Servus, laubfresser!
Ich finde die Idee hinter dem Text ist ausbaufähig, der Text selbst mutet noch ziemlich hölzern an, wenn ich es mal vorsichtig so sagen darf.
Die Metapher des Stuhls beginnt an manchen Stellen doch ziemlich zu hinken. Da würde ich nochmals in mich gehen an deiner Stelle und mir genauer überlegen, welche Aussage ich genau treffen wollte...und was dementsprechend eher Beiwerk in der aktuellen Version ist, das nicht nötig ist oder eben das Bild des Stuhls kippt.
Warum ist der Stuhl blau (Farbe der Hoffnung vielleicht?) ?
Warum blutet er? Das spielt im Verlauf des Textes dann auch gar keine Rolle mehr - kann das also weg? Außerdem ist "bluten" halt auch ein stark abgenutztes Holzkeulen-Bild und nicht so besonders originell.
Abgesehen davon, dass ein Stuhl ja nicht bluten kann. Ebensowenig kann er sich umsehen etc. etc.
Ich würde dem Stuhl also seine Rolle als lebloses Möbel lassen. Er kann dennoch als Metapher funktionieren. Du musst nur umdenken und ihn im Text "gebraucht werden" lassen (wenn klar ist, was ich meine).
So aber ist die Metapher nicht nur missglückt, sondern eben auch nicht gut ausgeführt - das Gedicht trifft eine viel zu vage Aussage mit viel zu beliebigen Bildern und Worten. Das geht definitiv besser.
Die Idee an sich würde ich aber nicht aufgeben. Die hat Potential. Es müsste dir selbst als Autor m.E. nur klarer werden, was du dem Leser eigentlich vermitteln willst.
LG,
fee