Und Wahrheit blieb ein Schmerz (Sonett)

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Walther

Mitglied
Und Wahrheit blieb ein Schmerz


Der Worte waren viel: Sie waren wahre:
Sie klangen wunderbar und gut und schön.
Sie waren wie die Berge nah bei Fön.
Und doch: Sie waren nichts als schlechte Ware.

Wer mochte nicht den Menschen überhöhn?
Der Herr der Welt, erst Wiege, schließlich Bahre,
Entschied sich immer nur fürs Nebelklare.
Sein Lied blieb leer und nutzlos, nur Getön.

Es schlossen sich die Münder nach der Tat.
Sie war das Einzige, das letztlich zählte.
Selbst Pi verbog den Kreis nicht zum Quadrat,

Auch wenn’s vom Kriege hieß, er stählte:
Der Worte waren viel und meist Spagat -
Und Wahrheit blieb ein dumpfer Schmerz, der quälte.
 

Label

Mitglied
Lieber Walther

dieses Gedicht gefällt mir richtig gut.
dennoch ein winziges Vorschlägelchen:

Der Worte waren viel: Sie waren wahre:
[blue]Die[/blue] klangen wunderbar und gut und schön.
Sie waren wie die Berge nah bei Fön.
Und doch: Sie waren nichts als schlechte Ware.

Das vermeidet die 1. eines der vielen "Sie" und dadurch erreicht man 2. zu "klangen wunderbar und gut und schön" gefühlt mehr Distanz.

Zumindest habe ich es so aufgefasst:
diese Worte waren nicht wahrhaft echt
sondern klangen nur wahrhaft wunderbar

Dir einen herzlichen Gruß
Label
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Walther,

zwei kleine Einwände hätte ich:

Müsste es nicht heißen: Der Worte waren viel[blue]e[/blue]?

Und der Fön sollte definitiv ein "h" bekommen, dann stimmt's.

Gruß Ciconia
 

Walther

Mitglied
Und Wahrheit blieb ein Schmerz


Der Worte waren viel: Sie waren wahre:
Sie klangen wunderbar und gut und schön.
Sie waren wie die Berge nah bei Fön.
Und doch: Sie waren nichts als schlechte Ware.

Wer mochte nicht den Menschen überhöhn?
Der Herr der Welt, erst Wiege, schließlich Bahre,
Entschied sich immer nur fürs Nebelklare.
Sein Lied blieb leer und nutzlos, nur Getön.

Es schlossen sich die Münder nach der Tat.
Sie war das Einzige, das letztlich zählte.
Selbst Pi verbog den Kreis nicht zum Quadrat,

Und auch wenn es vom Kriege hieß, er stählte:
Der Worte waren viel und meist Spagat -
Und Wahrheit blieb ein dumpfer Schmerz, der quälte.
 

Walther

Mitglied
Und Wahrheit blieb ein Schmerz


Der Worte waren viel: Sie waren wahre:
Sie klangen wunderbar und gut und schön.
Sie waren wie die Berge nah bei Föhn.
Und doch: Sie waren nichts als schlechte Ware.

Wer mochte nicht den Menschen überhöhn?
Der Herr der Welt, erst Wiege, schließlich Bahre,
Entschied sich immer nur fürs Nebelklare.
Sein Lied blieb leer und nutzlos, nur Getön.

Es schlossen sich die Münder nach der Tat.
Sie war das Einzige, das letztlich zählte.
Selbst Pi verbog den Kreis nicht zum Quadrat,

Und auch wenn es vom Kriege hieß, er stählte:
Der Worte waren viel und meist Spagat -
Und Wahrheit blieb ein dumpfer Schmerz, der quälte.
 

Walther

Mitglied
liebe Ciconia,

das mit "h" ist die neue schreiung, gerade geändert. man macht viel worte - so das geflügelte wort. darauf zielt der vers ab.

lieber gruß W.
 

Walther

Mitglied
Und Wahrheit blieb ein Schmerz


Der Worte waren viel - sie waren wahre
Und klangen wunderbar und gut und schön.
Sie waren wie die Berge nah bei Föhn.
Und doch: Sie waren nichts als schlechte Ware.

Wer mochte nicht den Menschen überhöhn?
Der Herr der Welt, erst Wiege, schließlich Bahre,
Entschied sich immer nur fürs Nebelklare.
Sein Lied blieb leer und nutzlos, nur Getön.

Es schlossen sich die Münder nach der Tat.
Sie war das Einzige, das letztlich zählte.
Selbst Pi verbog den Kreis nicht zum Quadrat,

Und auch wenn es vom Kriege hieß, er stählte:
Der Worte waren viel und meist Spagat -
Und Wahrheit blieb ein dumpfer Schmerz, der quälte.
 

Walther

Mitglied
Hallo Label,

vielmals danke für den hinweis. ich habe s1 neu gefaßt und in s4 eine hebung nachgezogen.

lieber gruß W.


Hallo Ciconia,

auch dir ganz herzl. dank!

lieber gruß W.
 

Tula

Mitglied
was zählt am Ende ?

Hallo Walther

sehr gelungen, eigentlich gar nichts zu beanstanden...
Dann aber doch nachgedacht, rein inhaltlich:

Sie war das Einzige, das letztlich zählte.
Meine Erkenntnis-Rippe biegt sich da doch ein wenig. Ginge vielleicht auch:

"War sie es wirklich, was am Ende zählte?"

Das gibt der Zeile mit dem Pi immer noch Sinn. Obwohl ich mir bei dieser auch irgend etwas anderes vorstellen könnte:

"War sie es wirklich, was am Ende zählte,
als einst ein Schreiber vor den König trat?"

Das passt auch zum Anfang der letzten Strophe.

LG
Tula
 

Walther

Mitglied
Hi Tula,

bitte entschuldige, daß meine antwort ein wenig gedauert hat, aber im urlaub ist trotz tablett das mit der lupe nicht so dolle. und außerdem sind andere dinge priorisiert. sonst tobt die liebste - und da zählen die taten wie die worte. :)

in der tat habe ich eine ganz menge gehirnschmalz in die beiden terzette investiert. daher hat ihr vortrag auch eine wesentliche bedeutung für die aussage des texts. ändern könnte ich die formulierung aber nicht die argumentation. es gibt ein sprichwort zum sujet: "der worte sind genug gewechselt, nun laßt uns endlich taten sehen." und des weiteren heißt es aus berufenem munde: "An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!" (1. Johannes 2,1-6). die bergpredigt variiert dieses thema in unterschiedlichen formulierungen.

daher möchte ich das, was da steht, im sinn gerne erhalten. danke für dein verständnis!

lieber gruß W.
 

Tula

Mitglied
Hallo Walther

danke für die Rückmeldung. Nee, den Urlaub sollte man sich da nicht verderben, man muss ja auch mal vom Hobby ausruhen.

Ja und die Meinungen und Vorschläge der Leser bleiben natürlich immer nur Anregungen, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Spaß macht der Austausch an sich, ich würde da nie schmollen, wenn der Autor anders denkt und umgekehrt gilt natürlich dasselbe.

LG
Tula
 



 
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