nur gute Erfahrungen mit Apothekenverkäuferinnen gemacht.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Wir müssen erst mal trennen:
Das Gedicht kann persönliche Erfahrungen darstellen, aber der Inhalt ist dadurch, dass es ein Gedicht ist, an eine "Ich"-Person gekettet. In unserem Fall ist das lyrische Ich eine besonders unsympatische Person, die sich über Apothekerinnen mokiert - oder eine unglückliche Person, die mit Apothekerinnen Pech hatte. Die Situation ist eine Beschuldigung, die von Seiten des lyrischen Ich getroffen wird.

Durch die Wahl der Mehrzahl erfolgt eine Verallgemeinerung auf alle Apothekerinnen. Es ist die Sichtweise eines Wutbürgers.

Das Bild der Apothekerin sieht man, wenn man nicht die Buchstaben liest, sondern den Umriss des Gedichtes betrachtet.
Es ist die rechte Seite des Gesichtes und der Schultern dargestellt.
 

Val Sidal

Mitglied
@serge

[blue]Wie ostentativ sie dich verachten
während sie SCHMUTZIGE Geschäfte mit dir machen!

Wenn sie dealen,
wie die Eine zornig wurde,
als sie verstand,
dass sie mir
nicht
noch
ein
mal
zehn
Pillen zum Preis
von zwanzig andrehen kann!!

Once bitten, twice shy, you know!!?[/blue]
wenn ich es z. B. so lese, dann gefällt es mir gut.

Geschmackssache.
Wenn ich zu weit gegangen bin, dann -- pardon.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Ich habe noch eines vergessen. Das Lyrische Ich ist nicht unfehlbar. Geht man in die Apotheke, ist man krank. Zum Teil misstrauisch. Dann wirken noch Spiegelneuronen, sind einem die Apothekerinnen suspect, dann verstärkt sich das durch den Tonfall.
Es kann zur Eskalation kommen.
Betrachtet man sie als freundlich, werden sie oft freundlicher.

Die Preise aber werden nicht von den Apothekerinnen gemacht. Sie sind Teil der Gesundheitspolitik.
 

rogathe

Mitglied
In diesem Text wird die Wahrscheinlichkeit eines bedauerlichen Versehens, das leicht zu korrigieren war, gar nicht erst in Betracht gezogen ...

verwundert

rogathe
 

Val Sidal

Mitglied
@rogathe

... irgendwie schon -- der text sagt meiner meinung nach nur etwas über das lyrische wüterIch und sein blick auf das ganze pharma-business aus -- die EINE APOTHEKERIN kriegt's halt ab. so ist es manchmal in der realen poesie -- oder?

als prosa-mensch erlaube ich mir, es so zu sehen ...
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Genau.
Der Text charakterisiert das lyrische Ich und dessen Gedanken.
Die Verkäuferinnen sind nur der Anlass ...

---

Eine Alternative wäre: Es hat sich so zugetragen. Dann wäre die Einzahl angemessener.
 

rogathe

Mitglied
Sachliche Anmerkung zum Begriff "ApothekenverkäuferIn":
die in einer Apotheke Beschäftgigten, die Arzneimittel verkaufen dürfen, sind ApothekerInnen, Pharmazie-Ingenieure oder PTAs (pharmazeutisch-technische-AssistentInnen).
Apothekenverkäufer verkaufen Apotheken.
 

Bernd

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo, Rogathe,
Du hast damit sicher objektiv recht, jedoch spielt das für das Gedicht keine Rolle, da der Ich-Erzähler charakterisiert wird.
Gedichte geben die subjektive Wahrheit und die subjektiven Gefühle wieder, selbst weit abseits politischer Korrektheit.

PS:
Ich wollte mir schon immer mal beim Straßenverkauf eine Straße kaufen.
Hat bisher nur bei Monopoly geklappt.
 
;-)
Ich bin zum Beispiel, unter anderem, Kaufmann im (?) Gesundheitswesen.
Im Text geht es um zwei verschiedene PTAs. Ein Versehen lag nicht vor, sondern böswillige Absicht.
Keiner von Euch war dabei.
Ich aber schon. Offensichtlich.
Schönen Abend an alle Kommentierenden und Danke fürs Lesen.

serge
 

HerbertH

Mitglied
obwohl ich mir des ernsten Anlasses - Betrug! - bewusst bin, musste ich doch eher schmunzeln.

Für mich ist der lyrische Umriss des Gedichts nicht die Frau, sondern eher das Gesicht eines Schimpfenden :)

Liebe Grüße

Herbert
 



 
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