vampir so nett

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Walther

Mitglied
Lb. G. V. Bakenreißzahn,

da läuft einem/r das Blut im Mund zusammen, wenn man daran nur denkt, denke ich. ;) Jungfräumännlich*, welch ein Fest!

LG W.

* We take them, we get them, all! :D
 

laudabilis

Mitglied
das Blutkonserven nur ein unzureichender Ersatz sind muss ja selbst der Dicherfürst zumindest schon geahnt haben: körperwarmes "Blut ist ein ganz besondrer Saft" (Goethe, Faust I)
Grinsegrüße
laudabilis
 

Vera-Lena

Mitglied
Lieber Walther,

hier hast Du die alte Geschichte vom Vampir aufs Schönste wiederbelebt.

Die freiwillige Hingabe gehört ja eigentlich nicht zu diesem Thema(wenn ich mich richtig erinnere) Es muss Dir aber viel Spaß gemacht haben, gerade diese so ausführlich zu behandeln.

Für mich klingt es wie ein Liebesgedicht"der besonderen Art",zumal das gemeinsame "Streunen" ja auch wieder eine offensichtlich ersehnte Nähe beinhaltet.

Deswegen fühle ich mich heute Nacht auch in keinster Weise bedroht, denn das Lyri wird sein nächtliches Fest mit dem Vampi feiern und vor lauter Entzücken vergessen, dass es auf Nahrung angewiesen ist.

Übrigens bin ich heute Nacht gar nicht in meinem Körper zu Hause, sondern werde mein seelisches Heim aufsuchen.

Und allen Ernstes habe ich gerade mit einem homöopathischen Mittel meine roten Blutkörperchen ausreichend vermehrt. Das soll aber jetzt keine Einladung sein.

Ein wirklich gelungener Text.

Liebe Grüße
Vera-Lena
 
B

Beba

Gast
So viele (wahre) Worte schon, da fasse ich mich gemäß meinem Wesen kurz: Klasse!!

LG
Beba
 
E

equinox

Gast
und beißt er
in warme haut
wird sie
zur leichenbraut


lg equinox
 

Walther

Mitglied
Lb. Vera-Lena.

lieben Dank für Deinen freundlichen Eintrag. In der Tat ist das Gedicht auf zwei Ebenen "ironisch" gemeint. Du hast die zweite schön herausgearbeitet. :)

Es freut mich, daß es Dir wieder besser geht, das hört man immer gerne. Als Du wieder präsenter wurdest in der Lupe, habe ich mir sehr gefreut!

LG W.

Lb. Beba,

auch der kürzeste lobenden Kommentar erfreut den Autor! ;)

LG W.

Lb. equinox,

Du sprichst wahre Verse gelassen aus. :D

LG W.
 

laudabilis

Mitglied
Lb. Walther,

die Freiwilligkeit der Bissopfer gabs ja zumindest bei Bram Stoker tatsächlich nicht. Insofern hat deine Ironie etwas ausgesprochen Charmantes. Allerdings reihst du dich da ein in eine lange Reihe von Stoker-Epigonen in Literatur, Film und Werbung, die ganz und gar nicht ironisch bisweilen die Freiwilligkeit in den Mittelpunkt ihrer Darstellungen rücken und echte Liebe zwischen Mensch und Vampir nicht generell ausschließen. Jüngstes Beispiel: Die aktuelle Fernsehwerbung des Sparkassendachverbandes für die Angebote der Sparkassen zur privaten Altersvorsorge. Seeehhhr unterhaltsam und gut gemacht.

Im Übrigen: Über Bardolino sprachen wir bereits. Der Volksmund misst dem Rotwein ja schon seit Jahrhunderten blutbildende Wirkung zu, eine Wirkung, die nunmehr längst auch wissenschaftlich nachgeweisen worden ist. Insofern kann ich deinem ausgelutschten Lyrich nur eine tägliche Überdosis an Rotwein empfehlen, um den Vampir dauerhaft an sich zu binden.

