unschuldsbehauptung

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zwischen wachen und leichtem schlaf
wenn gefühltes in gedanken übergeht
und vernunft noch unvernünftig
unter warmem Bettzeug
auf ungewohnte erkenntnis wartet
wenn der amselhahn vor dem offenen fenster
sein revier besingt
und gewaltbilder des vortags
unvoreingenommen eindringen
in den morgen des nächsten tags
wenn die unschuld trotzdem glaubt
sich noch tatenlos bewahren zu können

dann meldet der radiowecker
bereits den nächsten terroranschlag
 

Perry

Mitglied
Hallo Karl,

wenn es bereits soweit ist, dass einem selbst im ländlich Idyllischen (Amselhahn) die Angst vor Terroranschlägen den Schlaf raubt, dann scheint das Ende nicht mehr weit.
Du siehst, ich lese deinen Text als eine Art düstere Prophezeiung, wie sie z.B. der Mühlhiasl verfasst hat.
LG
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
dass einem selbst im ländlich Idyllischen (Amselhahn) die Angst vor Terroranschlägen den Schlaf raubt
Der "Amselhahn" behauptet auch in der Großstadt sein Revier, lieber Perry - dort singt er sogar noch lauter, weil er gegen den Großstadtlärm ankämpfen muss ...
 

Perry

Mitglied
Hallo ciconia,

dann scheint er wohl keine Albträume durch terroristische Anschläge auf sein Revier zu haben? :)
LG
Manfred
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
So wie ich Karl verstehe, ist der Amselmann hier völlig sorgenfrei ... ;)

Gruß Ciconia
 

lapismont

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo Karl,

ist mir ein bisschen zu prosaisch, aber das Bild wirkt sehr plastisch.
Amselhahn kannte ich noch nicht. Amselrich sagt man hier bei uns.

cu
lap
 

Perry

Mitglied
Hallo ciconia,

ich hatte nichts Gegensätzliches behauptet.
Was ist für dich die eigentliche Textaussage?
LG
Manfred
 
Ihr Lieben,
es freut mich, dass der (in diesem Fall wirklich ländliche Amselhahn) so viel Diskussionstoff hergab.
Immerhin verteidigt er mit friedlichen Mitteln seine Reviermacht.
Mag sein, dass ich ein wenig ins Prosaische abgeglitten bin. Aber Methapern für und gegen Brutalitäten fallen mir kaum noch ein.
Am meisten plagt mich die Ohnmacht. Und darum ging es mir bei diesem Text.
Seid herzlich gegrüßt
Karl
 
zwischen wachen und leichtem schlaf
wenn gefühltes in gedanken übergeht
und vernunft noch unvernünftig
unter warmem Bettzeug
auf ungewohnte erkenntnis wartet
wenn der amselhahn vor dem offenen fenster
sein revier besingt
und gewaltbilder des vortags
unvoreingenommen eindringen
in den morgen des nächsten tags
wenn die unschuld trotzdem glaubt
sich noch tatenlos bewahren zu können

beim frühstück werde ich
aus der Zeitung bereits
von weiteren befürchteten
terroranschlägen erfahren
 
zwischen wachen und leichtem schlaf
wenn gefühltes in gedanken übergeht
und vernunft noch unvernünftig
unter warmem Bettzeug
auf ungewohnte erkenntnis wartet
wenn der amselhahn vorm offenen fenster
sein revier besingt
und gewaltbilder des vortags
unvoreingenommen eindringen
in den morgen des nächsten tags
wenn die unschuld trotzdem glaubt
sich noch tatenlos bewahren zu können

beim frühstück werde ich
aus der Zeitung bereits
von befürchteten terroranschlägen erfahren
 
G

Gelöschtes Mitglied 14278

Gast
Hallo Karl,

Du hast sicher Recht - das Gefühl der Ohnmacht kann man momentan wohl nicht überwinden. Aber ich finde, darüber zu schreiben und sich auszutauschen, ist schon mal ein guter Anfang.

Gruß Ciconia
 

revilo

Mitglied
Das Problem an diesem Gedicht ist für mich,dass die beiden Strophen keinerlei Zusammenhang haben......deswegen klingt der Beginn der zweiten Strophe ein wenig abgehackt....

Lg revilo
 

revilo

Mitglied
zwischen wachen und leichtem schlaf
wenn gefühltes in gedanken übergeht
und vernunft noch unvernünftig
unter warmem Bettzeug
auf ungewohnte erkenntnis wartet
wenn der amselhahn vorm offenen fenster
sein revier besingt
und gewaltbilder des vortags
unvoreingenommen eindringen
in den morgen des nächsten tags
[blue]wenn [/blue]die unschuld trotzdem glaubt
sich noch tatenlos bewahren zu können

[red][blue]dann[/blue] werde ich spätestens beim frühstück
aus der Zeitung bereits
von befürchteten terroranschlägen
erschlagen worden sein[/red]

vielleicht so????

Lg revilo
 
zwischen wachen und leichtem schlaf
wenn gefühltes in gedanken übergeht
und vernunft noch unvernünftig
unter warmem Bettzeug
auf ungewohnte erkenntnis wartet
wenn der amselhahn vorm offenen fenster
sein revier besingt
und gewaltbilder des vortags
unvoreingenommen eindringen
in den morgen des nächsten tags
wenn die unschuld trotzdem glaubt
sich noch tatenlos bewahren zu können

aus der Zeitung werde ich
bereits beim frühstück wieder
von befürchteten terroranschlägen erfahren
 
zwischen wachen und leichtem schlaf
wenn gefühltes in gedanken übergeht
und vernunft noch unvernünftig
unter warmem Bettzeug
auf ungewohnte erkenntnis wartet
wenn der amselhahn vorm offenen fenster
sein revier besingt
und gewaltbilder des vortags
unvoreingenommen eindringen
in den morgen des nächsten tags
wenn unschuld trotzdem glaubt
sich tatenlos bewahren zu können

aus der Zeitung werde ich
bereits beim frühstück wieder
von befürchteten terroranschlägen erfahren
 
zwischen wachen und leichtem schlaf
wenn gefühltes in gedanken übergeht
und vernunft noch unvernünftig
unter warmem Bettzeug
auf ungewohnte erkenntnis wartet
wenn der amselhahn vorm offenen fenster
sein revier besingt
und gewaltbilder des vortags
unvoreingenommen eindringen
in den morgen des nächsten tags
wenn unschuld trotzdem glaubt
sich tatenlos bewahren zu können

dann werde ich aus der Zeitung
bereits beim frühstück wieder
von befürchteten terroranschlägen erfahren
 

Franke

Foren-Redakteur
Teammitglied
Hallo zusammen,

also ich muss ganz ehrlich sagen, dass mir die Urversion am besten gefallen hat. Die neue Version erklärt mir zuviel.

Liebe Grüße
Manfred
 



 
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