Grinsegrüße mit langen spitzen Augenzähnen,
laudabilis
 

Walther

Mitglied
Lb. laudabilis,

Bardolino in seiner reinsten Form ist eine sehr zu empfehlende Ernährungskomponente, die neben der Blutleerheit auch die Geistlosigkeit bekämpft. Man genieße ihn mit Tomaten-Mozarella-Salat, gerne auch mit Pasta ai Quattro Fromaggi oder sonstigen italienischen Gerichten, wobei auch Ziegen- oder Schafskäse mit Oliven, roten Zwiebeln, etwas Oliven, Olivenöl und Balsamico nicht schlecht passen.

Kurz und gut: Auch als Vampirtränke läßt sich's gut leben. Nur auf den Knofel muß man leider verzichten. :D

LG W.
 

laudabilis

Mitglied
schau an, schau an, ein connaisseur, der sich nicht nur in sachen blutgruppen auf guten geschmack versteht ...

grinsgruß,
laudabilis
 

laudabilis

Mitglied
sorry, ich bin mal - lang ists her - unter anderem wegen einer französisch-fünf vom gymnasium geflogen. hilf mir über die hürden
 
ich hoffe, er erkennt (connaisse) mich nicht
in der so schwarzen Nacht -

sorry, laudabilis, das war eine impulsive Assoziation mit dem connaisseur, die flugs meinen Fingern entfleuchte

Baki
schlotternd vor der Blutrunst des Vampirs
 
A

AchterZwerg

Gast
Das walthersche Lüri ist ca. 2 x 2 m groß, nicht unbedingt einfach für einen zarten Falter, connaissierend oder nicht ...
 

laudabilis

Mitglied
danke, baki, für die hürdenhilfe. le francais ist bei mir tatsächlich nur noch rudimentär vorhanden. abi ist zwar inzwischen doch noch erledigt, am kolleg habe ich dann aber interessenhalber lieber latein belegt.
 

laudabilis

Mitglied
was ist die vampir-mythologie anderes als die ewig ungestillte menschliche sehnsucht nach ewiger jugend? autoren wie hermann hesse und oskar wilde haben dieses thema behandelt, ohne die nachtaktiven blutsauger bemühen zu müssen.

aber jugend und vampirismus gehören auch heute noch zusammen. ich erinnere mich dunkel an meine eigene jugend, die nun schon das eine oder andere jahrzehnt zurückliegt. die ersten sexuellen erfahrungen, die nicht nur eigenhändig waren, waren nahezu stets auch mit erscheinungen wie bissspuren und knutschflecken verbunden. zu meiner zeit wurden diese zeugnisse der lust noch diskret mit halstüchern, ja, manchmal sogar im hochsommer mit hochgeschlossenen rollkragenpullovern verborgen. wir versuchten so, dem spott von freunden und schulkameraden zu entgehen, wobei, rückblickend betrachtet, dieser spott vermutlich nichts anderes war als purer neid.

innerhalb der vergangenen zwei jahre hatte ich gelegenheit zu erleben, dass die heutige jugend damit ganz anders umgeht. ich habe eine beziehung meines sohnes hautnah miterleben - mal dürfen, mal müssen. er lebt in braunschweig, seine damalige freundin lebt in berlin. die ausübung des lustvoll-körperlichen teils dieser beziehung war ich geradezu gezwungen mitzuerleben. ich war nämlich just zu jener zeit mit der mutter der freundin meines sohnes zusammen (das schicksal geht halt meist seine eigenen wege, und im übrigen hasse ich eigentlich den doppelten genitiv). ich bin also dieser liebe meines sohnes regelmäßig begegnet, ganz gleich, ob ich meine freundin in berlin oder ihn in braunschweig besucht habe. und habe immer wieder miterlebt, dass die beiden jungen leute die spuren ihrer nächtlichen leidenschaft, also bissspuren und knutschflecken, nicht zu verbergen versucht, sondern geradezu wie trophäen an den frühstückstisch getragen haben.

sollte das nichts mit modernem vampirismus zu tun haben ...?

lächelnde grüße mit spitzen zähnen,
lauda
 

Walther

Mitglied
Hi laudabilis,

also eigentlich kenn ich mich nirgends aus. Aber damit liege ich, glaube ich, im Trend. :)

LG W.

Lb. Baki,

im Dunkeln erkenn ich keinen, bin nachtblind. Und Leuchten bringt/en mich um.

LG W.

Lb. 8.Zwerg,

seit wann sind Vampirfledermäuseriche 2*2 Meter groß? :rolleyes:

LG W.

Lb. Baki,

also einen Hang zur Größe will ich mir nicht absprechen. Aber 8 Kubikmeter halte selbst ich für etwas übertrieben. :D

LG W.

Lb. laudabilis,

der Knutschfleck ist ein Vorstadium den Blutsaugens. Die Zähne sind da noch nicht gewachsen. Rollenkragenpullis und Schal sind als Therapie geeignet. ;)

LG W.
 

laudabilis

Mitglied
Eingeständnis eigenen Scheiterns

Lb. Walther,

nun also das schon vor geraumer Zeit in Aussicht gestellte Ergebnis ernsthafter Textarbeit:

Dass du den einen Änderungsvorschlag von 8.Zwerg übernommen hast, finde ich völlig in Ordnung. Etwas ähnliches hatte ich auch auf meinem Zettel stehen. Aber ich lasse der Dame da gern den Vortritt. Ebenso finde ich in Ordnung, dass du ihren zweiten Änderungsvorschlag verworfen hast, dessen Übernahme hätte die meiner Ansicht nach von dir intendierte und in sich stimmige Semantik nachhaltig gestört.

Mit Unverständnis habe ich einige Diskussionsbeiträge zum Titel deines Werkes wahrgenommen, in denen dir mehr oder weniger Verharmlosung des Vampirismus unterstellt worden ist. Ich war - im Gegensatz zu derartigen Ansichten - ja gerade auch vom Titel so hellauf begeistert. Ich glaube mich zu erinnern, dass ich in einem meiner Beiträge zu diesem deinen Werk geschrieben habe, dass, so ich nur die Titelzeile zu bewerten gehabt hätte, mir diese eine glatte 10 wert gewesen wäre.

Dennoch: Ich habe mich nunmehr etliche Tage mit deinem Werk beschäftigt. Immer dann, wenn ich es gelesen habe, bin ich beim letzten Vers der ersten Strophe ins Stolpern geraten und wusste lange Zeit nicht, warum. Ich habe den Text immer wieder laut vor mich hingeplappert, um die Metrik zu überprüfen, schließlich sogar ein Metronom zu Hilfe genommen. Nein, die Metrik stimmt.

Schließlich habe ich angefangen, deinen Text in eine Art Liedform zu kleiden und ihn vor mich hingesungen. Und bin schließlich drauf gestoßen, was es ist, über das ich immer wieder stolpere. Es ist der Duktus in dieser Zeile, also das Verhältnis von Hebungen und Senkungen in der Betonung. So, wie du hier das Wort "jenseits" setzt, stimmt dieser Duktus einfach nicht mehr. Um ihn stimmig zu machen, müsste man "jenseits" auf der zweiten Silbe betonen. Aber - ich denke, das ist allgemeiner Konsens in der deutschen Hochsprache - "jenseits" wird nun mal stets auf der ersten Silbe betont.

Darauf bin ich nun schon vor einigen Tagen gestoßen. Seither versuche ich vergeblich, hierfür einen konstruktiven Änderungsvorschlag zu erarbeiten. Es ist mir nicht gelungen. Alles, was ich dabei zu Papier gebracht habe, wäre bestenfalls in eine Verschlimmbesserung deines Textes ausgeartet.

Ich gebe auf und stehe nun mit quasi leeren Händen vor dir. Ergo: Hier hast du es - das Eingeständnis meines eigenen Scheiterns.

Lb Grüße,
laudabilis
 
Lieber Walther
gestern, um Mitternacht, traf ich einen Vampir in panischer Angst.
Nicht vor einem Pflock aus Rosen-, Eschen- oder Espenholz, auch nicht aus Angst vor Knoblauch, sondern aus Angst vor den Kommentaren von laudabilis.
Diese würden ihn eher vernichten, als oben Erwähntes.

Gruß
Marie-Luise
 



 
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